Szene
Neuer Club entsteht in früherer Kapelle

Nach dem Auswärtsspiel zieht der Ableger Peter & Paul in der Adolph-Kolping-Straße ein. Im Scala laufen die Abrissarbeiten.

27.08.2016 | Stand 16.09.2023, 6:39 Uhr
Die Scala-Partygäste können derzeit im Interimsquartier „Auswärtsspiel“ in der Adolph-Kolping-Straße feiern. Unterdessen steht auch fest: Die Location soll nach den Scala-Umbauarbeiten unter dem Namen „Peter und Paul“ weitergeführt werden. −Foto: mt

Es sieht aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen: Die Balustraden neben der Tanzfläche sind weg, die halben Zier-Flaschen über der Bar sind zertrümmert und die abgehängte Decke wurde herausgerissen. Jetzt sind die Abrissarbeiten in der Diskothek Scala in der Pustetpassage beendet. „Das ist die schlimmste Phase“, sagt Geschäftsführer David Kristian Bonaldi. „Ab Montag beginnt zum Glück wieder der Aufbau und dann wird alles besser.“ Während die Umbauarbeiten in der Pustetpassage ihren Höhepunkt erreichen, wird der Diskothek-Betrieb aber nicht ausgesetzt. Die Partygäste können nun im Interimsquartier „Auswärtsspiel“ in der Adolph-Kolping-Straße feiern. Unterdessen steht auch fest: Die Location soll nach den Scala-Umbauarbeiten unter dem Namen „Peter und Paul“ weitergeführt werden.

Für Bonaldi begann der Auswärtsbetrieb am 3. August mit einer Überraschung. Dass das Scala von einer Baustelle zur nächsten zog, hatten die Betreiber zunächst nicht auf dem Schirm. Wegen der Riesenbaustelle ist am Schwanenplatz in Regensburg derzeit – zumindest für Autofahrer – kein Durchkommen möglich. Bei denAnwohnern und Geschäftsleuten sorgte das schon für viel Frust. Ab der kommenden Woche wird nun auch noch die Thundorferstraße komplett gesperrt. Der Eingang zum „Auswärtsspiel“ liegt in der Adolph-Kolping-Straße, direkt beim Schwanenplatz. „Unterdessen kommen wir damit aber eigentlich sehr gut zurecht“, sagt Bonaldi.

Auswärtsspiel wird zum Geheimtipp

Der Zugang sei nur am ersten Tag problematisch gewesen. Der Bauleiter habe dann aber schnell reagiert und einen gestampften Kiesweg von der Pfluggasse aus geschaffen. Unterdessen ist der Gehweg frisch gepflastert und die Fußgänger können den Club auch über den Schwanenplatz wieder problemlos erreichen. Und schlecht bekamen die Umstände der Location ohnehin nicht. Eine Prise Urbanität, ein Hauch von Exklusivität: Das kleine Versteckspiel des „Auswärtsspiels“ machte viele Partygäste erst so richtig neugierig – es avancierte in diesem Monat ein bisschen zu einem Geheimtipp. Und die Umbauarbeiten am Schwanenplatz sollen letztlich auch dem Club zugutekommen. Beispielsweise wird der Fahrradweg in den Straßenbereich verlegt, sodass vor der Location ein breiterer Gehweg – und damit mehr Platz für die Gäste – bleibt.

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Voraussichtlich wird das Scala am 1. Oktober wieder in die Pustetpassage zurückziehen. „Wir bleiben dann aber auch in dem Quartier in der Adolph-Kolping-Straße und werden es künftig unter dem Namen ,Peter und Paul‘ weiterbetreiben“, sagt Bonaldi. Die Räume sollen ab Oktober dann nur noch am Wochenende als eine Art Off-Location – ohne festes Wochenprogramm – genutzt werden und auch für Privatpersonen mietbar sein.

Tausende Platten schmücken Bar

Schon für das „Auswärtsspiel“ wurden die Toiletten in der sogenannten „alten Kapelle“ saniert und die Wände frisch gestrichen. Sobald das Scala dann im Oktober wieder zurück in die zentrale Altstadt gezogen ist, sollen noch „ein paar weitere Features“ für den neuen Club „Peter und Paul“ folgen.

In derPustetpassage werde inzwischen ein richtiger Rundumschlaggemacht, sagt Bonaldi. „Alles in der Passage wird völlig erneuert. Das ist wirklich eine deutliche Verbesserung der Situation.“ Im Scala selbst wurde die abgehängte Decke entfernt. Der Raum ist dadurch nun 70 Zentimeter höher. „Das ist ein neues Gefühl und eine deutliche Veränderung. Der Raum wirkt jetzt ganz anders.“

Auch im Palletti laufen die Umbauarbeiten:

Die neue Raumhöhe wird auch die Soundqualität verbessern, weil die Lautsprecher jetzt freier – und damit besser – platziert werden können. Statt der entfernten Balustraden soll es künftig abgestufte Elemente neben der Tanzfläche geben – „in einem einheitlichen Design über die gesamte Raumlänge“, sagt Bonaldi. Die Kaffeebar erhält einen besseren Zugang. „Es werden einige coole Sachen verbaut. Dabei sind wir aber immer auch bemüht, dass das Scala wirklich das Scala bleibt.“

Auchbei der neuen Warm-Up-Bar nebenan in der Passagegeht es zügig voran. Hinter der raumhohen Glasfassade sollen schon bald große alte Chesterfield-Ledersofas für eine gemütliche Wohnzimmeratmosphäre sorgen. Dunkle Einbau-Holzregale im Vintage-Stil, die entfernt ein bisschen an den Regensburger Club Teeladen erinnern, werden sich über die komplette Wandlänge erstrecken.

In den Regalen stehen dann aber keine Tee-Behälter, sondern mehrere Tausend Vinyl-Platten. „Wir haben eine große Sammlung mit Platten, die zum Teil noch aus den 60er-Jahren stammen. Die wollen wir dort ausstellen.“ Der Name für die „kleine Schwester“ der Diskothek steht noch nicht endgültig fest. Die Entscheidung soll aber in den nächsten Tagen fallen.

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