Gastro-Challenge
Nicht gesiegt, aber profitiert

Das TV-Wettkochen „Mein Lokal, Dein Lokal“ haben die Wirte aus Barbing und Aumbach nicht gewonnen. Ein Erfolg war es dennoch.

11.01.2019 | Stand 16.09.2023, 5:56 Uhr
Resi Beiderbeck

Benedikt Hierl, Jaga-Wirt zu Aumbach (Mitte) und seine Mitbewerber. Foto: Good Times Fernsehproduktions-GmbH

„Ich bin total zufrieden“ sagt Benedikt Hierl über seine Teilnahme am TV-Wettkochen „Mein Lokal, Dein Lokal“. Der „Jaga-Wirt“ zu Aumbach holte zwar nicht den Sieg in der Staffel „Region Bayerischer Wald“, die diese Woche gesendet wurde, bereut aber trotzdem keineswegs, mitgemacht zu haben. Fünf Wirte und ihre Konzepte traten gegeneinander an – der „Jaga-Wirt“ landete mit seiner modernen, bayerischen Frischeküche auf Platz 3.

Im über 200 Jahre alten bildschönen Aumbacher Wirtshaus ist der Hirsch allgegenwärtig – als Trophäe an der Hauswand, als Hingucker auf den Tischen und nicht zuletzt als Schmankerl auf den Tellern. In der Fernsehsendung verriet Wirt Benedikt Hierl jetzt auch, von wem er das gute Wildfleisch bezieht: „Der Hausbesitzer ist Jäger und er liefert mir das Wildbret ganz frisch und in bester Qualität“.

Waidmannsheil beim Jaga-Wirt

Insider wissen, dass damit der Wörther Energieunternehmer Rupert Heider gemeint ist. Interessiert erfuhren die Mitbewerber, dass auch die meisten anderen Zutaten, zum Beispiel die Freiluftenten, direkt aus der Region kommen. Die Birnen für das raffinierte Chutney stammten sogar direkt vom Baum des Nachbarn.

„Jagawirt verspricht Ursprung“ vermutete Profikoch Mike Süßer ganz richtig und meinte schon nach wenigen Minuten: „Mein Gefühl sagt mir, das ist ein Granatenkoch“. Auch das Ambiente gefiel ihm und das, was in der Küche aus dem Hirschfleisch gezaubert wurde, kommentierte er im Lobes-Stenogramm: „Optisch schön, der Hirsch hat echt verdient, so zu liegen, Garpunkt top, Fleisch megazart, Soße sehr lecker, bodenständiges Gericht, modern interpretiert.“

An fünf aufeinanderfolgenden Tagen hatten sich die Gastronomen gegenseitig in ihre Lokale zum Essen eingeladen, so wie es die Choreographie der Sendung vorsieht. Zwischen Null und zehn Punkte bekam jeder Wirt von seinen Kollegen. Obendrein gab es auch noch Punkte von Profi Mike Süßer für Ambiente, Genuss, Preis-Leistungs-Verhältnis und ein möglichst stimmiges Gesamtkonzept. Der Gastronom, der insgesamt die meisten Punkte erhalten hat, wird jeweils mit einem Preisgeld in Höhe von 3000 Euro und einer Trophäe belohnt.

Gesiegt hat Markus Schiefeneder vom „Prysinghof“ in Plattling, ein unglaublich netter, sympathischer Typ und ein fairer Fach-Kollege obendrein. So schwärmte Schiefeneder förmlich von der Vorspeise, die er sich beim „Jaga-Wirt“ ausgesucht hatte. Die hausgebeizte Lachsforelle mit gelben Linsen, Joghurtdip und Rote Bete mundete ihm ganz famos. Auch sein Hauptgericht „Rumpsteak mit Kräuterkruste“ überzeugte. „Eine Augenweide, schön rosa gebraten, schmeckt hervorragend, dazu die Rotweinschalotten, sehr gut!“ Für Aufsehen und begeisterte Kommentare sorgte auch das Mohn-Mousse zum Dessert. Positive Reaktionen gab es nicht nur vor Ort, sondern noch viel mehr im Netz und am Telefon. „Es ist unglaublich, wie viel Resonanz diese Sendung erzeugt hat“, staunt Hierl und berichtet über Rückmeldungen und Glückwünsche bis aus Kiel und Berlin. „Via Facebook, WhatsApp und E-Mail kamen so viele Zuschriften, dass ich mit dem Beantworten gar nicht mehr fertig wurde, und alle waren positiv!“

„Wollen stetig wachsen“

Ferenc Felbert vom „Barbinger“ blieb leider nur der 5. Platz. Dennoch ist der Chef des Rathaus-Restaurants in Barbing, der 2020 eine Modernisierung plant, keineswegs enttäuscht. „Ich war nicht darauf aus, zu gewinnen, sondern mein junges Team und ich wollen stetig wachsen und lernen“. Er wolle Moderne und Tradition verbinden und darum sah er das Fernseh-Format als Chance, so die Bewertung des Gastronomen. „Wir sind ein sehr großes Haus mit Saal, Kegelbahn und Biergarten, eine gewaltige Herausforderung. Aber wir haben dadurch viele Möglichkeiten, verschiedenste Veranstaltungen auszurichten“ sagt Felberg.

Serviert wird deutsch-mediterrane Küche, Pizza, Saisonales und im Sommer typisch Bayrisches. Ein kunterbunter Mix also. „Das Barbinger Team und ich wollen alle unsere Gäste glücklich, satt und zufrieden sehen“, ist das oberste Ziel von Fernec Felberg, der sich bei „Mein Lokal, Dein Lokal“ über Verbesserungsvorschläge freute. Sein Resümee: „Für mich war der Fernsehauftritt eine Bereicherung“. Und dann ist da ja noch die tolle Pizza-Kritik. „Meine Pizza Tricolore schaut richtig geil aus, Teig perfekt, Käse-Qualität ist der Hammer, Rucola ganz frisch, schmeckt verdammt lecker. Diese Pizza ist vom Feinsten“, schwärmte Mitbewerberin Patrizia. Und sogar Profi Mike Süßer teilte ihre Meinung: „Die Pizza schaut aber gut aus!“

Die ganze Folge im Netz gibt es hier