Gefäßerkrankung
Eine Thrombose lässt das Blut verklumpen

Die Blutgerinnung schützt uns vor dem Verbluten, kann aber auch die Venen verstopfen – und sogar lebensbedrohlich werden.

17.10.2018 | Stand 16.09.2023, 5:59 Uhr

Dr. med. Wilma Schierling (l.) und Dr. med. Christina Hart demonstrieren am Ultraschallgerät den Kompressionsultraschall. Foto: Susanne Wolf

Als Michaela Herrmann im März dieses Jahres ein leichtes Ziehen in der linken Wade verspürt, ist das „ein Spannungsgefühl wie nach einem Muskelkrampf“ für sie. Von Tag zu Tag werden die Schmerzen der 23-jährigen Studentin aus Neumarkt gravierender, die Wade verhärtet sich zunehmend. Erst macht sich die junge Frau keine Gedanken und ignoriert die Schmerzen. „Eines Tages war es so schlimm, dass ich nicht mehr auftreten konnte“, blickt sie zurück. Es folgt ein Besuch beim Orthopäden. Der vermutet entweder eine Muskelverhärtung oder Thrombose. Die Studentin fährt gleich ins Neumarkter Krankenhaus, wo mithilfe eines Ultraschalls der Beinvenen eine Thrombose diagnostiziert wird.

Bettlägerige und Langreisende sind gefährdet

„50 Prozent aller Thrombosen und Lungenembolien entstehen aus heiterem Himmel.“PD Dr. med. Christina Hart, Leiterin der Gerinnungssprechstunde für Erwachsene am UKR

Weitere Risikofaktoren seien laut PD Dr. med. Christina Hart, Leiterin der Gerinnungssprechstunde für Erwachsene am UKR, Krebs- und erbliche Erkrankungen, die Blutgerinnungsstörungen mit sich bringen. „Tumorpatienten haben ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung einer Thrombose oder Lungenembolie. Wenn die Blutzusammensetzung beziehungsweise die Stoffe im Blut, die dazu führen, dass es schneller gerinnt, verändert sind, können sich Thromben bilden.“ Eine erhöhte Thrombosegefahr bestehe zudem für Schwangere, Frauen im Wochenbett, Frauen, die bestimmte Verhütungspräparate einnehmen, sowie Raucher. „Häufig steigt das Risiko bei einer Kombination wie der Einnahme der Pille und wenn zusätzlich geraucht wird“, weiß Dr. Schierling.

Es sind keine Ursachen erkennbar

Durch Blutverdünner kann man verbluten

Dr. Christina Hart gibt Tipps zur Vorbeugung einer Venenthrombose:

  • Ausreichend bewegen.
  • Genügend trinken.
  • Idealerweise nicht rauchen.
  • Bei Übergewicht Gewicht reduzieren.
  • In besonderen Situationen wie der Schwangerschaft, bei Langstreckenflügen oder einem Krankenhausaufenthalt Stütz- oder Kompressionsstrümpfe tragen.
  • Ist die Blutverdünnung nach einer Thrombose zu Ende, sollte man auch künftig auf entsprechende Prophylaxemaßnahmen achten.
  • Ist man Thrombose-vorbelastet, sollte man von der Einnahme bestimmter Verhütungspräparate absehen.