Hochschule
Die NFDI fördert Regensburg erstmals

Regensburger Physik gestaltet den nationalen Wissensdatenspeicher für die Forschung der Zukunft mit.

05.11.2021 | Stand 15.09.2023, 23:26 Uhr
Die Regensburger Vertretung im PUNCH4NFDI-Konsortium: Prof. Dr. Tilo Wettig, PD Dr. Sara Collins und Prof. Dr. Gunnar Bali (v.l.n.r.) vom Institut für Theoretische Physik der UR. −Foto: Universität Regensburg, Bastian

Die Relevanz der Daten als Basis für zukunftsfähige Wissenschaft ist der Ausgangspunkt für den Aufbau der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur – kurz NFDI. Finanziert durch Bund und Länder soll die NFDI systematisch die heute oft dezentral, projektförmig und temporär gelagerten Datenbestände von Wissenschaft und Forschung für das deutsche Wissenschaftssystem erschließen; sie wird als bundesweit verteiltes Kompetenz- und Infrastrukturnetzwerk, bestehend aus eigenständigen Fachkonsortien aufgebaut.

Erstmals werden nun Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Regensburg durch die NFDI gefördert: Prof. Dr. Gunnar Bali, PD Dr. Sara Collins und Prof. Dr. Tilo Wettig vom Institut für Theoretische Physik der Universität Regensburg sind Teil von „PUNCH4NFDI“, dem NFDI-Konsortium der Teilchen-, Astro-, Astroteilchen-, Hadronen- und Kernphysik. Sein Hauptziel ist es, eine föderierte und den FAIR-Prinzipien (Findability, Accessibility, Interoperability and Re-usability of digital assets) folgende Plattform für Wissenschaftsdaten aufzubauen. Diese Plattform soll es allen beteiligten Physikbereichen ermöglichen, zukunftsorientierte Physikforschung zu betreiben. Wie die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz im zweiten Halbjahr 2021 bekannt gab, wird PUNCH4NFDI zusammen mit neun weiteren Konsortien für die nächsten fünf Jahre gefördert – mit einer Option auf Verlängerung um weitere fünf Jahre.

Zentrale Sammlung extrem wichtig

„Universitäre Forschungsgruppen veröffentlichen die von ihnen erarbeiteten Forschungsergebnisse und -daten üblicherweise, damit diese anschließend von anderen Wissenschaftlern gelesen und für ihre eigenen Arbeiten genutzt werden können. Heute werden aber so viele Daten produziert, dass niemand mehr einen allumfassenden Überblick haben kann. Fragen wie ,was sind für meine Forschung interessante Daten, wo liegen sie und wie kann ich darauf zugreifen‘, also insbesondere auch das Management von Metadaten, sollen durch die Nationale Forschungsdateninfrastruktur gelöst werden. Aufgrund der Menge der produzierten Daten ist eine zentrale Sammlung und Zurverfügungstellung ein extrem wichtiger Punkt, den alle Wissenschaftsgemeinden adressieren müssen“, erklärt Prof. Tilo Wettig den Grundgedanken, der hinter dem Projekt steht.

Die drei Physikerinnen und Physiker der Universität Regensburg sind in den Arbeitsbereichen „Datenmanagement“, „Datentransformationen“ und „Datenportal“ vertreten. „Datenmanagement“ bietet Lösungen für standardisierten Datenzugriff und interoperable Speichermethoden und arbeitet an der Integration von Datenspeichern mit föderierten Rechenressourcen und den entsprechenden dynamischen Workflows für die Datenverarbeitung. „Datentransformationen“ sind für die optimale wissenschaftliche Ausnutzung von Daten und für die Kombination verschiedener Datensätze relevant und sorgen damit letztendlich für neue wissenschaftliche Erkenntnisse. Das „Datenportal“ ermöglicht den Zugang zur zugrunde liegenden Wissensstruktur. Unter Verwendung geeigneter Metadaten verbindet es die digitalen Forschungsprodukte, die zentrale Elemente der PUNCH-Wissensstruktur sind.