Festival
Neun Konzerte: Open Air auf der Piazza

Der Gewerbepark wird im Juli zur Arena. Willy Astors Wortspielereien gibt es ebenso wie die deutsche Antwort auf Pink Floyd.

11.03.2017 | Stand 16.09.2023, 6:31 Uhr
Norbert Lösch
Die Piazza im Gewerbepark ist traditionell Schauplatz für das Eröffnungskonzert des Jazzweekends. Im Juli gibt es ein echtes Open-Air-Festival – auch mit Rock. −Foto: Archivfoto: altrofoto.de

Die Idee ist nicht ganz neu, der Schauplatz – zumindest in dieser Größenordnung – aber schon: Auf der Piazza im Gewerbepark steigt vom 13. bis 23. Juli ein richtiges Festival, das mit Lokalmatadoren, Senkrechtstartern und international angesagten Rockbands viele Geschmäcker bedienen will. Der Burglengenfelder Veranstalter Arthur Theisinger (Power Concerts) holt unter anderem die unverwüstliche Manfred Mann’s Earth Band, die Pink-Floyd-Tribute-Band Echoes, Jennifer Rostock und die Erste Allgemeine Verunsicherung auf die Bühne im Stadtosten.

Im Vorjahr noch ein Experiment

Was sich heuer zehn Tage lang zu einem Spektakel auszuwachsen scheint, war im Vorjahr noch das Experiment, die Gewerbepark-Piazza über mehrere Tage hinweg zu bespielen.Heuer langt Theisinger, der eine Halle mit einer Kapazität von mindestens 1000 Zuschauern in Regensburg nach wie vor vermisst und auch den verpassten Möglichkeiten in der Continental Arena noch nachtrauert, aber richtig hin. Sonst eher als Schauplatz des Eröffnungskonzerts für das Bayerische Jazzweekend bekannt, will er aus der normalerweise eher unbelebten Piazza in diesem Sommer einen quirligen Treffpunkt für Freunde von Kabarett und Rockmusik machen.

Weil gerade die Rockfans komplett bestuhlte Konzerte eher nicht mögen, dürfen sie sich bei Jennifer Rostock (22. Juli) und dem Finale mit der Earth Band und Bonfire als Anheizer (23. Juli) frei bewegen. An drei der neun Abende – bei Echoes (14. Juli), der italienischen Nacht mit „I Dolci Signori“ (15. Juli) und den „3 Männern nur mit Gitarre“ (16. Juli) – gibt es sowohl Sitz- als auch Stehplätze. Komplett bestuhlt wird die Piazza bei den Auftritten von Hannes Ringlstetter (13. Juli), den österreichischen Kult-Rockern der Ersten Allgemeinen Verunsicherung (19. Juli), Willy Astor (20. Juli) und den Austro-Pop-Botschaftern „I am from Austria“ (21. Juli).

1200 Zuschauer passen ins Gestühl, ohne bietet die Piazza Platz für mehr als doppelt so viele. Eine Tribüne – wie etwa bei den Schlossfestspielen – wird es nicht geben. Aber dafür eine stattliche Bühne, die ohne Anbauten zwölf mal zehn Meter misst.

„Der Aufwand ist groß, da zusätzlich zu dem normalen Tagesgeschehen auf der Piazza noch die Abendveranstaltungen koordiniert werden müssen. Es müssen die Bühne aufgebaut werden, der Backstagebereich für die Künstler sowie ein Cateringzelt. Es muss bestuhlt werden und auch die Stühle müssen wieder abgebaut werden für die unbestuhlten Konzerte. Außerdem muss das Gelände umzäunt werden“, sagt Power Concerts-Sprecherin Carolin Kern.

Klassiker und neue Töne

Unter den Protagonisten des Piazza-Festivals sind in Regensburg gern gesehene bayerische Entertainer (Ringlstetter, Astor), legendäre Vertreter der Rockmusik der 70er-Jahre (Manfred Mann), aber auch „junge“ Bands wie Jennifer Rostock.

Dazu kommt mit Echoes aus Aschaffenburg eine Gruppe, die schon mit ihrem Namen einen Hinweis darauf gibt, wessen Musik sie sich ausschließlich widmet.Seit die „Urväter“ des psychedelischen, progressiven Rock nicht mehr gemeinsam auf der Bühne stehen, gibt es immer mehr durchaus erfolgreiche Pink-Floyd-Tribute-Bands.Die bekannteste aus Deutschland ist Echoes. Ihr geht es weniger darum, sich möglichst nah am Original zu bewegen, sondern interpretiert Klassiker der Briten gerne im eigenen Gewand. Jüngst ist sie dazu übergegangen, die zeitlosen, markanten Soli von David Gilmour und Co. auf anderen Instrumenten zu spielen: Saxofon, Klavier und Streicher statt E-Gitarre und Synthesizer – das Publikum ist meist sehr angetan davon.

Lesen Sie hier ein Interview mit Festival-Veranstalter Arthur Theisinger:

Die Piazza im Gewerbepark wird im Juli erstmals Schauplatz eines Open-Air-Festivals. Warum geht es dort über die Bühne und nicht etwa an „historischer“ Stelle wie zum Beispiel dem Villapark?

Theisinger: „Die Piazza war letztes Jahr bereits Schauplatz, quasi als Probelauf, allerdings nicht in diesem Ausmaß wie heuer. Im Villapark gab es Genehmigungsschwierigkeiten. Wir wollten einen völlig neuen Schauplatz, wie zum Beispiel einen Park oder Ähnliches. Dadurch hat sich die Piazza angeboten.“

Neun Veranstaltungen in zehn Tagen – wie groß ist die Herausforderung?

„Die logistische Herausforderung ist ziemlich groß. Es muss die Bühne aufgestellt werden, Backstagebereiche und Cateringzelte aufgebaut werden. Dazu kommt die Umzäunung des Geländes und die Bestuhlung. Das muss alles mit dem regulären Tagesablauf im Gewerbepark koordiniert werden.“

Wie einschränkend sind Auflagen – offensichtlich muss ja jeden Abend zeitig Schluss sein?

„Es muss jeden Tag um 22 Uhr zu Ende sein, deswegen beginnen die einzelnen Konzerte bereits relativ früh. Die Manfred Mann’s Earth Band hat als Vorband die Band Bonfire dabei, deswegen beginnt dieses Konzert auch schon um 18 Uhr.“

Mit welchem Zuschauerzuspruch rechnen Sie? Oder anders: Wann gilt für Sie als Veranstalter das Experiment als gelungen?

„Das Experiment war schon 2016 durch den großen Zuschauerzuspruch gelungen, weshalb es 2017 in die zweite Runde geht – nur dieses Mal noch größer mit mehr Bands.“

Tickets für alle Veranstaltungen des Piazza-Festivals gibt es im telefonischen Vorverkauf unter (0941) 466160 sowie Online im Ticketshop unter https://vaz-airport.mb-ticketshop.de. Die Preisspanne liegt zwischen 20 und 50 Euro. Weitere Vorverkaufsstellen: Mittelbayerischer Kartenvorverkauf im DEZ, in der Tourist-Info und im DB-Reisebüro im Hauptbahnhof Regensburg, im Buch- und Spielladen in Burglengenfeld sowie in den MZ-Geschäftsstellen Schwandorf, Kelheim und Cham.

Was 2017 in Regensburg geboten ist, erfahren Sie hier: