Rezept
Ran an die Quetschkartoffeln!

Die zerdrückten Knollen werden überbacken und mit Rote-Beete-Hummus und krossen Wirsingchips serviert.

18.02.2022 | Stand 15.09.2023, 21:08 Uhr
Ursula Gaisa
So viel Farbe hat der Winter – und so viele Vitamine: ein einfaches Gericht für Kartoffelfans −Foto: Angelika Sauerer

Die arme, alte Kartoffel fristet unverdienterweise in der ambitionierten Küche in letzter Zeit ein stiefmütterliches Dasein. Dabei ist sie so viel gesünder als ihr Ruf. Frittiert man sie nicht in heißem Fett zu Tode, hat sie Allerlei zu bieten: Zum Beispiel besteht sie zu 80 Prozent aus Wasser und ist somit kalorienarm.

Durch die enthaltene Stärke sättigt die Kartoffel, die – wie jeder weiß – erst im 17. Jahrhundert aus Südamerika zu uns gelangt ist, ausgesprochen gut. Außerdem liefern die Knollen mehr Vitamin C als beispielsweise ein Apfel. Neben weiteren Vitaminen und Mineralstoffen bieten sie sekundäre Pflanzenstoffe, das heißt, sie wirken antioxidativ, schützen die Zellen vor freien Radikalen. Also nichts wie ran an die Knollen mit Superfood-Potenzial!

Für die Kartoffeln: Für die Chips:Für den Hummus:
6 mittelgroße festkochende Kartoffeln, Öl, Salz, Pfeffer, etwas geriebener Käse nach Geschmack4 große Wirsingblätter, Öl, Salz, Pfeffer3 kleine gekochte Rote-Beete-Knollen, 1 Dose gekochte Kichererbsen, Saft und Abrieb einer halben Biolimette, 3 EL Weißweinessig, 1 EL Tahini (Sesampaste aus dem Asialaden), eine Prise Chiliflocken, Salz, etwas Olivenöl, etwas Sojasauce

Für dieses Gericht bleibt die Schale dran. Wir brauchen also ziemlich unversehrte Exemplar – ohne Schrumpeln und Augen. Vor dem Kochen werden sie erst mal gründlich geschrubbt und gesäubert, anschließend in heißem Salzwasser weichgekocht. Das dauert circa 20 Minuten; danach kurz ausdampfen lassen und anschließend auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech setzen. Den Ofen auf 200 Grad Umluft vorheizen. Mit einem Kartoffelstampfer die noch heißen Kartoffeln auf einen Zentimeter Dicke zusammenquetschen, mit etwas Öl, Pfeffer, Salz und Käse bestreuen (Veganer lassen den Käse weg oder benutzen milchfreien) und etwa 20 Minuten goldgelb im Ofen backen.

Zwei der Wirsingblätter in mundgerechte Stücke zupfen, diese und die ganzen Blätter mit etwas Öl und Salz bestreuen und mit auf das Blech geben. Achtung, sie brauchen wesentlich weniger Zeit als die Kartoffeln! Zehn Minuten müssten genügen. Sie sollen am Ende knusprig, aber nicht verbrannt sein, daher bitte kontrollieren oder erst später dazulegen.

Inzwischen alle Zutaten für den Hummus in ein hohes Rührgefäß geben; die vorgekochten Rote-Beete-Knollen davor etwas zerkleinern. Dann pürieren und nochmals gut abschmecken. Oft verträgt die Kichererbsencreme noch etwas Säure.

Wenn alles fertig ist, den Hummus auf dem Wirsingblatt platzieren, die Kartoffeln dazulegen und die Teller mit den knusprigen Wirsingchips dekorieren.

Im Video sehen Sie, wie Ursula Gaisa die Quetschkartoffeln zubereitet:

Zur Person: Ursula Gaisa

Die Autorin Ursula Gaisaist Vegetarierin und bekennend Kochbuch-süchtig. Sie hat auch selbst ein Kochbuch verfasst: „Vegetarische Schmankerl für 5 Jahreszeiten“ ist eine bayerisch-vegetarische Rezeptsammlung auf 152 Seiten, im MZ-Buchverlag erschienen undkann im Mittelbayerische Shop bestellt werden (19,90 Euro).

Das saisonale Angebot dient der Regensburgerin als Inspiration für ihre Rezepte im Buch und auch auf unserer Aufgetischt-Seite. Außerdem bloggt sie aufimmerschick.de. Unter der Kategorie immer.lecker gibt es Kochbuchtipps und viele weitere Rezeptideen.

Im Januar hat Ursula Gaisa einen Rohkostsalat mit Blaukraut zubereitet. Lesen Sie das Rezept hier: