Gasthaus
Die Kracher von Krachenhausen

Im Landgasthof Zum Birnthaler bei Kallmünz zündet die bodenständige Küche ein kulinarisches Feuerwerk.

01.06.2018 | Stand 16.09.2023, 6:11 Uhr
Wolfgang Ziegler

Die Geschwister Lena und Simon Birnthaler wissen, wie gern die Gäste in Krachenhausen den hausgemachten Entenbraten bestellen. Foto: Lex

Krachenhausen, ein paar Kilometer unterhalb von Kallmünz am anderen Ufer der Naab gelegen, ist trotz des Ortsnamens nicht die Heimat einer Feuerwerksfabrik. Jedenfalls keiner klassischen. Denn der Landgasthof Birnthaler, der dort zu Hause ist, zündet auch ein Feuerwerk – ein kulinarisches. Wer gutbürgerliche bayerische Küche sucht – mit der Betonung auf „gut“ – ist definitiv an der richtigen Adresse.

Das hatten wir so gehört und machten die Probe aufs Exempel. Nicht irgendwann, sondern an einem Sonntag in unserem Fall noch dazu an einem Feiertag, als das Lokal mit dem freundlichen, modern-rustikalem Interieur krachend voll war – um im Bild zu bleiben. Was uns neben der großartig gelegenen Terrasse mit Flussblick sofort ins Auge stach: Mal- und (Vor-)Lesebücher für junge Gäste, solide Hochstühle für noch jüngere Gäste, Kindergerichte zum kleineren Preis – mit einem Wort: Familienfreundlichkeit. Deshalb waren wir freilich nicht nach Krachenhausen gekommen, aus dem Alter sind wir leider raus.

Sowohl die Appetizer als auch die Hauptgerichte überzeugten auf der ganzen Linie.

Wir widmeten uns der Speisekarte, die unter anderem Wildschwein, Hirsch und Fisch aus der Region offerierte – und entschieden uns für Ente mit Apfelblaukraut und Reiberknödel sowie für die Forelle auf Limettensauce und Petersilienkartoffeln, machten uns aber vorher mit Spargelcremesuppe und Rinderkraftbrühe mit Leberspätzle warm. Und sowohl die Appetizer als auch die Hauptgerichte überzeugten auf der ganzen Linie: Die Forelle, frisch zubereitet, zerfiel förmlich auf der Zunge. Die Knödel soft, wie sie sein sollen, das mit Glühweingewürz abgerundete Blaukraut ein Zungenschnalzer, die Ente und erst recht die Sauce wie bei Muttern.

Infos zum Lokal:

Dieses ehrliche Lob wiegt umso schwerer, als der Gasthof – und die große Terrasse – zu dieser Stunde bis auf den letzten Platz besetzt waren. Die Küche ließ sich dennoch nicht zu Massenabfertigung hinreißen, und auch das Service-Personal blieb immer freundlich, obwohl es alle Hände voll zu tun hatte. Aber dies ist in Krachenhausen an jedem Sonn- und Feiertag der Fall, weswegen eine vorherige Tischreservierung dringend zu empfehlen ist, will man nicht auf frei werdende Plätze warten müssen.

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