Gasthaus
Ein „Wirtshaus“ der Gemütlichkeit

„d’Quetschn“ in Regensburg kann nicht nur klassisch-bayerisch, sondern auch außergewöhnlich – und beides besonders gut.

17.11.2017 | Stand 16.09.2023, 6:22 Uhr
Wolfgang Ziegler

Quetschn-Wirt Oliver Schutkowski weiß, wie „Wirtshaus“ geht. Sein Schwabenteller ist ein Zungenschnalzer. Foto: Lex

Der Begriff „Quetschn“ hat in unseren Breiten – mindestens – zwei Bedeutungen: zum einen steht das Wort für Ziehharmonika, zum anderen bezeichnet man damit in Oberbayern und Österreich auch ein kleines Lokal. Auf das Regensburger Wirtshaus „d’Quetschn“ trifft beides zu. Denn die Deko der Gasträume besteht tatsächlich aus drei schönen, allerdings nicht mehr funktionstüchtigen Schifferklavieren. Und mit 80 Plätzen ist das Restaurant auch nicht überdimensioniert.

Was schon beim Betreten der „Quetschn“ auffällt, ist das bayerisch-rustikale Ambiente mit viel Holz, das schlagartig Gemütlichkeit verheißt. So geht „Wirtshaus“, ist man geneigt zu sagen – wobei „Wirtshaus“ natürlich etwas ganz anderes ist als Gaststätte oder gar Restaurant. Beim Blick in die Karte wird man gleich noch einmal positiv überrascht. Denn die Preise – egal, ob für Vor-, Haupt- oder Nachspeisen und auch für die Getränke – sind sehr moderat. Ein Schnitzel „Wiener Art“ für 10,90 Euro oder ein Zwiebelrostbraten für 14,80 Euro – da kann niemand meckern.

Und auch das Auge durfte mit essen – die Optik war mustergültig.

Aber der Reihe nach: Wir starteten mit einem klassischen und einem extravaganten Appetizer – bayerische Kartoffelsuppe und Räucherlachs auf hausgemachtem Rösti. Beides wusste komplett zu überzeugen. Die Suppe schmeckte wie bei der Mama, die Kartoffel-Unterlage zum Fisch war super-kross und fein gewürzt. Und auch das Auge durfte mit essen – die Optik war mustergültig.

Bayerisch-schwäbisch ging’s weiter: Spanferkelbraten an Dunkelbiersauce mit Reiberknödeln hier, Schwabenteller (Schweinefilet vom Grill an Waldpilzsauce) mit Käsespätzle aus eigener Herstellung dort. Beides Zungenschnalzer! Wobei die perfekt abgestimmte Sauce zum zarten Spanferkel und die handgeschabte Schwaben-Spezialität mit viel geschmolzenem mittelaltem Gouda ganz besonders hervorgehoben werden müssen.

So fein die Hauptgänge waren, so üppig waren sie auch. An ein Dessert war zunächst nicht zu denken – und später auch nur an eines für zwei: Wir entschieden uns für die Apfelkücherl mit Zimtzucker und Vanilleeis – und schmolzen dahin.

Infos zum Gasthaus:

Die Lage des Wirtshauses in Regensburg:

Hier geht es zu weiteren Gasthaus-Tipps unserer Aufgetischt-Redaktion.