Gastrotipp in Frickenhofen
Flammkuchen in allen Variationen

29.07.2022 | Stand 15.09.2023, 4:14 Uhr
Auf einem Holzbrett servieren Anna und Gerhard Graser die Flammkuchen in ihrer Flammstube in Frickenhofen. −Foto: M. Rath

In der Flammstube in Frickenhofen bei Neumarkt gibt es nur ein Gericht – das aber auf viele unterschiedliche Arten.

Wo einst Kühe lebten und Milch gaben, ist heute eine perfekte Verbindung zwischen Wein und Kulinarik entstanden. Für beides ist die Flammstube in Frickenhofen eine hervorragende Adresse. Der Besucher sollte aber wissen: Andere Gerichte als die elsässische Spezialität sucht er auf der Speisekarte vergeblich. Den Flammkuchen gibt es dafür in allen erdenklichen Variationen, bei Bedarf auch vegetarisch.

Wir besuchen die Flammstube am heißesten Tag der Woche und freuen uns auf den kühlen schattigen Platz im Biergarten. Hier haben wir den perfekten Ort für einen genussvollen Sommerabend gefunden. Wein rankt an den Wänden des Kuhstalls empor, den Gerhard und Anna Graser 2014 zu einem besonderen Lokal umgebaut haben. Entstanden ist ein rustikaler, von viel dunklem Holz geprägter Innenraum, der an kalten Wintertagen wohlige Glut aus dem Kachelofen verspricht.

Süffige Weine und deftige Gerichte

Doch Wärme haben wir im Moment genug und so entscheiden wir uns für ein kühles Glas vom Hauswein: Ich wähle den Rosé, meine Begleiterin landet beim Weißen. Beide sind extrem süffig, wirken leicht, sind keinesfalls langweilig oder gewöhnlich. Kein Wunder: Der Gastgeber hat die Cuvées selbst im Reagenzglas entwickelt und einen Winzer gefunden, der sie nur für ihn keltert.

Bei der Speisenauswahl lassen wir den Klassiker mit Zwiebeln, Speck und Schmand links liegen. Der „Römer“, den meine Begleiterin auswählt, überzeugt mit einem feinen Kontrast aus kräftig geräuchertem Schinken und dem extrem cremigen Büffelmozzarella. Ich entscheide mich für den „Monaco“, auf dem Tomaten, Paprika, Mozzarella, Garnelen in Knoblauchöl, Rucola und Balsamico köstliche Geschmackswelten erzeugen. Serviert auf einem Holzbrettl zeigen beide Flammkuchen, dass Anna Graser, die in der Küche wirkt, ihr Handwerk versteht. Die Zutaten sind nicht nur in Menge und Proportion perfekt aufeinander abgestimmt, sondern auch filigran geschnitten. So stehen sie dem hauchdünnen und megaknusprigen Teig in nichts nach. Zusammen mit dem süffigen Wein bekommen wir Lust auf mehr und so probieren wird auch den „Gourmet“ mit Lauch, Spinat und Garnelen sowie den süßen Flammkuchen mit Äpfeln, Zimt und einer Kugel Vanilleeis. Und weil wir diese Menge nicht wirklich aufessen, hat Gerhard Graser für uns einen Tipp: Flammkuchen schmecken auch kalt. „Wir rollen ihn immer wie einen Wrap.“



Weitere Infos zum Lokal

Adresse:Flammstube, Frickenhofener Straße 20, 92318 Neumarkt/Frickenhofen, Tel. (0 91 81) 33126, www.flammstube.de

Öffnungszeiten:Mittwoch, Donnerstag von 16.30 bis 23 Uhr; Freitag, Samstag 16:30 bis 24 Uhr;

Sonntag 16:30 bis 22 Uhr; Montag, Dienstag ist Ruhetag

Infos:Die drei Hausweine werden extra für die Flammstube gekeltert. Alle Flammkuchen gibt es auch in einer glutenfreien Version.

Preise:Flammkuchen ab 8,20 Euro; Helles (0,5l) ab 3 Euro; Hauswein (0,25l) ab 4 Euro.

„Ein Gasthaus“– das ist, liebe Leser, eine Momentaufnahme. Die Beschreibung eines Essens, die – meist – genießerische Erinnerung an Geschmack und Atmosphäre. Eine subjektive Sache also, ein Tipp, der Ihnen empfiehlt: Gehen Sie hin, bilden Sie sich Ihr Urteil.