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Regensburger Doktor ausgezeichnet

Carl-Wilhelm-Scheele Preis für beste Promotionsarbeit: Dr. Daniel Fleischmann mit wegweisender Arbeit im Fach Pharmazie

26.10.2021 | Stand 15.09.2023, 23:45 Uhr
Dr. Daniel Fleischmann wurde für seine Entwicklung von Strategien zur Behandlung der diabetischen Nephropathie mit dem Carl-Wilhelm-Scheele Preis ausgezeichnet. −Foto: D. Fleischmann

Dr. Daniel Fleischmann aus der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Achim Göpferich vom Lehrstuhl für Pharmazeutische Technologie der Universität Regensburg wurde für seine Entwicklung von Strategien zur Behandlung der diabetischen Nephropathie mit dem Carl-Wilhelm-Scheele Preis 2021 der Deutschen Pharmazeutischen Gesellschaft (DPhG) für die beste Promotionsarbeit im Fach Pharmazie ausgezeichnet. Das teilte die Uni Regensburg mit.

Für die Erkrankung, die mehr als die Hälfte aller Diabetiker und damit weltweit mehr als 200 Millionen Menschen mit einem totalen Nierenversagen bedroht, gibt es derzeit keine Thera­pie. Grund dafür ist die ungenügende Verteilung von Arzneistoffen, in das Mesangium, dem Gewebe der Niere, das für die Entwicklung der diabetischen Nephropathie die entscheidende Rolle spielt. Um das Problem zu lösen, hat Dr. Fleischmann einen Nanotransporter entwickelt, mit dem sich vielversprechende Arzneistoffe gezielt in die Zellen des Mesangiums einschleusen lassen. Dazu hat er die Oberflächen von Nanoteilchen so „programmiert“, dass sie wie Viren in der Lage sind, Zelloberflächen abzutasten, um damit die Identität von Zellen zu ermitteln. Seine Adenovirus-mimetischen Nanopartikel sind in Zellgemischen in der Lage, Mesangialzellen hochselektiv zu erkennen und exklusiv von diesen aufgenommen zu werden. In vivo kommt es zur massiven Anreicherung der Partikel in den Mesangialzellen der Niere, was mit gewöhnlichen Nanomaterialien nicht möglich ist. Damit gelang es Dr. Fleischmann einen hocheffizienten Transporter für vielversprechende Arzneistoffe zu entwickeln, die das Mesangium aus eigener Kraft nicht erreichen. Dr. Fleischmann die Grundlage für zukünftige Arbeiten ge­legt, mit denen die Arbeitsgruppe von Prof. Göpferich in Kooperation mit Prof. Schlossmann (Pharmakologie, Institut für Pharmazie), Prof. Schweda (Physiologie, Vorklinik), Prof. Witzgall (Anatomie, Vorklinik) und Prof. Bäumner (Analytische Chemie) ein Therapeutikum für die Behandlung der diabetischen Nephropathie entwickeln wird.