Rezept
Kumpir, die Ofenkartoffel aus der Türkei

Kumpir ist ein Klassiker der türkischen Küche, doch der Name hat deutsche Wurzeln. Das Kartoffelgericht ist sehr variabel.

10.12.2021 | Stand 15.09.2023, 22:39 Uhr
Kumpir mit Knoblauchwurst, Paprika und Käse ist ein einfaches und herzhaftes Gericht. −Foto: ph

Kumpir? Das hört sich erstmal orientalisch an. Stimmt aber nicht ganz: Der Name für den Klassiker der türkischen Fast-Food-Küche stammt ursprünglich aus dem Alemannisch-Pfälzischen. Krummbeere, was soviel wie Grundbirne heißt, nannte man dort die Kartoffel. Über die Donauschwaben und die Balkantürken gelangte das Wort schließlich nach Vorderasien, wo die Grundbirne nun ihren festen Platz in der kulinarischen Landschaft der Türkei eingenommen hat.

Wichtig ist es, möglichst große, weichkochende Kartoffeln zu benutzen, damit man sie ausreichend füllen kann. Die „Grundbirnen“ werden nach dem Putzen mit einer Gabel eingestochen und in Alufolie für 60 bis 70 Minuten bei 200 Grad Ober-/Unterhitze in den Backofen gegeben.

Parallel dazu wird Sucuk, eine typisch türkische Knoblauchwurst, in dünne Scheiben geschnitten und scharf angebraten. Die Wurst-Spezialität gibt es mittlerweile in vielen Supermärkten oder Feinkostläden. Alternativ findet man sie auch bei türkischen Lebensmittelhändlern. Dazu werden gewürfelte Zwiebeln in die Pfanne gegeben und glasig gebraten. Nach Belieben können auch die Jalapenos angebraten werden. Der Inhalt der Pfanne sollte danach warm gehalten werden.

Nach einer Stunde werden die Kartoffeln aus dem Ofen genommen. Man sollte sie nicht zu lange abkühlen lassen. Die „Grundbirnen“ werden in der Mitte fast durchtrennt. Anschließend lockert man mit einer Gabel das Innere der Kartoffeln und vermengt es mit Butter und Kasar, einem türkischen Käse. Sollte der nicht zur Hand sein, kann auch Gouda verwendet werden. Diese Sorte kommt dem türkischen Original sehr nahe.

Anschließend gibt man weitere Zutaten in die Kartoffel. Wir haben Mais, Kapern und Paprika verwendet. Der Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt. Erlaubt ist, was schmeckt. Ganz nach Gusto kann man die Kartoffeln noch mit Salz und Pfeffer würzen. Zwei Prisen Paprikapulver runden das Aroma ab.

Die gebackenen Kumpir servieren wir mit etwas Sauce. Hier bietet sich, passend zur Sucuk, Knoblauchsauce an. Sollte nach dem Kumpir-Genuss jedoch noch ein Date auf dem Plan stehen, schmeckt auch Ajvar, eine Paprika-Auberginen-Sauce vom Balkan, sehr gut dazu.

Das braucht man:
4 Kartoffeln (mehlig kochend und möglichst groß), 2 Zwiebeln, 200g Käse (idealerweise Kasar, Gouda schmeckt aber ähnlich), 4 Esslöffel Butter, 1 Stück Sucuk (türkische Knoblauchwurst), 250 g Maiskörner, 2 Schuss Öl für die Pfanne4 Esslöffel Saucen (Ketchup, Knoblauchsauce oder jede andere Sauce, hier kann man nach Belieben variieren), 2 Prisen Salz, 2 Prisen Pfeffer, 2 Prisen Rosenpaprika und andere Zutaten nach Belieben (z. B. Jalapenos, Kapern, Paprika oder Krautsalat)

Im Video sehen Sie, wie man die Kumpir zubereitet: