Natur
Die Lärche trotzt dem Klimawandel

Der Baum ergänzt sich gut zur Buche und überzeugt durch seine robuste Natur. Sein hartes Holz bietet viele Möglichkeiten.

05.02.2019 | Stand 16.09.2023, 5:50 Uhr

Putzige Büschel, aber nur eine Saison Lebenszeit: Die Lärchennadeln Foto: ps

Es war die Nachtigall und nicht – nein, natürlich nicht – diese Lärche. Schon alleine, weil sie sich nicht mir „e“ schreibt. Aber spätestens dadurch dürfte wirklich jeder schon einmal mir IHR in Berührung gekommen sein, dieser bemerkenswerten Baumart. Berühren ist gut, denn ihre Nadeln sind weich und biegsam und in Büscheln angeordnet. Und sie weisen eine Besonderheit auf: Die Lärche wirft sie – als einzige in Europa heimische Baumart – im Winter ab. Was sie auch farblich zelebriert. „Ihr Gelb im Herbst ist ein herrlicher Farbtupfer im Wald“, schwärmt Dr. Arthur Bauer von der „Europäischen Lärche“. Und auch, wer sich als Frühlingsmensch sieht, könnte in den bis zu 50 Meter hohen Bäumen Freunde finden: Das zarte, helle Grün der ersten Triebe „hat was“.

Dabei ist die Lärche eigentlich ein Hochgebirgsbaum, der an der Waldgrenze wächst, erklärt er. Deswegen hat sie auch besondere Anforderungen an Licht (eine Menge) und Standort. Weil sie Wind braucht, sind ihr Oberhanglangen genehm, in Mulden mit Staunässe „wäre sie verloren“.

Entscheidende Vorteile gegenüber der Fichte

Es gibt aber noch einen anderen Grund, warum Bauer neben der Herbstfarbe auf die Lärche „steht“. Im Jugendwachstum würden die Bäume, die schon mal über 600 Jahre alt werden können und einen Stammdurchmesser von drei Metern schaffen – regelrecht „wegzischen“, erklärt er.

Wer die Lärche offenbar auch gerne mag, sind Waldfeen. Zumindest erzählt(e) man sich das im Gebirgsraum. Die nämlich wohnten in den Bäumen und geleiteten nicht nur verirrte Wanderer auf den rechten Weg zurück. Wären da noch die Silser Kugeln. Nie gehört? Das sind Kugeln aus Lärchennadeln, die im Herbst ins Wasser gefallen sind. Einer Sage nach retteten sie einst die Bewohner des Schweizer Örtchens in der Nähe von St. Moritz vor dem Hungertod ...

Lärche hat sehr hartes Holz

Zurück zum Baum: Ungewöhnlich für einen mit Nadeln ist die Bildung von Kurz- und Langtrieben. Und damit nicht genug: Weil Kurz- auch zu Langtrieben werden können, kann sich die Krone der Lärche perfekt an- und umpassen. Das hat mit ihrer Herkunft aus dem Gebirge zu tun; Wie auch die Biegsamkeit des Stamms: Ein Vorteil bei Lawinenabgängen und zugleich beliebtes Foto-Motiv.

Zur reinen Wissensvermittlung dient der Hinweis auf die Japanische Lärche, mit der sie leicht verwechselt werden kann. Da gilt: Vor allem der jüngste Jahrestrieb macht den Unterschied, er ist bei der japanischen deutlich rötlicher.

Wegen ihrer guten Holzeigenschaften wurde sie einst aus den Gebirgslagen in andere, auch unsere, verpflanzt. Kein Wunder, ist ihr Holz doch abgesehen von der Eibe das härteste und schwerste. Verwendet wird es daher für Dachkonstruktionen ebenso wie für alle Anforderungen im Freien. Da wohnt ja auch die Waldfee.

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