Gasthaus
Genuss-Küche der Autodidaktin

Roswitha Zeitler liebt das Feuerwerk von Aromen. Aber nicht nur deswegen strömen die Gäste in den Zeitlerhof.

30.06.2017 | Stand 16.09.2023, 6:30 Uhr
Monika Pöllmann
Chefin Roswitha Zeitler und Servicekraft Lea Zirngibl servieren gratiniertes Steinbuttfilet mit Thymianschaum, Ratatouille und Zitronenrisotto. Foto: Lex −Foto: LEX TINO

Zugegeben: Es ist nicht ganz einfach, einen Platz im Zeitlerhof zu bekommen. Denn er ist kein à-la-carte-Restaurant mit festen Öffnungszeiten. Offen ist an bestimmten Terminen und zu besonderen Anlässen. Doch hat die Reservierung erst einmal geklappt, ist ein wunderbarer Abend garantiert – mit tollen Menüs, die die traditionelle deutsche Küche mit überraschenden Aromen bereichern. Das jedenfalls verspricht Gastgeberin Roswitha Zeitler. Und: Sie löst das auch zu hundert Prozent ein.

So außergewöhnlich das Konzept des Zeitlerhofs ist, so außergewöhnlich ist der Werdegang der Köchin. Roswitha Zeitler ist geprüfte Hauswirtschafterin im ländlichen Bereich. So gesehen hat sie die bodenständige Kulinarik intus. Doch sie reizte mehr, weil Kochen ihre Leidenschaft ist. Und so hat sie in den vergangenen Jahren viel ausprobiert und sich als Autodidaktin das angeeignet, was sie heute auszeichnet: kreative Kochideen, eine Sicherheit beim Zünden von Geschmackserlebnissen, hohe Professionalität und eine Liebe zur besonderen Präsentationen hochwertiger saisonaler Zutaten. Dass manches ihrer Gerichte der Sterneküche nahekommt, würde die Gastronomin wahrscheinlich zurückweisen. Die Bescheidenheit einer großartigen Küchenchefin.

Wir entscheiden uns für die fleischlose Menü-Variante, die uns gleich zum Start schwärmen lässt. Panna cotta aus grünem und weißem Spargel; dazu gibt es ein Salatbouquet mit Baby-Calamari. Optisch ein Hingucker, geschmacklich brillant. Und wir ertappen uns, dass wir jeder noch so kleinen Zutat nachspüren, um jedes Aroma wahrnehmen zu können. So machen wir das bei allen weiteren Gängen. Nach einem Gemüse-Tee mit feinen Gemüsewürfeln wird ein erfrischendes Rhabarber-Sorbet serviert. Der Zander ist eine Offenbarung: Kross auf der Haut gebraten, gibt ihm die Bärlauch-Hollandaise die passende Geschmacksnote. Dazu gibt’s karamellisierte Karotten und Kartoffelpüree. Nachspeise: Der Waldmeister-Savarin mit Sabayon ist der würdige Abschluss des Menüs. Zum Hefegebäck passen Früchte und das Waldmeister-Eis aus Eigenproduktion. Einfach wunderbar!

Wichtige Infos zum Restaurant:

Lage des Gasthauses:

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