Gasthaus
Asiatische Tapas an chicer Adresse

Das Koi 1984 in der Regensburger Maximilianstraße verwöhnt mit japanisch inspirierten Happen. Da fällt die Wahl sehr schwer.

08.04.2022 | Stand 15.09.2023, 6:13 Uhr
Viel Fisch, frisch auf den Tisch: Das Koi 1984 in der Regensburger Maximilianstraße ist unbedingt eine Empfehlung wert. −Foto: Tino Lex

Die Maxstraße mausert sich zur Gastro-Meile. Zuletzt eröffneten hier zwei Asia-Lokale: das Good Ci (spricht sich wie das Luxuslabel Gucci) und vis-à-vis das Koi 1984, ein Namensvetter des Koi am Münchner Wittelsbacherplatz, aber weder verwandt noch verschwägert. Beim Test hinterließ der „Karpfen“ einen tadellosen Eindruck und den Entschluss: Wir kommen wieder!

Das Koi 1984 ist chic eingerichtet, Samt und Farn setzen Akzente, und die Arrangements auf den Tellern würde man am liebsten fotografieren. Die „besten asiatischen Tapas und Sushi“ verspricht Gastronom Thu Ha Pham den „geliebten Kunden“. Tatsächlich hätschelt das Koi 1984, seine Gäste mit allem, was Meer und Fluss, Kräuter- und Gemüsegarten hergeben. Fleisch bleibt auf der Karte unterrepräsentiert, was hier kein Mangel ist, sondern willkommen. Die Auswahl ist auch so überwältigend. Ein Dutzend warme, ein Dutzend kalte Vorspeisen, dazu Sushi, Nigiri, Maki, Rolls und Sashimi plus Currys und Bowls, Salate und Suppen: Wir bleiben bei Tapas, um aus der Vielfalt wenigstens einen Mini-Ausschnitt kennenzulernen.

Adresse: Öffnungszeiten: Besondere Infos: Preise:„Ein Gasthaus“
Maximilianstraße 6, 93047 Regensburg, Tel. (09 41) 30 77 84 11, www.koi1984.deMontag bis Samstag, 11.30 bis 15 Uhr und 17 bis 22 Uhr, Sonntag 13.30 bis 15 Uhr und 17 bis 22 UhrDie Speisen gibt es auch zum Mitnehmen. Das Lokal ist barrierefrei.Tapas und Vorspeisen 4,50 bis 7,90 Euro, Hauptgerichte ab 14,90 Euro, Weißwein 0,2 Liter ab 5,50 Euro, Eichhofener Helles vom Fass 0,3 Liter für 3 Euro– das ist, liebe Leser, eine Momentaufnahme. Die Beschreibung eines Essens, die – meist – genießerische Erinnerung an Geschmack und Atmosphäre. Eine subjektive Sache also, ein Tipp, der Ihnen empfiehlt: Gehen Sie hin, bilden Sie sich Ihr Urteil.

Die Frühlingsrollen, sonst eher langweiliger Standard, sind außen so kross und innen so saftig: Besser hab’ ich sie kaum je gegessen. Das Carpaccino vom Rind wirkt erst unspektakulär, überrascht aber mit der frischen Säure von Ponzu. Die „Tigerklaue“ spielt mit dem Kontrast von knuspriger Garnele in einem Mantel aus Reis. Was uns sonst noch gut gefallen hat: Jakobsmuschel mit Lauchpesto und Erdnuss, Meeresfrüchte in Tempura, eine schön ausbalancierte Miso-Suppe und der Frischekick von Seetang-Salat mit Sesam. Pures Lob macht misstrauisch, doch glücklicherweise gab’s auch was zu meckern. Die Veggie-Sticks mit Aubergine, Süßkartoffel, Tomate und Pilzen waren schlicht fad, die Spieße mit Meeresfrüchten leider kaum lauwarm.

Bringen Sie Zeit fürs Studieren der Karte mit und lassen Sie unbedingt Platz für Schoko, Mango oder Pistazie. Die Desserts sind mit 7,90 Euro nicht billig, dafür aber richtige kleine Kunstwerke.