Mediennutzung Viereckige-Augen-Alarm: Was ist dran?
Oft wird vor übermäßigem Medienkonsum gewarnt. Das muss man wirklich bezüglich Smartphone, Fernseher und Co beachten.

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"Sitz nicht zu nah vor dem Fernseher, sonst bekommst du noch viereckige Augen!" "Wenn du zu viel Zeit mit dem Handy verbringst, macht dich das noch ganz verrückt." "Du kannst bestimmt wieder nicht schlafen, weil du mal wieder viel zu lange Fernseher geschaut hast."
Wer hat diese Sprüche nicht schon einmal gehört oder vielleicht sogar selbst in den Mund genommen? Bereits vor vielen Jahren, als die Fernseher noch nicht dünn wie ein Blatt Papier waren, sondern eher einem riesigen Karton ähnelten, kamen aus den Mündern der Erwachsenen bereits diese Sprüche.
Mit einem lauten Stöhnen haben sich die Kinder dann ein paar Millimeter nach hinten bewegt und morgens im Spiegel festgestellt, dass die Augen immer noch nicht viereckig geworden sind. Was ist also dran an diesen Sprüchen? Schaden die Medien wie der Fernseher und das Smartphone wirklich den Augen? Leidet die Augengesundheit darunter, wenn wir uns am Freitagabend einen Film-Marathon gönnen oder, wenn morgens nach dem Aufstehen der erste Blick aufs Telefon wandert?
Die Sache mit dem Blaulicht
Wenn das Stichwort „Blaulicht“ fällt, erscheint bei vielen Menschen direkt im ersten Moment das Bild eines Krankenwagens oder eines Polizeiautos vor dem inneren Auge. Die blauen Sirenen, die lautstark auf sich aufmerksam machen und zur Rettung in der Not kommen.
Da scheint es recht bizarr, dass dieses Wort auch in dem Zusammenhang mit den Smartphones und dem Fernseher fällt. Doch, wenn man einmal genauer darüber nachdenkt, ist es ganz so bizarr auch wieder nicht. Auch wenn der Begriff „Blaulicht“ in dem Fall der Smartphones und Fernseher eine ganz andere Bedeutung hat. Wer das eine Blaulicht jedoch unterschätzt (Smartphone und Fernseher) kann schnell mit dem anderen Blaulicht (Krankenwagen) Bekanntschaft machen.
Nein – ganz so dramatisch ist es nicht, doch es kann durchaus notwendig sein, ärztliche Hilfe in der Form eines guten Augenarztes aufzusuchen. Der Besuch beim Augenarzt ist aber auch unabhängig von der Intensität der Smartphone-Nutzung ratsam. Um den Grund dahinter zu verstehen, spielt es jedoch eine fundamentale Rolle, erst einmal zu verstehen, was sich überhaupt hinter dem Blaulicht versteckt und, was mit ihm gemeint ist.
Das steckt hinter dem Blaulicht
Um möglichst viel auf dem Bildschirm zu erkennen, arbeiten die Smartphones und auch die Computer, sowie die Fernseher mit dem sogenannten Blaulicht. Je mehr Blaulicht sich auf dem Bildschirm befindet, umso heller und farbstärker leuchtet es.
Somit trägt dieses Blaulicht auf der einen Seite dazu bei, dass Anwender der Smartphones und Computer mehr auf dem Bildschirm erkennen können. Wie es bei einer Medaille jedoch immer der Fall ist, hat auch die Medaille des Blaulichts zwei Seiten.
Vorteile des Blaulichts
• Hellerer Bildschirm
• Mehr Farbintensität
• Klare Sicht, da ohne das Blaulicht die Sicht eher rot-, grün-, oder gelbstichig wäre
Nachteile des Blaulichts
• Erschwert das Einschlafen
• Schädlich für die Augen
• Abtötung der Netzhaut durch zu viel Blaulicht
• Steht im Verdacht, die altersbedingte Makuladegeneration (AMD) – eine Augenkrankheit – zu fördern
Sind Kinder besonders gefährdet?
Wenngleich Wissenschaftler inzwischen zu der Erkenntnis gekommen sind, dass das Blaulicht durchaus die Gefahr mit sich bringt, die Netzhaut abtöten zu können, fällt die Gefahr auf Kinder bezogen besonders groß aus.
Vor allem bei Kindern unter drei Jahren kann das ständige Starren auf das Display zu einem Wachsen des Augapfels führen. Im ersten Moment mag sich hinter diesem Aspekt nichts Negatives verstecken. Schließlich geht es doch vor allem in den ersten Lebensjahren eines Kindes darum, dass es wächst, oder etwa nicht? Generell mag diese Aussage stimmen, doch wenn der Augapfel wächst, führt das zu einem längeren Auge, was mit Kurzsichtigkeit einhergehen kann.
Damit ist jedoch nicht genug. Kinder, die zu viel auf den Bildschirm schauen können bezüglich ihres räumlichen Seh- und Vorstellungsvermögens leiden und somit große Probleme in dem Rahmen der Nah- und Fernsicht bekommen. Es scheint fast eine Dominokette zu sein – sobald ein Stein umfällt, reißt er viele weitere Steine mit sich. Genauso ist es. Denn eine weitere Folge könnten unter anderem das verschwommene Sehen oder auch das Schielen sein.
Was kann ich tun, um meine Augen zu schützen?
Da das Blaulicht, wie bereits dargestellt, sowohl Vor-, als auch Nachteile mit sich bringt, stellt sich nun natürlich die durchaus berechtigte Frage danach, wie sich Anwender vor den nachteilhaften Aspekten schützen können.
Schließlich gehören die Smartphones, Computer und Co zum heutigen Alltag dazu. Viele Menschen nutzen diese Geräte für die Arbeit oder, um in Kontakt mit anderen Menschen zu bleiben. So kommt es auch, dass bereits viele Kinder Smartphones und Computer bereits bestens bedienen können, bevor sie überhaupt erst Lesen und Schreiben lernen.
Umso wichtiger gestaltet sich jedoch die Frage danach, welche Maßnahmen erforderlich sind, um die Augen vor dem Blaulicht und seinen negativen Auswirkungen schützen zu können.
Am besten nehmen sich Smartphone- und Computer-Nutzer, sowie Eltern bzw. Erziehungsberechtigte von Kindern die folgenden Hinweise und Tipps zu Herzen:
• Begrenzung der Nutzung des Smartphones und des Computers für Kinder. Kinder zwischen 4 und 6 Jahren sollten – laut Experten – nicht mehr als 30 Minuten täglich vor einem Bildschirm verbringen. Grundschulkinder bis 10 Jahre sollten nicht mehr als eine Stunde täglich mit dem Smartphone oder mit dem Computer verbringen.
• Mindestens ein bis zwei Stunden vor dem Schlafengehen sollte kein Smartphone oder Computer mehr genutzt werden. Das Blaulicht hemmt die Melatonin-Produktion, die wiederum eine wichtige Rolle für einen guten und erholsamen Schlaf spielt.
• Wer viel mit dem Computer und dem Smartphone arbeitet, macht am besten alle 20 Minuten eine kleine Pause und schaut für 20 Minuten in die Ferne.
• Auf dem Smartphone befindet sich ein Blaufilter, den Anwender auf jeden Fall nutzen sollten.
• Es bietet sich an, sich mit einem Augenarzt darüber zu unterhalten, ob eine Brille für die Dauer der Nutzung des Smartphones oder des Computers sinnvoll ist. Unter anderem finden sich auf dem Markt Brillen mit Blaulichtgläsern wieder.
• Es sollte immer ein großer Abstand (so groß wie möglich) zwischen den Augen und dem Bildschirm herrschen.
Wenngleich all diese Hinweise durchaus hilfreich sind, spielt es für Anwender von Smartphones und Computern eine wichtige Rolle, sich schlicht und ergreifend mit ihrem Anwendungsverhalten auseinanderzusetzen. All die Hilfsmittel, wie Brillen und Blaulichtfilter nehmen den Faktor „Blaulicht“ nicht vollkommen aus der Gleichung. Eine umso wichtigere Rolle spielt es deshalb, verantwortungsbewusst mit der Technologie umzugehen und die eigene (Augen-)Gesundheit im Hinterkopf zu behalten.
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