Hundeserie
Ein Hund als neues Familienmitglied

Ein Hund bereichert – und verpflichtet zugleich. Davon kann unsere Redakteurin, die nun einen Welpen hat, ein Lied singen.

20.01.2020 | Stand 16.09.2023, 5:16 Uhr
Susanne Wolf

Brandy lebt seit Kurzem bei unserer Redakteurin in Lappersdorf. Wir begleiten sie in den kommenden Monaten. Foto: Susanne Wolf

Gerade im Welpenalter sind sie richtig süß: Mit ihrem flauschigen Fell, ihren niedlichen Kulleraugen und ihren tapsigen Schritten erweichen Hundebabys fast jedermanns Herz. So sorgt seit Kurzem die kleine Brandy für entzückende „Oooooh“-Jauchzer in der Redaktion, wenn es wieder neue Fotos oder Videos von ihr gibt. Wir begleiten die gerade einmal zwölf Wochen alte Australian-Shepherd-Hündin in den kommenden Monaten. Sie wächst bei unserer Redakteurin in Lappersdorf auf und wird Protagonistin unserer Hundeserie sein, die im Zwei-Wochen-Takt erscheint. Los geht es mit dem Thema „Anschaffung“.

So süß ein Welpe auch ist: Er bleibt nicht immer ein Welpe – innerhalb weniger Monate ist er ausgewachsen. Zudem ist ein Hund kein Gebrauchsgegenstand, den man mal für eine längere Zeit nicht beachten kann. Zieht ein Vierbeiner ein, hat man Verpflichtungen – bei Wind und Wetter. Ein Hund braucht Zuwendung, Futter, Auslauf, Pflege und vieles mehr. Er wird zum Familienmitglied und ist – je nach Rasse – eine Entscheidung für die nächsten 15 bis 18 Jahre. Daher sollte die Anschaffung eines Hundes gut durchdacht sein und mit dem Partner bzw. der ganzen Familie abgesprochen werden.

Fragen über Fragen

Bei mir und meinem Lebensgefährten hat die Entscheidungsfindung lange gedauert: Wollen wir einen Hund? Können wir ihm das bieten, was er braucht? Können bzw. wollen wir uns einen Hund leisten? Manchmal stellt man sich als potenzieller Hundehalter auch folgende Fragen: Soll man sich das wirklich antun? Will man die Verantwortung übernehmen und sein Leben teilweise einschränken? Das hört sich böse an, sollte aber wirklich wohlüberlegt sein.

Wir haben viel geredet, diskutiert, geplant – und mehrmals alle Überlegungen wieder über Bord geworfen. Nach knapp drei Jahren haben wir uns dann Ende letzten Jahres für einen Hund entschieden. Bevor wir die Entscheidung aber in die Tat umsetzen konnten, mussten erst einmal Antworten auf die vielen Fragen gefunden werden. Wichtig ist, zu wissen, was man mit dem Hund machen möchte. Soll es ein Familienhund sein, der etwas Auslauf braucht, aber nicht den ganzen Tag beschäftigt werden muss? Oder ist man selbst sehr aktiv und will draußen viel Zeit mit dem Vierbeiner verbringen? Je nach Rasse hat der Hund andere Bedürfnisse. Dem einen reichen kurze Spaziergänge, ein anderer will mehrmals täglich eine Stunde laufen, wieder ein anderer braucht eine geistige Auslastung wie Agility oder Mantrailing.

Vorab Infos einholen

Weiter geht es mit der Frage nach dem „Woher?“ – in meinem Fall hat sie sich sogar zur Gretchenfrage entwickelt. Die Tiere im Tierheim tun mir sehr leid, weil sie kein Zuhause haben. Trotzdem wollte ich einen Welpen von einem Züchter. Einerseits, weil mein Vater und ich schon mal einen Wurf mit Jagdhunden hatten. Andererseits, weil wir die Erziehung selbst übernehmen wollen. Letzteres funktioniert einfach besser, wenn man den Hund von klein auf an seiner Seite hat. Kurzum: Unsere Entscheidung stieß zum einen auf mein schlechtes Gewissen, zum anderen auf die konträre Meinung von Freunden. Bei Tierhilfe- oder Tierheimhunden weiß man oft nicht, was die Tiere schon erlebt haben und wie sie auf bestimmte Situationen reagieren. Was ist beispielsweise, wenn der Hund negativ auf Kinder reagiert? Wichtig ist, sich vorab Informationen über den Hund einzuholen. Ist er ängstlich? Gibt es eine Krankengeschichte? Wie reagiert er auf Kinder? Mag er andere Tiere? Wie hat er bisher gelebt?

Mietwohnung:Kaufvertrag:
Laut Bundesgerichtshof darf der Vermieter kein generelles Verbot von Hunde- und auch Katzenhaltung generell untersagen. Solch eine Geschäftsbedingung im Mietvertrag würde den Mieter unangemessen benachteiligen. Trotzdem sollte man einen Disput mit dem Vermieter vermeiden und in Ruhe reden. Wenn das nichts hilft, sollte man die Anschaffung überdenken – oder einen Umzug in Erwägung ziehen.Ein Kaufvertrag ist bei der Anschaffung eines Hundes ratsam. Darin können Verkäufer und Käufer wichtige Bedingungen sowie Informationen zum Tier festhalten. Auch für Hunde, die von einem Tierschutzverein kommen, kann ein Kaufvertrag abgeschlossen werden. Wer einen Hund beim Züchter erwirbt, bekommt neben dem Kaufvertrag auch die Zuchtpapiere sowie einen Impfpass ausgehändigt.

Daraufhin gilt es, die künftigen Lebensbedingungen abzuklären. Ein Hund sollte nicht länger als vier Stunden alleine zu Hause sein. Ein Problem, mit dem viele in Zeiten von Vollzeitjobs konfrontiert werden. Bei uns – glücklicherweise – kein Problem, da Brandy mit in die Arbeit meines Lebensgefährten darf. Jeden Mittag gibt es einen gemütlichen Spaziergang an der Donau. Im Laden hat sie ein Plätzchen in der Nähe der Hündin des Chefs. Wer kein Eigentum hat, sollte weit vor der Anschaffung eines Hundes mit dem Vermieter sprechen. Denn erst wenn sich dieser einverstanden erklärt, sollte weiter geplant werden. Nicht zu vernachlässigen ist der Kostengedanke. Ein Hund vom Züchter kostet einige hundert bis hin zu 2000 Euro. Hinzu kommen die Kosten für die Erstausstattung, den Tierarzt, die Haftpflichtversicherung, die Hundeschule, die Steuer sowie laufende Kosten für das Futter.

Urlaub ist nicht mehr Urlaub

Sind alle Fragen bezüglich der Anschaffung eines Hundes positiv beantwortet, steht dem nichts mehr im Weg. Ob Welpe, junger, ausgewachsener oder alter Hund: Für jeden Topf gibt es den passenden Deckel. Das gilt auch bei Hund und Halter. Wir haben mit Brandy den passenden Deckel gefunden.

In der nächsten Folge geht es um die Vorbereitungen, die Erstausstattung und den Einzug der jungen Hündin in ihr neues Zuhause.

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