Gastrotipp
Lamm, Lachs und Sauerklee

Mario Parnitzke kocht an neuer Adresse – und eher noch feiner als bisher. Auf den Tisch kommt das Beste aus zwei Welten.

18.09.2020 | Stand 16.09.2023, 4:41 Uhr
Einfache Gerichte, zur Perfektion getrieben: Mario Parnitzke im Luma in den Bäckerschen Höfen −Foto: Uwe Moosburger

Mario Parnitzke und seine Frau Lucia gehören seit 20 Jahren zu Regensburgs Restaurant-Landschaft – früher in der „Silbernen Gans“ an der Donau, später im „Luma“ im Stadtwesten, jetzt in den Bäckerschen Höfen an der Protzenweiher Brücke. Der Gast findet sich in einem großzügigen Raum, der Clean-Chic verströmt, ohne Chi-Chi, aber nicht ohne Fantasie. Frisches Grün tupft abgestufte Braun-Grau-Töne und bis zu dünnwandigen Schalen und schmalen Messer stimmt jedes Detail.

Auf der Karte treffen sich Tokio und Toskana, Asien und Italien. Mario Parnitzke nimmt das Beste aus zwei Welten. Sein Grundrezept: einfache Gerichte zur Perfektion getrieben, schnörkellos und schäumchenfrei, aber mit kleinen, überraschenden Kicks versehen. Das Ergebnis: raffinierte, volle Aromen.

Die Lage des Gasthauses:

Der Lachs, nur einige Minuten in süßem und salzigem Soja mariniert, ergibt mit nussig-knackigem Thai-Spargel und zwei Klecksen Miso Majo ein Erlebnis, das den Herrn an meiner Seite aufseufzen lässt. Ähnlich geht es mir beim Oktopus, in Orangelöl mariniert, begleitet von Sauerampfer und Fenchel. Der Tintenfisch ist zart, meerfrisch, von ausgeprägter lilaroter Farbe – und eindeutig keine Tiefkühlware.

Informationen zum Lokal:

Adresse und Öffnungszeiten:Besonderheiten und Preise:
Luma, Frankenstraße 7a, 93 059 Regensburg, (09 41) 28 05 59 8, www.luma-regensburg.de, Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag 12 bis 14 und 18 bis 23 Uhr, Samstag 18 bis 23 Uhr, Sonntag und Montag ist Ruhetag.Das Luma bietet Dienstag bis Freitag Business Lunch: drei Gänge für 25 Euro. Einen Espresso und eine süße Kleinigkeit gibt es obendrauf. Parken ist in der Tiefgarage möglich Preise: Suppen ab 9 Euro, Vorspeisen ab 11 Euro, Hauptgerichte ab 28 Euro, Abendmenü ab 59 Euro

Mit dem Kaninchen zeigt Parnitzke seine Vorliebe für Geschmortes und Bodenständiges. Das Fleisch ergibt sich dem ersten lockeren Druck der Gabel, die großzügig geriebene Trüffel und die mit Milch gesättigte Polenta machen die Sache richtig rund. Dem saftigen Maishendl mit wildem Brokkoli gibt Zitronen-Risotto Frische und das zartrosa Salzwiesenlamm zeigt sich von seiner besten Seite. Unter den Desserts sticht das Sauerklee-Eis mit mariniertem Pfirsich heraus, aus griechischem Joghurt und Honig statt Zucker gerührt. Während das Eis langsam im Mund zergeht, fühle ich mich kurz versetzt auf eine fränkische Streuobstwiese – herrlich!

Parnitzkes Küche beeindruckt nicht nur durch hohe Qualität, sondern vor allem durch die Konstanz. Seit Jahren segelt erin Gastro-Kritikenknapp unter dem Sterne-Radar und rangiert unter den besten 600 oder 800 Adressen in Deutschland. Absolut verdient!

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