Gasthaus
Wenn die Köchin rhythmisch klopft

In der Schnitzelstubn in Burglengenfeld kann man die Zubereitung hören. Die Vorfreude wird nicht enttäuscht – im Gegenteil.

15.03.2019 | Stand 16.09.2023, 5:50 Uhr
Wolfgang Ziegler

Tatjana und Thomas Zwicknagel servieren in ihrer gemütlichen Schnitzelstubn das Wiener Schnitzel mit hausgemachtem Kartoffelsalat. Foto: Tino Lex

Im Gasthof „Weißes Lamm“ gibt’s nur selten Lamm und im Wirtshaus „Zum roten Ochsen“ steht noch nicht einmal Ochsenbrust regelmäßig auf der Karte. Das ist in der Schnitzelstubn in Burglengenfeld ganz anders. Dort ist der Name Programm. Die Küche der Familie Zwicknagel ist auf Schnitzel spezialisiert und brutzelt sie in allen erdenklichen Variationen: als Fernfahrer-Schnitzel – paniert und mit zwei Spiegeleiern belegt; als Champignon-Rahmschnitzel – natur, in einer cremigen Sauce und mit Spätzle; oder als Teufel’s Cordon bleu – gefüllt mit pikantem Streichkäse, scharfer Salami und Jalapeños – um nur ein paar Beispiele zu nennen.

Natürlich haben die zwei Köchinnen der Schnitzelstubn auch die Klassiker drauf, also das panierte Schweineschnitzel „Wiener Art“ und das mit Schinken und Gouda gefüllte Cordon bleu ohne weiteren Schnickschnack. Auf diese beiden Spezialitäten der österreichischen Küche hatten wir es bei unserem Besuch in der gemütlichen Wirtschaft abgesehen. Wir wählten das Schnitzel allerdings in der XXL-Variante – weil die Augen wieder einmal größer waren als der Magen, wie sich später herausstellen sollte.

Kaum hatten wir unsere Bestellung aufgegeben – und auf eine Vorspeise wohlweislich verzichtet –, vernahmen wir aus der Küche jenes rhythmische Klopfen, das verriet: Unser Abendessen wird gerade frisch zubereitet. Wir hatten zwar nichts anderes erwartet, schön zu hören war es trotzdem. Die Vorfreude steigerte sich, und wir genossen bei Bier und Wein die angenehme Atmosphäre des mit Herz und ganz vielen Herzen dekorierten Lokals. Selbst die Vorhänge ziert das Liebes-Symbol. Wirklich nett!

„Die Spezialitäten des Hauses waren ein Gedicht.“

Dann war es so weit – Schnitzel und Cordon bleu wurden aufgetragen, begleitet von einem feinen Kartoffelsalat mit roten Zwiebelchen, den Sterne-Köche gewiss nicht besser hinkriegen. Und die Spezialitäten des Hauses waren ebenfalls ein Gedicht. Sage keiner, bei einem Schnitzel kann man nichts falsch machen. Man kann! Die Schnitzelstubn aber machte alles richtig.

Obwohl unsere Teller nicht leer und wir eigentlich satt waren, gönnten wir uns noch einen leckeren Eisbecher mit heißen Himbeeren – als krönenden Abschluss eines feinen Dinners.

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