Gasthaus
Der Kult-Italiener kann auch anders

Franco Esposito führt das Restaurant Pielmühle seit über 30 Jahren – und hat dabei einen außergewöhnlichen Spagat geschafft.

31.03.2017 | Stand 16.09.2023, 6:40 Uhr
Wolfgang Ziegler

Die Pielmühle ist sein Leben: Franco Esposito hat aus der einstigen Pizzeria einen Gourmet-Tempel gemacht. Foto: Stefan Gruber

Wer kennt ihn nicht? Franco Esposito bekocht seine Gäste im Restaurant Pielmühle schon seit 1983 – und ist längst Kult. Auch, weil er seit jeher ausschließlich frische Zutaten aus der Region verwendet, gleichbleibende Qualität garantiert und dieses Versprechen auch hält.

Waren es früher aber eher Pizza und Pasta, die den erstklassigen Ruf des Restaurants am Regenufer des Lappersdorfer Ortsteils begründeten, ist dem leidenschaftlichen Küchenchef vor etwa vier Jahren ein Coup gelungen, der sein Lokal wohltuend von den vielen anderen Italienern in Regensburg abhebt: Esposito hat den Spagat hin zu einem formidablen Gourmet-Tempel geschafft, in dem er neben dem Italo-Food beispielsweise nicht irgendwelchen Fisch anbietet, sondern norwegischen Skrei, und nicht irgendwelche Steaks, sondern Dry Aged Beef.

Das zarte Fleisch überzeugte durch eine Qualität, die ihresgleichen sucht

Wir machten die Probe aufs Exempel. Nach einer sensationellen Süßkartoffel-Orangen-Suppe mit Räucherlachs sowie feinen frittierten Sardellen mit Panini und Knoblauchdip zum Aufwärmen ließen wir uns ein Dry-Aged-Steak vom Grill (300 Gramm) bringen – mit einer dreigliedrigen Dip-Palette (Kräuterbutter, Basilikum-Pesto, Homemade-Ketchup), einem knackigen Salat und Pommes frites (alternativ hätten wir auch Bratkartoffeln haben können). Medium bestellt, kam das trocken abgehangene und deshalb besonders zarte Fleisch tatsächlich medium auf den Tisch, war geschmackvoll und überzeugte insgesamt durch eine Qualität, die ihresgleichen sucht. Nicht umsonst gelten Dry-Aged-Steaks als die besten der Welt – die allerdings auch richtig behandelt werden wollen. Franco Esposito kann das!

Informationen zum Lokal:

Nur zu gerne hätten wir auch noch seine Kult-Pizza, die Calzone Fritto, probiert, die es nur in Pielmühle gibt – aber wir konnten nicht mehr. Wir haben sie für das nächste Mal vorgemerkt.

Als „Finalisten“ und weil wir wussten, dass der Chef auch ein Händchen für Desserts hat, nahmen wir aber noch ein Eierlikör-Tiramisu mit gerösteten Mandelblättern, Ananas und Amarettini. Auch eine Wucht!

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