Gastrotipp
Balkan-Kulinarik mit Wirtshausflair

Der Brauerei-Gasthof Schmidt Bräu am Schwandorfer Marktplatz trifft jeden Geschmack: von gut bürgerlich bis mediterran.

02.04.2022 | Stand 15.09.2023, 6:18 Uhr
Inhaberin Sissi Stojic serviert Schweinebraten mit Kartoffelknödel und einen üppigen Balkan-Teller. −Foto: Philipp Breu

Eine einzigartige Flora, tiefblaue Seen, geheimnisvolle Höhlen. Der Nationalpark Plitvice wird nicht ohne Grund häufig als die Perle des kroatischen Berglands bezeichnet. Wie schön es dort ist, weiß auch Boro Stojic. Er ist in dieser Gegend aufgewachsen und hat vor 20 Jahren zusammen mit Ehefrau Sissi den altehrwürdigen Brauerei-Gasthof Schmidt Bräu in Schwandorf übernommen.

Im Inneren des mattgrünen Gebäudes erinnert zunächst aber nichts an Boros Heimatland. Die Einrichtung kommt rustikal daher, Tische und Bänke sind ganz aus Holz, der Boden gefliest. Ein uriges Wirtshaus eben. Das ändert sich aber schnell, als uns Sissi Stojic liebevoll begrüßt und die Speisekarten bringt. Neben Klassikern wie Schnitzel, Braten oder Lendchen finden sich dort auch Gerichte wie Cevapcici, Raznjici oder Muckalica wieder. Steaks, Fisch- und Nudelgerichte sowie diverse Salate komplettieren das vielfältige Angebot.

Im Schmidt Bräu wird jeder satt

Wir bestellen zunächst Gulasch- und Leberspätzlesuppe, ehe wir bei den Hauptgängen tiefer in die bayerische und osteuropäische Kulinarik eintauchen. Für meine Begleitung gibt es einen klassischen Schweinebraten mit hausgemachten Kartoffelknödeln, während ich mich für einen Balkan-Teller entscheide. Dieser kombiniert viele kroatische Fleisch-Klassiker und wird hier mit Djuvec-Reis, Ajvar, gegrillten Paprikastücken, Zwiebelringen sowie einer Portion Pommes serviert.

Wie die beiden Vorspeisen, können auch die Hauptgerichte vollends überzeugen. Das Fleisch ist auf beiden Tellern butterzart, gut gewürzt und auch die Beilagen schmecken so, wie man es sich wünscht. Dazu sind beide Portionen trotz des moderaten Preises derart üppig, dass wir das Dessert ausfallen lassen und stattdessen lieber zu einem Juliška – einer Mischung aus dem Pflaumenbranntwein Sliwowitz und dem Birnenlikör Kruškovac greifen. Auch der schmeckt hervorragend.

Fazit: Der Schmidt Bräu überzeugt sowohl mit bayerischer Hausmannskost, als auch mit mediterraner Küche. Dazu ist der Service auf Zack und stets freundlich. Wir verlassen den Brauerei-Gasthof rundum zufrieden und ich für meinen Teil freue mich schon auf September. Da startet das Flugzeug nämlich Richtung Kroatien.

Adresse:Öffnungszeiten:Sitzplätze:Preise:„Ein Gasthaus“:
Marktplatz 7, 92421 Schwandorf, Tel. (0 94 31) 26 32, www.schmidtbraeu-schwandorf.deMittwoch bis Sonntag 11 bis 14 Uhr und 17 bis 21 Uhr, Montag und Dienstag ist RuhetagIn der Wirtsstube des Schmidt Bräu haben bis zu 120 Personen Platz. Bei schönem Wetter hat auch die Terrasse mit bis zu 60 weiteren Sitzplätzen geöffnetSuppen 2,50 bis 3,50 Euro; Hauptgerichte ab 7,80 Euro; Helles 3,20 Euro; Weine (0,25 l) 5,40 EuroDas ist, liebe Leser, eine Momentaufnahme. Die Beschreibung eines Essens, die – meist – genießerische Erinnerung an Geschmack und Atmosphäre. Eine subjektive Sache also, ein Tipp, der Ihnen empfiehlt: Gehen Sie hin, bilden Sie sich Ihr Urteil.