Gastrotipp im Naabtal
Beim Spitzauer in Penk: Heute Schäufele, morgen Falafel

18.11.2022 | Stand 15.09.2023, 2:54 Uhr
Junges Team, das für seine Gäste auf Zack ist: Fabian Werner und Nina Ganzmann unterstützen die Chefin Stefanie Bösl (rechts). −Foto: Heiner Stöcker

Der Landgasthof Spitzauer war lange Zeit verwaist, jetzt zeigt ein junges Team, wie Wirtshaus heute funktioniert.

Wir haben nicht reserviert. Ein Fehler, wenn man im wiedereröffneten Landgasthof Spitzauer in Penk (Landkreis Regensburg) einkehren will. Vor allem an Tagen mit Wanderwetter ist das Naabtal ein beliebtes Ziel. Der lichtdurchflutete Wintergarten ist bei unserem Besuch zur Mittagszeit jedenfalls voll besetzt. Zum Glück können wir den letzten Tisch in der Gaststube ergattern. Es hat sich augenscheinlich herumgesprochen, dass ein junges Team dem alteingesessenen Wirtshaus neues Leben eingehaucht hat.

Alt und neu, das ist auch das Konzept, das die junge Chefin Stefanie Bösl umsetzt. Sie führt den Gasthof seit Anfang des Jahres in sechster Generation. Weil sie hier aufgewachsen ist, hat die gelernte Hotelkauffrau eine besondere Beziehung zu dem Ort. Das zeigt sich an liebevollen Details, die die Tradition erhalten, aber in ein stimmiges Miteinander mit der modernen Küche bringen. An den rustikalen Tischen und Bänken werden die Speisen auf trendiger Keramik ansprechend fürs Auge angerichtet. Küchenchef Julian Bachmeier hat Klassiker wie Schäufele nicht verbannt, bietet jetzt aber auch Burger oder Falafel an. Und so überrascht es nicht, dass ein bunt gemischtes Publikum hier anzutreffen ist. Das Konzept spricht alle Generationen an. Und dass hier mit Leidenschaft gekocht und umsorgt wird, das spürt man sofort.

„Die beste Ente, die ich jemals gegessen habe“

Selbst bei unserem Besuch, der im sonntäglichen Hochbetrieb stattfand, merkten wir nichts von der Hektik, die sicherlich hinter den Kulissen herrschte. Der Service war aufmerksam und flott. Und das Essen? Wie lobte unsere Tochter, die es schaffte, eine halbe Ente mit zwei hausgemachten Knödeln (19 Euro) zu verzehren: „Das war die beste Ente und das am besten schmeckende weihnachtliche Blaukraut, das ich jemals gegessen habe.“ Die Kürbissuppe (6 Euro), die mit Apfel und Kürbiskernen verfeinert wurde, bot einen besonderen Crunch und war perfekt abgeschmeckt. Der Zwiebelrostbraten (25 Euro) war auf den Punkt gebraten: zart und innen noch rosa. Das Kalbsschnitzel (20 Euro) mit zwei Stück butterweichem, aromatisch paniertem Fleisch samt Pommes auch noch ziemlich üppig portioniert. Wir kommen sicher wieder, das nächste Mal unter der Woche. Dann experimentiert der Küchenchef verstärkt abseits der Klassiker.

Informationen zum Lokal

Adresse:Landgasthof Spitzauer, Löweneckstr. 1a, 93152 Nittendorf/Penk; www.landgasthof-spitzauer.de

Öffnungszeiten:Mittwoch bis Freitag 16.30 Uhr bis 21.30 Uhr, Samstag 11 Uhr bis 21.30 Uhr, Sonn- und Feiertag 11 Uhr bis 17 Uhr.

Weitere Informationen:Im Sommer Biergartenbetrieb. Zum Gasthof gehört eine Frühstückspension.

Preise:Weizen 3,90 Euro, Schorle (0,4 l) 4,30 Euro; Geschmorte Lammhaxe 19 Euro, Falafel mit zweierlei Kürbis 16 Euro

„Ein Gasthaus“– das ist, liebe Leser, eine Momentaufnahme, die – meist – genießerische Erinnerung an Geschmack und Atmosphäre. Eine subjektive Sache also, ein Tipp, der empfiehlt: Gehen Sie hin, bilden Sie sich Ihr Urteil.