Rezept: Kräftige Kräutersuppe
Bärlauch heizt der Süßkartoffel ein

19.05.2023 | Stand 16.09.2023, 21:37 Uhr

Schnell gemacht mit dem, was der Garten an Kräutern hergibt: Die Bärlauchsuppe ist ein Verwandlungskünstler. Foto: Stöcker-Gietl

Von Isolde Stöcker-Gietl

Regensburg. Nur fünf Zutaten braucht diese schnelle Suppe. Nach der Bärlauch-Saison sorgen Kerbel oder Kresse für Aroma.

Die Bärlauch-Saison geht zwar langsam zu Ende, aber noch gibt es ihn zu kaufen – und, wer sich auskennt, kann ihn im Wald oder Garten vielleicht noch ernten. Ich verwerte meinen Bärlauch aus dem Garten spätestens Anfang Mai, denn danach wird die Verwechslungsgefahr mit den giftigen Maiglöckchen einfach zu groß. Es heißt, dass Bärlauch nicht mehr geerntet werden soll, wenn die Blüten anfangen zu blühen.

Tipp: Als Pesto bleibt Bärlauch haltbar

Bei mir wird das üppig wachsende Kraut üblicherweise mit zwei bis drei Zehen Knoblauch, Sonnenblumenöl und Salz zu haltbarem Pesto verarbeitet. Ich lagere es im Kühlschrank und verwende es für Kräuterbrot oder, mit Erdnüssen und etwas Feta aufgemotzt, als Nudelsauce. Das Pesto lässt sich auch praktisch in Eiswürfelbehälter einfrieren, um es dann portionsweise zu verwenden.

Mein aktuelles Lieblingsrezept ist derzeit diese Suppe. Das Rezept ist in der Originalfassung mit frischer Kresse zubereitet, auf die man nach der Bärlauchzeit gut zurückgreifen kann. Auch andere Kräuter wie Kerbel oder Petersilie könnte ich mir vorstellen.

Und so wird es gemacht: Den frischen Bärlauch waschen, die Blüten und Stängel entfernen. Die Blätter zur Seite legen. Süßkartoffel und Kartoffeln schälen und in Scheiben schneiden. In der Zwischenzeit in einem Topf etwas Fett erhitzen und die fein gewürfelten Zwiebeln darin anbraten. Die Kartoffeln dazugeben und mit 750 ml Gemüsebrühe aufgießen. Mit einem Deckel verschließen und die Kartoffeln etwa 15 bis 20 Minuten weich dünsten.

Sobald die Kartoffeln pürierfertig sind, die Bärlauchblätter dazugeben und untermengen. Mit dem Pürierstab alles zerkleinern und einen Becher Sahne angießen. Mit Wasser und eventuell Milch ergänzen, bis die Suppe die gewünschte Konsistenz hat. Danach mit Salz, Pfeffer und nach Geschmack etwas Muskatnuss abschmecken. Wer mag, kann die Suppe mit einem Klecks Bärlauchpesto garnieren. Tipp: Wem der Bärlauch nicht genug Würze hat, der kann auch noch eine zerdrückte Knoblauchzehe mitverarbeiten. Diese dann bereits mit den Zwiebeln anbraten.

Bärlauch ist ein Lauchgewächs. Er liebt feuchten, humusreichen Laubwaldboden. Pflanzen, die Bärennamen tragen, werden zudem Bärenkräfte zugesprochen. Bärlauch ist reich an Eisen, Magnesium und Mangan und hat den höchsten Gehalt an einem ätherischen Öl mit schwefelhaltigen Verbindungen.

Der große Vorteil von Bärlauch

Die Liste der Heilwirkungen ist deshalb lang: Die Blätter wirken antibakteriell, entgiftend und belebend. Bärlauch stärkt den Kreislauf, reguliert den Darm und unterstützt bei Hauterkrankungen. Auch bei hohem Blutdruck, Arteriosklerose und Frühjahrsmüdigkeit soll er hervorragende Dienste leisten. Sogar das Risiko von Schlaganfällen und Herzinfarkten wird gesenkt.

Und Bärlauch hat gegenüber dem ebenfalls sehr gesunden Knoblauch einen ganz entscheidenden Vorteil: Man hat nach dem Genuss nicht tagelang einen strengen Mund- oder Körpergeruch.

Zutaten für die Kräutersuppe

Für drei bis vier Portionen braucht man:

1 große Süßkartoffel

3 bis 4 große Kartoffeln

1 Zwiebel

1 bis 2 Bund Bärlauch (oder andere Kräuter wie etwa Kresse, Kerbel und Petersilie)

1 Becher Sahne

Gemüsebrühe und Milch zum Aufgießen

Salz, Pfeffer und eventuell etwas Muskatnuss zum Abschmecken

Wenn Sie auf den Geschmack gekommen sind – hier haben wir noch weitere Bärlauchrezepte: Grüne Pfannkuchen mit rotem Püree sowie Oktopus mit Zitrone und Bärlauch-Salsa.