Gasthaus
Brauereigasthof mit Traum-Biergarten

Der Jakob in Nittenau vereint traditionelle bayerische Küche mit modernen Einflüssen. Dazu gibt´s eigene, innovative Biere.

07.08.2020 | Stand 16.09.2023, 5:01 Uhr
Benjamin Weigl
Service-Mitarbeiterin Alina serviert im Gasthaus Jakob in Nittenau Kalbsleber mit Kartoffelpüree und Böfflamott. −Foto: Benjamin Weigl

Tradition wird großgeschrieben im „Jakob“ in Nittenau: Seit 1875 existiert das Wirtshaus, die hauseigene Brauerei ist sogar über 100 Jahre älter. Angestaubt ist das in fünfter Generation geführte Familienunternehmen deshalb aber lange nicht, ganz im Gegenteil. Hier im Herzen des wunderschönen Regentals wird die Brücke zwischen bayerischer Kultur und modernen, innovativen Einflüssen perfekt geschlagen.

Für unseren Besuch – bei dem wir bis zum Hauptgang inkognito bleiben – haben wir einen Zweiertisch im Biergarten am Fluss reserviert. Das Ambiente ist das erste Highlight: Inmitten von Efeu-umrankten Bäumen genießen die Gäste genussvolle Sommerabende. Der urgemütliche, gepflegte Gastraum steht dem Traum-Biergarten allerdings in nichts nach.

Schnell wird klar: Im „Jakob“ sitzt jeder Handgriff. Der Service ist aufmerksam und empfiehlt uns zu Beginn die selbstgebrauten sechs Nittenauer Biersorten und sieben „Kreativbiere“ von Braumeister Sebastian Jakob. Leider sind wir mit dem Radl da und bleiben deshalb alkoholfrei – fast ein Fauxpas bei diesem Angebot. Essenstechnisch gelingt der Start mit dem lauwarmen Tomaten-Schwarzbrot-Salat mit Büffel Burrata und Basilikumpesto. Die Burrata ist schneeweiß und die Vorspeise eine mediterrane Geschmacksexplosion.

Als Hauptgang bestellen wir Kalbsleber und Böfflamott. Die Leber wurde in etwas Mehl gewendet und auf den Punkt zart rosa gebraten. Sie kommt mit einer leicht knusprigen Hülle auf den Teller, begleitet von Rotweinsauce, Kartoffelpüree, Äpfeln und Schmelzzwiebeln – zum Dahinschmelzen.

Fast noch besser gelingt aber der Höhepunkt des Abends: Das in Rotwein und Wurzelgemüse geschmorte Böfflamott – der bayerische Ableger des französischen Boeuf à la mode – ist butterweich, die dunkle Sauce mit dem Brunoise-Gemüse ein Gedicht. Dazu gibt es hausgemachte Spätzle und einen kleinen Salat.

Als Nachspeise teilen wir uns das hausgemachte Basilikumsorbet. Ein erfrischender Abschluss, während Chefin Anna Jakob, die das Gasthaus mit Ehemann Christoph leitet, uns aufklärt: Das Fleisch im „Jakob“ kommt aus der Region. Strohschwein vom Brunnerhof in Schwandorf oder Bio-Rind aus Hauzendorf stehen auf der Karte.

Das Gasthaus: Öffnungszeiten: Besondere Infos:Preise:„Ein Gasthaus“ –
Hauptstraße 10, 93149 Nittenau, Tel. (09436) 8224, www.brauereigasthof-jakob.deMo bis Sa 9 bis 14 und 17 bis 24 Uhr; So durchgehend geöffnet (warme Küche bis 14 und ab 17 Uhr); Mi ist Ruhetag.Unter www.nittenauer-bier.de gibt es einen „Bierfinder“ für die Region. Das Lokal ist auch für Rollstuhlfahrer geeignet.Vorspeisen 4 bis 12Euro, Hauptspeisen 10 bis 18 Euro; Brotzeit ab 4,90 Euro; Helles 2,80 Eurodas ist, liebe Leser, eine Momentaufnahme. Die Beschreibung eines Essens, die – meist – genießerische Erinnerung an Geschmack und Atmosphäre. Eine subjektive Sache also, ein Tipp, der Ihnen empfiehlt: Gehen Sie hin, bilden Sie sich Ihr Urteil.

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