Lehre
Präsenz wird zur Regel im Wintersemester

Lehre Die Kultusministerkonferenz hat entschieden. Studierende sollen sich „auf einen Aufenthalt am Studienort einstellen“.

12.08.2021 | Stand 16.09.2023, 1:12 Uhr
Das Gelände der Universität Regensburg soll sich im Wintersemester wieder füllen. −Foto: Armin Weigel/dpa

„Präsenzlehre ist ein Muss für das Wintersemester“: Bayerns Wissenschaftsminister und Koordinator der Wissenschaftsminister aus den unionsgeführten Ländern Bernd Sibler sieht den heutigen Beschluss der Kultusministerkonferenz als Bestätigung seiner Linie, im Wintersemester das Studium vor Ort wieder zum Regelfall zu machen – begleitet von situations- und hochschuladäquaten Infektionsschutzregeln. Das geht aus einer Pressemitteilung des Wissenschaftsministeriums hervor.

Sibler hatte den Beschluss der Länderminister maßgeblich mit unterstützt: „Präsenz wieder als Regel, nicht mehr als Ausnahme – das ist mein und unser Ziel. Schließlich haben unsere Studentinnen und Studenten lange genug auf den direkten Kontakt vor Ort und den persönlichen Austausch verzichten müssen.“ Der unmittelbare Austausch und das Miteinander seien wichtige und wertvolle Bestandteile von Studium, Forschung und Lehre. „Wir wollen auch Herz und Charakter bilden“, betont er.

Möglichst normaler Hochschulbetrieb

Zugleich soll der Digitalisierungsschub in der Lehre genutzt werden und Online-Lehrveranstaltungen sollen das Angebot ergänzen. In Bayern werde auf einen Dreiklang gesetzt: Impfen, Testen und reduzierte Abstände in den Lehrräumen und Hörsälen der Hochschulen. „Wir tun alles dafür, dass unsere Studentinnen und Studenten im kommenden Wintersemester wieder möglichst normal am Hochschulbetrieb teilnehmen können und ihre Gesundheit gleichzeitig geschützt ist“, so der Wissenschaftsminister.

Bereits Anfang vergangener Woche hatte der Bayerische Ministerrat die Weichen für den Studienbetrieb an den Hochschulen im Freistaat unter Pandemie-Bedingungen gestellt. Demnach sind an den Hochschulen bereits seit dem 28. Juli 2021 bei einer 7-Tage-Inzidenz von nicht mehr als 100 Präsenzveranstaltungen auch dann möglich, wenn der Mindestabstand von 1,5 Metern nicht zwischen allen Studierenden durchgängig eingehalten werden kann. Im Übrigen bleibt es bei den bestehenden Vorgaben, insbesondere gilt weiterhin die FFP2-Maskenpflicht. „Ich freue mich, dass wir für unsere Hochschulfamilie mit reduzierten Abständen in den Hörsälen und Lehrräumen praktikable Rahmenbedingungen als Grundlage und Ausgangspunkt für mehr Präsenzveranstaltungen definieren konnten“, sagt Bernd Sibler.

Zielgerichtete Impfkampagne für Studierende

Damit erhielten Studierende, Lehrende sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an den Hochschulen mehr Perspektive und Planungssicherheit für ein Studium vor Ort. Das sei ihm ein wichtiges Anliegen gewesen, um die entsprechenden Vorbereitungen für den Herbst zu unterstützen und wieder mehr Präsenz zu ermöglichen, vedeutlichte der Minister.

Bayern hatte in den vergangenen Wochen zudem eine zielgerichtete Impfkampagne für Studentinnen und Studenten gestartet. Auch sie ist ein wichtiger Baustein für mehr Präsenz im kommenden Wintersemester: „In Zeiten der Pandemie ist mehr Präsenzlehre verantwortbar, wenn auch der Gesundheitsschutz so gut wie möglich gewährleistet ist. Dank der Verfügbarkeit von Impfstoffen und der großen Impfbereitschaft unserer Studentinnen und Studenten können wir beides verbinden“, erklärt Bayerns Wissenschaftsminister. Ergänzend komme neben der Impfung dem konsequenten Testen weiterhin große Bedeutung zu.