Gasthaus
Neues Leben im „Goldenen Löwen“

Es ist wieder die erste Adresse in Kallmünz: Die jungen Wirtsleute machen einiges anders als die alten „Lubers“.

23.07.2021 | Stand 16.09.2023, 1:53 Uhr
Franziska Luber-Böhm ist die neue Wirtin im Goldenen Löwen. Neben Klassikern wie „Ente mit Blaukraut und Reiberknödl“ finden sich mehr vegetarische und vegane Gerichte sowie Brotzeiten auf der Speisekarte. −Foto: Tino Lex

Ein Blick in den mit Regenwolken verhangenen Himmel reicht. Draußen wollen wir an diesem Juli-Abend nicht sitzen. Auch wenn der idyllische Innenhofdes Kallmünzer Traditionslokals „Zum Goldenen Löwen“ein Ort ist, an dem man sich sofort niederlassen möchte. Also hinein in die gute Stube. Mal sehen, was die jungen Wirtsleute, die am 21. Mai den „Luber“, wie das Lokal von den Einheimischen genannt wird, wieder eröffneten, verändert haben.

Ort:Öffnungszeiten:Besondere Infos:Preise:
Goldener Löwe Kallmünz, Alte Regensburger Str. 18, 93183 Kallmünz, Tel. (0 94 73) 380, www.zum-goldenenloewen.deMittwoch bis Freitag ab 17 Uhr, Samstag, Sonntag 11 bis 14 Uhr, 17 bis 23 Uhr, Montag/Dienstag ist Ruhetag.Im Hofladen, der Manufaktur, gibt es Bier, Schnaps, Whiskey, Gin und allerlei Leckereien aus eigener Herstellung.Suppen (5 Euro), Hauptgerichte (ab 7,50 Euro), Bier (ab 3,50 Euro), Schoppenweine (3,70 Euro)

Die „Jungen“, das sind Franziska Luber-Böhm, eine der beiden Töchter von Waltraud und Richard Luber, die das Lokal ab Ende der 1970er-Jahre mit gehobener Oberpfälzer Küche groß gemacht haben, undder Schwiegersohn Jürgen Böhm.

Der ehemalige Saal ist jetzt der Gastraum

Neu ist, dass die frühere Wirtsstube nur noch als Frühstücksraum für die Übernachtungsgäste oder für geschlossene Gesellschaften genutzt wird. Stattdessen speist man im umgebauten früheren Saal des Brauereigasthofs, der „Gärstatt“.

Geblieben ist die stimmige Raumgestaltung. Dunkle Holztische, weiß gekalkte Wände, die mit alten Familienfotos und Gemälden unterschiedlicher Künstler dekoriert sind, sorgen für einen Ort, an dem man sich gleich wohl fühlt. Die Kunst war und ist hier zuhause.

Wir sitzen auf Tisch 1, gleich an der Theke. Das erste „Gänsbügl“ macht Lust auf mehr. Das Bier heißt wie die kleine Gasse, in der die hauseigene Brauerei ihre Heimat hat. Auf der noch immer handgeschriebenen Speisekarte findet man einige „Luber“-Klassiker aus den letzten Jahrzehnten.

Denglstöckala (Oberpfälzer Gnocchi) oder die legendären Apfelküchl mit Zimt und Vanilleeis lassen Erinnerungen an viele wunderbare Abende wach werden.

Feines mit und ohne Fleisch

Wir entscheiden uns für die Kalbsbrat-Nockerl-Suppe, die herrlich kräftig schmeckt, und eine feine Gemüse-Creme-Suppe der Saison. Ein gelungener Start. Wer gerne fleischlos isst, hat viel Auswahl. Die Spinatknödel in Salbeibutter mit „Zieg-corino“ sind sehr lecker. Der Kalbsrücken in Estragonsoße wird begleitet von hausgemachten Spätzle (in Butter geschwenkt) und einem Salat. Die Hausvinaigrette ist besonders hervorzuheben. Das Dessert passt perfekt zu diesem Brauereigasthof: „Gänsbügl-Mousse mit Zwetschgen und Kranzkiachl“. Dafür kommen wir gerne wieder.