Ratgeber
Ideen für kleine Gärten

Platz ist selbst im kleinsten Garten, um ein grünes Paradies zu gestalten – mit guter Planung und ein paar optischen Tricks.

17.10.2019 | Stand 12.10.2023, 10:28 Uhr

Manche Obstbäume haben zweierlei Zweck im kleinen Garten: Neben der Fruchtbildung begrünen sie auch Spaliere. Foto: Rebekka Maag/Kosmos Verlag/dpa

Neuangelegte Gärten sind heute oft nicht mehr so groß wie früher. Aber: „Ob im bereits bestehenden Garten, am Gartenzaun oder an der Hauswand, Leben kann auf kleinster Fläche entstehen“, erklärt die Buchautorin Rebekka Maag aus Lechbruck am See (Bayern). Gerade mit optischen Tricks lässt sich viel machen.

Fläche bepflanzen statt Grenze gestalten

„Damit der Garten größer wirkt, ist es wichtig, verschiedene Räume zu bilden“, erklärt die Garten- und Landschaftsarchitektin Tanja Minardo aus Steinhagen (Nordrhein-Westfalen). „Statt einfach nur die Grundstücksgrenze entlang zu bepflanzen, kann man zum Beispiel unterschiedlich große und farbige Stauden in Gruppen anordnen, so dass sie ihre perspektivische Wirkung entfalten. So vermitteln Anordnungen von blauen Pflanzen im Hintergrund und Orange im Vordergrund eine besondere Tiefe.“

Durch solche perspektivischen Kniffe, aber auch durch Spiegelungen oder Höhenstaffelungen lassen sich optische Effekte erzielen. „Legt man den Rasen nicht quadratisch oder rechteckig, sondern diagonal an, wirkt die Fläche größer“, erklärt Minardo. „Es kann auch gut aussehen, eine kleine Hecke einfach quer in den Garten zu stellen. Dann muss man immer drum herum gehen und entdeckt neue Perspektiven.“

Versteckte Areale und Landschaft einbinden

Der Blick muss auch nicht am eigenen Gartenzaun enden. „Wer die Chancen der geborgten Landschaft nutzt, erweitert seinen Horizont“, sagt Mechtild Ahlers von der Niedersächsischen Gartenakademie. „Die Aussicht auf die Umgebung, die Landschaft und die Gärten der Nachbarn vergrößert das eigene Grundstück optisch. Also bitte die Grundstücksgrenzen nicht nur mit hohen Hecken zuwachsen lassen.“

Kleine Gewächse vorziehen

Wo wenig Platz ist, besteht die Gefahr, den Garten zu überladen. Bei der Auswahl der Pflanzen sollte man daher beachten, dass sie später nicht allzu groß werden. Der Zusatzbegriff „Nana“ im Sortennamen kann zum Beispiel auf kleinwüchsige und kompakte Pflanzen hindeuten.

„Bei den Stauden sollte man lieber weniger Farben und Arten einsetzen, dafür aber Sorten, die gut zusammenpassen und kompakte Dauerblüher sind“, rät Ahlers. Zum Beispiel trifft das auf das Geranium der Sorte ‚Rozanne‘, Blütensalbei, Duftnessel, Katzenminze und Sonnenhut zu.

Ganz wichtig im kleinen Garten ist nach Ansicht der Expertin eine bodendeckende Bepflanzung. „Sind viele offene Bodenflächen zu sehen, wirkt der Garten nicht mehr so natürlich“, erläutert Ahlers. Vielmehr stelle sich eine „überpflegte“ Wirkung ein.

Hochbeete und bepflanzte Tunnel

Maags besonderer Tipp aus dem eigenen Garten: Den Wuchs von Obstbäumen so zu leiten, dass diese in einem Tunnel zusammenwachsen. Maags Tunnel ist 4,60 Meter lang und beherbergt sechs Obstbäume, deren Früchte nacheinander reif werden. Auch Rosen ranken sich daran entlang. „Das ist praktisch und dekorativ zugleich.“

Beete sinnvoll durchmischen

Es ist reizvoll, Gemüse, Kräuter und Blumen eng benachbart zu pflanzen. „Denn viele Gemüse haben auch tolle Blüten, zum Beispiel Rhabarber und Kohl. Und die Kräuter ziehen besonders viele Insekten an, die für alle Pflanzen nützlich sind“, erklärt Maag.

Damit der Garten zu allen Jahreszeiten bunt und attraktiv ist, sollte man Gehölze mit unterschiedlichen Blühzeiten auswählen und als Solitäre nutzen – also einzeln stehend und gut sichtbar, rät Ahlers.

„Die Zaubernuss blüht schon im Februar, der Duftschneeball zu Ostern, der Zierapfel im Mai, dann folgen Sommerflieder, Hortensie und Ilex“, zählt die Expertin Optionen auf. „Buchsbaum und Eiben verleihen dem Garten dann als immergrüne Kugeln im Winter sattgrüne Strukturen.“

Auf überdachte Sitzplätze verzichten

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