Gasthaus
Bayerische Tapas beim Gänsbauer

Elena und Michael Kreuzer haben das bekannte Wirtshaus in der Regensburger Keplerstraße mit erfrischendem Konzept neu belebt.

07.01.2022 | Stand 12.10.2023, 10:02 Uhr
Angelika Sauerer
Elena und Michael Kreuzer servieren im Gänsbauer bayerische Tapas, Cocktails mit Gin und gute Laune. −Foto: www.altrofoto.de

Es gibt Gasthäuser, da geht man hin, weil genau bekannt ist, was einen dort erwartet, oft ist sogar schon im Voraus klar, was man bestellen will. Und dann gibt es Lokale, da ist es genau andersherum: Wir gehen hin, weil wir uns überraschen lassen wollen und gespannt sind, wie das nun ist, mit dem Zorro (spanisch: Fuchs), der bayerischen Gans und dem Wilden Wald. So ein Gasthaus ist der neue Gänsbauer: ausgefallen, unkonventionell bayerisch, Gin-freudig und sehr erfrischend.

Adresse:
Keplerstr. 10, 93047 Regensburg, Tel. (0941) 29021897 https://restaurant-gaensbauer.de/Öffnungszeiten: Winterpause bis 18. Januar 2022. Geöffnet normal: Mi-So 17-24 Uhr; angepasst an die Coronabestimmungen bis 22 Uhr; aktuelle Infos siehe Facebook und Webseite; Reservierung ist angeraten.Weitere Infos: Große Auswahl an bayerischem Gin; hübscher Freisitz im Hof; regionale Produkte; wechselnde Speise- und GetränkekartePreise: Wildlachstataki 6,90 Euro; Rehrücken 13,90 Euro; Kürbisgnocchi 7,90 Euro; Gänsburger 7,50 Euro; 0,2 l Hauswein 5,50 Euro; hausgemachte Limo 5,50 Euro„Ein Gasthaus“ – ist eine Momentaufnahme, die – meist – genießerische Erinnerung an Aroma und Atmosphäre. Eine subjektive Sache, ein Tipp, der rät: Gehen Sie hin, bilden Sie sich Ihr Urteil.

Elena und Michael Kreuzer haben das traditionsreiche Wirtshaus in der Regensburger Keplerstraße mitten in der Corona-Zeit übernommen und umgemodelt. Weiß getünchtes Gewölbe trifft Naturholz, moderne Stühle stehen an groben Balkentischen. Die Speisekarte ist auf Messingplatten geklemmt und wiegt schwer. Der Inhalt hingegen kommt leicht daher: kleine, feine Gerichte – spanisch: Tapas – von Küchenchef Johannes Gareis mit bayerischen Genen und internationalen Talenten. Drei bis fünf davon solle man pro Person wählen, wird geraten. Die Kategorien reichen vom „Magentratzerl“ über „Vorweg“, „Schmankerl“ und „Klassiker“ bis zu „Desserts“.

Hauchdünnes Knusperbrot vom Blech, helles und dunkles Baguette – der Brotkorb kann sich sehen lassen, ebenso der Gruß aus der Küche zum Aperitif – Gänsi Spritz und Negroni Bavarese mit Gänsbauer-Gin. Was folgt, kann aus Platzgründen nicht im Detail beschrieben werden – nur so viel: schmeckt alles. Die Teller mit Haupt & Leber, Wildlachstataki und Bayerischer Garnele überzeugen mit dezenter Säure, Frische und Würze, unterschiedliche Texturen beschäftigten Zunge und Gaumen. So kann’s weitergehen!

Und das tut es auch, zunächst mit Hirsch und Hähnchen, dann mit Gänsburger und Wildem Hot Dog. Das Hähnchen butterweich und gschmackig an Shiitake, knackigem Pak Choi und einem Hauch Trüffel, der Hirsch an knusprigem Grünkohl, Maronen und Polenta: sehr gut. Mini-Burger und Hot Dog teilen wir uns, während wir ohne Ergebnis diskutieren, was davon nun besser gelungen ist. Klar ist: Die Buns – fluffig und vom Teig her eher wie ein Brioche – müssen selbst gebacken sein. Das Dessert vertagen wir und schließen, wie wir begonnen haben: mit aromatischem Gänsbauer-Gin aus Kelheim.