Rezept aus der Frühlingsküche
Wildkräuter-Quiche: Das Unkraut einfach aufessen

05.05.2023 | Stand 15.09.2023, 0:45 Uhr
Monika Pöllmann

Von der Wiese auf den Tisch: Die Wildkräuter-Quiche schmeckt lecker und enthält viele Vitamine. Foto: Monika Pöllmann

Von Monika Pöllmann

Regensburg. In Wildkräutern sind gesunde Inhaltsstoffe hoch konzentriert. Wir füllen mit dem grünen Kraut eine Quiche.

Wer einen Garten hat, kennt sie gut: Wildkräuter, oft Unkräuter genannt. Doch diesen Namen tragen sie zu Unrecht. Denn Wildkräuter sind besonders wichtig für Insekten und andere Tiere.

Und auch Menschen können von Löwenzahn, Spitzwegerich und Co. profitieren. Denn die wilden Kräuter haben es in sich. Sie strotzen nur so vor Mineralien, Vitaminen, Spurenelementen und sekundären Pflanzenstoffen. Alle Inhaltsstoffe wirken in spezifischer Weise auf unseren Körper. Zudem ist deren Konzentration in den wilden Pflanzen viel höher als in den Kulturgemüsen.

Wenn man noch nicht an diese hochwertigen Nahrungsmittel gewöhnt ist, beginnt man am besten mit kleinen Mengen der wilden Pflanzen und steigert sie langsam. Es ist natürlich auch möglich, die „Unkräuter“ mit den Kulturgemüsen zu mischen.

Auch mit dem Geschmack mancher Wildkräuter muss man sich erst vertraut machen. Vor allem die Bitterstoffe sind wir meist nicht mehr gewöhnt, da sie aus den Kulturgemüsen immer mehr weggezüchtet wurden.

Viele der wilden Kräuter sind mehr oder weniger bitter. Der Grad der Bitterkeit ist von der Pflanzenart, aber auch vom Wachstumsstadium abhängig. So ist etwa der Löwenzahn vor der Blüte weniger bitter als danach.

Nur bekannte Kräuter verwenden

Wer keinen Garten hat oder dort nicht die Vielfalt der Wildkräuter vorfindet, wird bestimmt im Wald, sowie auf Feld und Wiese fündig. Hier ist es aber wichtig, nur Pflanzen von unbelasteten Plätzen und nicht vom Straßenrand, an Hundespazierwegen oder gegüllten Wiesen zu sammeln. Zu beachten ist unbedingt die goldene Regel für Unkraut-Esser: Verwenden Sie für die Essenszubereitung nur Pflanzen, die Sie hundertprozentig sicher kennen!

Für die Wildkräuter-Quiche, die ich heute zubereite, habe ich verschiedenste Kräuter gesammelt: Vogelmiere, Brennnessel, Giersch, Schafgarbe, Spitzwegerich und Löwenzahn.

Hat man die Kräuter erst mal beisammen, ist die Quiche auch schnell gemacht. Für den Teig das Mehl mit Butter, Ei, Salz und Kurkuma zu einem geschmeidigen Teig verkneten, zu einer Kugel formen und etwa 30 Minuten im Kühlschrank ruhen lassen. Die Wildkräuter gut waschen, abtropfen lassen und klein hacken. Jetzt die Eier mit der sauren Sahne und dem Mehl in einer Schüssel verquirlen. Die Kräuter dazugeben und mit Salz, Muskat und Pfeffer abschmecken. Eine Quiche- oder Springform mit dem Teig auslegen und einen kleinen Rand (circa zwei Zentimeter), hochziehen. Die Kräutermasse auf dem Teig verteilen und bei 180 Grad Heißluft etwa 35 Minuten backen.

Zuteten für die Kräuter-Quiche

Für eine Form mit 26Zentimetern Durchmesser braucht man:

Teig: 250 g Dinkelmehl, 175 g Butter, 1 Ei, 1 Prise Salz, 1 Prise Kurkuma

Belag: 150 g Wildkräuter (z. B. Giersch, Brennnessel, Vogelmiere, Schafgarbe, Löwenzahn), 300 g saure Sahne, 4 Eier, 1 EL Dinkelmehl, Salz, Pfeffer, Muskat

Und wie wäre es mit einem Schnittlauchkuchen?

Haben Sie noch mehr Lust auf einfache Frühjahrsküche? Unsere Autorin Monika Pöllmann hat auch einen Schnittlauchkuchen zubereitet, der wunderbar auf ein frühlingshaftes Büffet passt. Hier geht es zum Rezept!