Essen in Altendorf
Schlemmen im Traditionsgasthof Schiesl

Früher gab es in der Gemeinde Altendorf gleich fünf Wirtshäuser. Heute sind es immerhin noch zwei, und die stehen gleich vis-à-vis. Gegenüber dem Gasthaus Sorgenfrei führt Robert Schiesl den gleichnamigen Gasthof mit seiner Frau Beate. Seit mehr als 200 Jahren ist das Anwesen im Besitz der Familie. In die gut erhaltene Holzdecke in der Gaststube ist sogar eine Jahreszahl eingelassen: 1753. Doch schon bevor dieses Haus errichtet wurde, stand an gleicher Stelle bereits ein Wirtshaus, weiß Schiesl.

Der Gasthof ist ein echter Familienbetrieb. 2006 hat das Ehepaar Schiesl ihn übernommen und nach und nach renoviert. Robert und Beate stehen in der Küche, während der Schwager bei größeren Gesellschaften mit ausschenkt. Am Sonntag ist viel los, wir sitzen im Saal. Der Boden sieht aus, als wären auf ihm viele Nächte durchtanzt worden. Die Holzmöbel sind neu, auf den Tischen stehen frische Blumen, Kerzen und Stoffservietten.

Der Gasthof Schiesl besticht durch perfekt gebratenes Fleisch

Wir bestellen eine Leberknödelsuppe – und sind gleich begeistert. Die Rinderkraftbrühe ist würzig, die Selleriestücke darin haben Biss, der Knödel ist fluffig. Ich lasse mich vom Rinderlendensteak mit Kräuter-Parmesan-Kruste, Kartoffelgratin und Salatteller überzeugen und verzichte auf mein Lieblingsgericht, den Zwiebelrostbraten. Die Kruste auf dem Steak ist würzig, das Fleisch medium gebraten, das Gratin passt wunderbar dazu, genauso wie die Rotweinzwiebeln und die dunkle Sauce.

Meine Begleitung lässt sich eine perfekt gebratene Bauernente schmecken. Auf einem extra Teller werden zwei Kartoffelknödel gereicht, statt Blaukraut gibt es Butteräpfel, die den Rotkohl nicht vermissen lassen. Die Sauce harmoniert und wird vom aufmerksamen Servicepersonal gern nochmal aufgefüllt.

Beide Gerichte erschlagen uns nicht und lassen genug Platz für ein Dessert. Doch bei der Nachspeise haben wir die Qual der Wahl, alles auf der gut sortierten Speisekarte klingt verlockend. Schließlich runden wir das Menü mit einer frisch goldgelb gebackenen Waffel mit Vanilleeis, Erdbeermark und Sahne sowie einem Espresso mit Haselnusseis ab – besser geht’s nicht.