Knollengemüse Das macht Rote Bete zum Powergemüse
Rote Bete gilt als Superfood und ist ein kulinarischer Alleskönner. Sie schmeckt roh oder gekocht, alleine oder als Beilage.

Regensburg.Im Handel wirkt die Rote Bete unscheinbar und wird oft ungern gekauft, weil sie bei der Verarbeitung die Hände – und im schlimmsten Fall auch die Kleidung – rot färbt. Doch dagegen gibt es einen einfachen Trick: Einmalhandschuhe. Denn das Knollengemüse sollte sowohl zwecks seiner Vielzahl an gesunden Inhaltsstoffen als auch wegen seiner Vielseitigkeit des Öfteren auf unserem Speiseplan stehen. Die Rote Bete – auch Rote Rübe genannt – ist nicht nur ein optischer Hingucker, sondern auch ein absoluter Gaumenschmaus.
Das Knollengemüse stammt von der Wilden Rübe beziehungsweise der Wildbete ab. Vermutet wird, dass die Rote Bete ursprünglich aus Nordafrika kommt und mit den Römern nach Mitteleuropa gelangt ist. Da sie im 19. und 20. Jahrhundert weiterveredelt wurde, hat sie heute eine gleichmäßig rote Farbe. Sie ist eine Kulturform der Gemeinen Rübe und gehört zur Familie der Fuchsschwanzgewächse (Amaranthaceae). Auch wenn sie mittlerweile ganzjährig erhältlich ist, gilt die Rote Bete hierzulande als typisches Wintergemüse – Saison hat sie von September bis März.
Erdig-süßer Geschmack
Ihr Geschmack lässt sich einfach beschreiben: leicht erdig und süß. Vor allem im Rohzustand hat sie einen erdigen Nachgeschmack. Wem das zu extrem ist, der kann die Rübe mit Milchprodukten wie Joghurt, Gewürzen oder Früchten wie Mango, Orange, Limette oder Apfel kombinieren. In der Familie der Fuchsschwanzgewächse gibt es neben der Roten noch Weiße und Gelbe Bete. Vom Geschmack her sind sie der allseits bekannten Roten Bete sehr ähnlich, nur etwas süßlicher. Will man eine farbige Abwechslung auf seinem Teller haben, sollte man die Bete-Sorten miteinander kombinieren.
Doch die Roten Bete harmonieren auch mit anderen Lebensmitteln. Dabei ist die Vielfalt immens, was ein Blick auf die Speisenkarten der Gastronomen erahnen lässt: Die einen servieren das Knollengemüse mit Jakobsmuschel, gebratenem Feldsalat und Safransauce, die anderen mit gebratenem Wallerfilet, glasierten Schwarzwurzeln und gebackenen Bulgurbällchen. Wieder andere kredenzen gedämpftes Rinderfilet an einem Rote-Bete-Püree. Sehr schmackhaft ist die Rübe zudem mit Ziegenkäse oder Feta auf Feldsalat.
Véronique Witzigmann packt Rote Bete ins Dessert Gemüse im Dessert geht nicht? Geht wohl! Denn die Rote Rübe kann nicht nur deftig, sondern auch süß und ist daher immer öfter Bestandteil des Nachtischs. „Dessert-Queen“ Véronique Witzigmann kombiniert die Knolle beispielsweise als Carpaccio mit Nougat und Haselnuss. Sternekoch Johannes King kredenzt seinen Gästen zum Beispiel ein Rote-Bete-Sorbet mit Sauerrahm und Malzzuckerpüree.
Und es gibt noch viele weitere Variationen, die man auch perfekt in der eigenen Küche zaubern kann. Der kulinarischen Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt. Meist wird die Rote Bete im gegarten Zustand verarbeitet, sie kann aber auch roh verwendet werden. Beim Kauf gilt es, eines zu beachten: Je kleiner die Rübe ist, umso zarter schmeckt sie. Wer die Rote Bete gegart weiterverarbeiten möchte, kocht sie für circa 30 Minuten in Salzwasser. Wichtig ist, dass man vorher beim Abwaschen und Dreckentfernen die Schale nicht verletzt, da die Rübe sonst „ausblutet“ und ihre kräftige Farbe verliert.
Zitronensaft gegen Kleckse
Hat sie den gewünschten Garzustand erreicht, sollte man sich Einmalhandschuhe anziehen, um sie unter kaltem Wasser abzuschrecken und dann zu schälen. Das funktioniert wunderbar mit einem Messer oder mit einem Küchenpapier, mit dem man die Schale abreibt. Wer die Rote Bete auf einem Holzbrett schneidet, sollte Butterbrot- oder Backpapier unterlegen, damit sich das Holz nicht vollsaugt. Hat man doch einmal rote Kleckse an seine Kleidung oder die Küchenutensilien gebracht, lassen sich die Flecken mithilfe von Zitronensaft entfernen. Immer mehr essen die Roten Rüben auch im rohen Zustand. Lange Zeit wurden sie dünn gehobelt als Salat zubereitet, heute ist Rote-Bete-Carpaccio ein Renner. Die rohe Variante ist zudem gesünder als die gegarte, da bei Letzterer die Mineralstoffe und Vitamine während des Kochens größtenteils zerstört werden.
Das Beste an der Knolle: Der Verzehr wirkt sich positiv auf unsere Gesundheit aus: Sie ist kalorienarm, verbessert die Ausdauer, senkt den Blutdruck, schützt vor Gefäßablagerungen und erhöht die Blutbildung. Sie ist entzündungshemmend, wehrt Krebszellen ab, stärkt das Immunsystem und schützt die Zellen sowie den Körper. Darüber hinaus ist sie reich an Vitamin B und C, Zink, Eisen, Folsäure und Kalium, was sie zum Superfood macht.
Ob süß oder deftig: Rote Bete ist vielseitig:
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