Rezept
Rohkostsalat: Blaukraut bleibt Blaukraut

Der winterliche Rotkohl verwandelt sich mit diesem Rezept in einen gesunden Salat mit exotischem Touch.

21.01.2022 | Stand 15.09.2023, 21:37 Uhr
Ursula Gaisa
Mit Orangenscheiben und Misodressing bekommt Rotkohl einen neuen Charakter. −Foto: Tim Hanke-ZIlles

Bei Blaukraut – oder Rotkohl, wie man im Rest von Deutschland sagt – fällt mir natürlich immer der beliebte Zungenbrecher mit dem Brautkleid ein. Wem nicht? Als Kind kannte ich den Kohl vorgekocht aus der Dose und mit Apfel und Wein verfeinert. In meinen Anfängerkochzeiten wollte ich ihn selbst zubereiten, ich schwor mir aber nach dem ewigen Geschnippel und der riesigen Menge, die man aus einem Kopf bekommt, lieber wieder zum Fertigprodukt zu greifen. Aber wie gut man den Rotkohl auch roh essen kann, war mir bis vor kurzem gar nicht klar.

Auf die Idee zu diesem winterlichen Salat kam ich, weil ich auch im Winter manchmal Sehnsucht nach Rohem habe. Was auch vom gesundheitlichen Aspekt her Sinn macht, denn ungekocht bleiben alle wertvollen Vitamine, Enzyme, Mineral- und Ballaststoffen sowie die sekundären Pflanzenstoffe vollständig erhalten. Auf der anderen Seite ist gekochtes Gemüse besser verdaulich. Hier hilft das Kneten des Kohls nach dem Schneiden, dass das Ganze bekömmlicher wird.

Für den Salat:Für das Dressing:
½ kleiner Kopf Blaukraut, 1 Orange, 1 Hand voll Pinienkerne, drei Frühlingszwiebeln5 EL Öl, 3 EL Weißweinessig, 2 TL Misopaste hell, ½ Bund frischer Koriander, Pfeffer aus der Mühle, eine Limette (ggf. etwas Wasser, falls zu salzig)

Experten empfehlen die berühmten „Five a day“ halb roh und halb gekocht zu verzehren, Ungekochtes am besten mittags, da es uns abends schwerer in Darm und Magen liegen kann. Statt der teuren Pinienkerne kann man natürlich alle anderen Nüsse verwenden. Und wer keinen Koriander hat, greift zur Petersilie. Das Blaukraut färbt übrigens stark ab, aber ich mag keine Handschuhe. Die Hände danach einfach kräftig mit Seife waschen. Auch das Brett sollte man gleich nach der Benutzung säubern. Zitrone kann Verfärbungen entfernen.

Als Erstes die Orange komplett von der Schale befreien und in dünne Scheiben schneiden. Frühlingszwiebeln putzen und ebenfalls fein zerteilen. Die Limette auspressen und vom Koriander für die Deko ein paar Blättchen abzupfen, den Rest fein schneiden und mit den Dressingzutaten gut mischen. Sollte die Misopaste so salzig sein wie meine, braucht es kein zusätzliches Salz – unbedingt zwischendurch probieren!

Die Pinienkerne in einer Pfanne ohne Fett goldbraun rösten und beiseitestellen. Das Blaukraut in sehr feine Scheiben hobeln oder schneiden, mit wenig Salz bestreuen und so lange in einer Schüssel kneten, bis fast Flüssigkeit austritt. Mit dem Dressing mischen, auf zwei Teller verteilen. Die Orangenscheiben darüberlegen, mit Frühlingszwiebeln, Korianderblättchen und Pinienkernen verzieren und servieren.

Im Video sehen Sie, wie Ursula Gaisa den Rotkohlsalat zubereitet:

Zur Person Ursula Gaisa

Die Autorin Ursula Gaisaist Vegetarierin und bekennend Kochbuch-süchtig. Sie hat auch selbst ein Kochbuch verfasst: „Vegetarische Schmankerl für 5 Jahreszeiten“ ist eine bayerisch-vegetarische Rezeptsammlung auf 152 Seiten, im MZ-Buchverlag erschienen undkann im Mittelbayerische Shop bestellt werden (19,90 Euro).

Das saisonale Angebot dient der Regensburgerin als Inspiration für ihre Rezepte im Buch und auch auf unserer Aufgetischt-Seite. Außerdem bloggt sie aufimmerschick.de. Unter der Kategorie immer.lecker gibt es Kochbuchtipps und viele weitere Rezeptideen.

Im Dezember hat Ursula Gaisa eine festliche Steckrübensuppe zubereitet. Lesen Sie das Rezept hier: