Gastrotipp
Kochkünstler erfindet das Curry neu

Clemens Funke, der Chefkoch der Alten Hofmark in Steinsberg, zaubert Überraschungen und kredenzt Wirsing mit Wammerl.

28.09.2018 | Stand 16.09.2023, 5:58 Uhr
Clemens Funke interpretiert Curry auf Bayerisch und serviert es in der Alten Hofmark in Steinsberg mit einem Speck-Semmeldatschi. Foto: altrofoto.de −Foto: Uwe Moosburger

Wenn eine simple Kürbiscremesuppe zum Geschmackserlebnis wird, wenn eine Oberpfälzer Bachforelle den Gaumen jubilieren lässt, wenn ein Bayerisches Curry aus Wirsing und Wammerl – welch eine Kreation! – die perfekte Schärfe aufweist, und wenn an einem Kaiserschmarrn mit Apfelmus sogar Franz Joseph von Österreich seine helle Freude gehabt hätte, dann kann Clemens Funke nicht weit sein. Der innovative Küchenkünstler steht nach einem Gastspiel in der Schlosswirtschaft in Heitzenhofen in der Alten Hofmark in Steinsberg am Herd – und zaubert.

Schärfegrad von mild bis höllisch

Wir ließen uns im Wintergarten des Restaurants zum Studium der Karte zunächst von einem B1 Frizzante Brut Black Label verzaubern – gut gekühlt ein perfekter Aufwärmer für den Abend. Das Warm-up setzten wir jahreszeitengemäß mit eben jener Kürbiscremesuppe fort, der Funke als Krönung ein Sahnehäubchen aufgesetzt hatte, und die Vorfreude auf das weckte, was auf uns zukommen würde.

Das war zum einen eine frisch gefangene Forelle nach Müllerin Art mit feiner Butternote, die förmlich auf der Zunge zerging – begleitet von Kartöffelchen und einem – auch optisch – schönen bunten Salat. Und das war zum anderen eines jener fünf ausgefallenen Currys von Clemens Funke, bei denen man den Schärfegrad von mild bis höllisch selbst bestimmen kann. Das Thema entdeckte der Chefkoch nach eigenen Worten, als er einmal mit einer Probe eines Gewürzhändlers sein eigenes Essen verfeinerte.

Wenn der Gast über den Preis entscheidet

Wir wählten sein Original Bayerisches Curry, das mit einem hausgemachten Speck-Semmeldatschi gereicht wird, und das wohl selbst Curry-erfahrene Asiaten zu ihrem Lieblings-Curry gekürt hätten. Nicht weil wir noch Hunger gehabt hätten, sondern weil wir neugierig waren, ließen wir uns als Dessert einen Kaiserschmarrn für Zwei bringen – und hatten danach das absolute Wohlfühlgefühl.

Für Gäste, die sich gern überraschen lassen, hat Clemens Funke übrigens ein dreigängiges Menü auf der Karte, bei dem der Koch über die Speisenfolge entscheidet und der Gast über den Preis. Seine Küchenkunst ist auch so eine Überraschung – eine sehr positive.

Weitere Gastroptipps finden Sie hier.