Familienurlaub
Weihnachtszauber im Disneyland erleben

Warum nicht einfach mal dahin fahren, wo es Weihnachtsstimmung auf Knopfdruck gibt? Ein Selbstversuch in Disneyland Paris.

23.11.2018 | Stand 16.09.2023, 5:56 Uhr
Teresa Nauber

Ein seltener, aber zauberhafter Anblick: verschneites Disneyland im Winter Foto: Sylvian Cambon/Disney/dpa

Im Winter in einen Freizeitpark, Schlange stehen in der Kälte und mit Eisfüßen auf eine Parade warten – warum genau sollte jemand so etwas tun? Eine Frage, die man sich stellt, wenn es zur Weihnachtszeit ins Disneyland Paris geht, jedenfalls als Erwachsener. Was die Vierjährige dagegen brennend interessiert: ob sich Minnie Maus zum Fest besonders herausgeputzt hat, womöglich mit Glitzer? Hat sie natürlich, so viel dürfen wir verraten. Aber der Reihe nach.

Wer zur Weihnachtszeit nach Disneyland fährt, der bekommt Weihnachten – und zwar die volle Dröhnung. Direkt hinter dem Eingang des Parks funkelt ein gigantischer Christbaum, vor dem Dornröschenschloss stapeln sich bunt verpackte Geschenke und aus allen Lautsprechern dudeln Versionen von „Stille Nacht“ und „Last Christmas“.

Figuren verzaubern Gäste

Die letzte Saison des Jahres ist für Disneyland überall auf der Welt eine der wichtigsten, sagt Creative Director Mark Huffman. „Unsere Mission ist es, Familien zusammenzubringen. Welche Zeit wäre dafür besser geeignet als Weihnachten?“ Die Disney-Figuren seien in der Lage, die Menschen zu verzaubern, verspricht er. Stimmung auf Knopfdruck also.

Was einen dabei aber wirklich in Stimmung bringt, ist der Song. Komponist Scott Erickson hat mehrere Stücke geschrieben, bis das eine – perfekte – dabei war, erzählt Showdirektor Matthieu Robin. Es muss im Ohr bleiben und die Leute zum Tanzen bringen, darf ihnen aber auch nach einer halben Stunde Dauerschleife nicht auf den Senkel gehen. Mission geglückt, das muss man sagen.

Glitzer so weit das Auge reicht

Die Vierjährige allerdings interessieren „Santa“ und die mitreißende Musik herzlich wenig. Sie hat nur Augen für eine: Minnie Maus, die übrigens genauso wie Mickey in dieser Weihnachtssaison ihren 90. Geburtstag feiert, auch wenn das kaum einen zu interessieren scheint. Für die Parade hat sich die Grande Dame des Disney-Universums in einen samtenen roten Mantel gehüllt. Outfit Nummer eins an diesem Wochenende. „Schick“, befindet das Kind. „Aber glitzert gar nicht.“

In der Geburtstagssause „Surprise Mickey!“ organisiert sie im Pünktchenrock mit schwarzem Glitzerbolero eine Überraschungsparty für Mickey. Und in „A Merry Stitchmas“ erklären Minnie – grün-rot-karierter Rock, rote Bluse – und die anderen ihrem Freund Stitch, was es mit Weihnachten auf sich hat.

Ein weihnachtlicher Overkill

Das alles ist laut und bunt, es ist kitschig und flach. Aber es lädt auch zum Träumen ein, zum Lachen und Staunen. Etwa, wenn die Hotelattrappe „Tower of Terror“ zur dreidimensionalen Leinwand wird und sich in eine quietschbunte Geschenkefabrik verwandelt. Oder wenn Minnie ihren großen Auftritt am Klavier hat und Mickey dem Drummer der Big Band am Schlagzeug Konkurrenz macht. Es ist ein weihnachtlicher Overkill, keine Frage.

Mit kleinen Kindern etwa tun es auch die weniger gut besuchten Attraktionen ganz hinten im Disneyland Park. Die Vierjährige schippert mit Begeisterung mehrmals durch das Märchenland („Pays des contes de fées“) oder düst mit dem bunten „Casey Jr.“-Zug um eine Miniversion des Schlosses. Wartezeit: jeweils fünf Minuten.

Minnie als Fashionista

Nicht verpassen sollten die Kleinsten allerdings eine Runde durch „It’s a small World“, in der zur Weihnachtszeit Puppen aus aller Welt „Jingle Bells“ singen. Es lohnt sich, zu verschiedenen Tageszeiten nach der Wartezeit zu schauen. Im Laufe des Wochenendes schwankt sie zwischen zehn und 50 Minuten.

Weitere interessante Destinationen sowie Reise-News gibt es hier.