Gala
Infineon gewinnt den Innovationspreis

In einer virtuellen Gala wurde auch der Studenten- und der Gründerpreis der Wirtschaftszeitung vergeben: die Preisträger.

21.05.2021 | Stand 25.10.2023, 12:28 Uhr
Die zehnte Gala der Wirtschaftszeitung fand coronabedingt ohne die sonst üblichen 400 geladenen Gäste virtuell statt. Moderatorin Marina Gottschalk und WZ-Redaktionsleiter Thorsten Retta führten durch den Abend. −Foto: Istvan Pinter

Die traditionelle Gala der Wirtschaftszeitung war gleich aus mehreren Gründen besonders: Die Jubiläumsveranstaltung konnte aufgrund der Coronaschutzmaßnahmen nicht wie geplant vor rund 400 Gästen aus Politik und Wirtschaft im Aurelium Lappersdorf stattfinden. Trotz des Wegfalls des „großen Bahnhofs für alle Netzwerkpartner, Unterstützer und Leser der Wirtschaftszeitung“ als Präsenzveranstaltung sollten die klugen Köpfe und innovativen Ideen aber eine Bühne erhalten: Die zehnte Auflage wurde live aus der Redaktion der Medienfabrik im vierten Stock des Mittelbayerische Medienhauses ausgestrahlt. Durch den Abend führte Moderatorin Marina Gottschalk.

Hubert Aiwanger hielt die Laudatio für den Innovationspreis

Die Nominierten für den Innovations-, den Gründer- und den Studentenpreis der Wirtschaftszeitung waren dabei ebenso zugeschaltet wie die Laudatoren. Anlässlich des Jubiläums hatte es sich der Staatsminister für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie, Hubert Aiwanger, nicht nehmen lassen, die Laudatio für den Innovationspreis zu halten. „Die Wirtschaftszeitung unterstützt und fördert durch den Innovationspreis schon seit Längerem besonders innovative Unternehmen der Region und rückt diese ins Rampenlicht“, sagte der stellvertretende Ministerpräsident.

„Corona hält viele Herausforderungen bereit, die wir nur dann überwinden können werden, wenn wir Unternehmer haben, die neue Ideen, Techniken und Geschäftsmodelle entwickeln, um unser Land voranzubringen und die Arbeitsplätze von morgen zu schaffen.“ Für Aiwanger ist diese Krise auch eine Chance: Er habe viele Menschen aus etablierten Unternehmen und gerade auch Start-ups erlebt, die anpacken, anstatt zu jammern und die Krise genutzt hätten, sogar gestärkt daraus hervorzugehen.

Ein Video der Gala sehen Sie hier:

Preis plus Unternehmensporträt im Wert von 10 000 Euro

Hubert Aiwanger dankte den elf Monatssiegern – ein Unternehmen hatte die Bewerbung zurückgezogen – aus den unterschiedlichsten Branchen, die beispielhaft für die Leistungsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts Bayern seien, für ihre Ideen. Deswegen hätten auch alle den Sieg verdient. Das sah auch die Jury so, doch laut den Regularien kann es nur einen Gewinner geben. Die meisten Punkte der Jurymitglieder erhielt Infineon Technologies.

Die global eingesetzten „Sealed Dual Membrane“-Mikrofone des Regensburger Hightech-Unternehmens verbessern nicht nur die Performance von Alexa & Co. im privaten Umfeld: Auch in der Industrie wird die Spracherkennung immer wichtiger. Standortleiter Jörg Recklies freute sich über den Gewinn des „Innovationspreises 2020 der Wirtschaftszeitung“, der neben einem repräsentativen Pokal auch mit einem doppelseitigem Unternehmensporträt in der Wirtschaftszeitung im Wert von 10 000 Euro gewürdigt wird. „Die Auszeichnung ist sehr wertschätzend für das Team, so einen wichtigen Preis gewinnt man nicht alle Tage.“

Digitale Geschäftsmodelle und proaktive Personalplanung

33 Studierende hatten sich für den zum achten Mal verliehenen „Studentenpreis der Wirtschaftszeitung 2020“ beworben, vier wurden von der Jury als Finalisten nominiert: Lisa Eschenwecker (OTH Amberg-Weiden), Justin Ehmann (HS Augsburg), Ronny Stärker (OTH Regensburg, OTH Amberg-Weiden, TH Deggendorf) und Thomas Barykin (OTH Regensburg). Prof. Dr. Jörg Büechl, Professor und Studiendekan an der Hochschule Aalen im Bereich Mittelstandsmanagement, hob bei seiner Laudatio die weiter steigende Bedeutung der Vernetzung von Wirtschaft und Wissenschaft hervor.

Für die Zukunftsfähigkeit Deutschlands bräuchte es unter anderem mehr digitale Geschäftsmodelle sowie eine proaktive Personalplanung. „Digital versierte Absolventen sollen die digitale Transformation in den Unternehmen voranbringen“, empfahl Büechl. Den Siegerpokal erhielt Ronny Stärker für seine Masterarbeit „Dimension und Handlungsfelder der agilen Transformation in hybriden Arbeitswelten am Beispiel der Krones AG. Von dem Preisgeld in Höhe von 3000 Euro wolle er ein kleines Fest mit den Unterstützern seiner Arbeit feiern und sich bei Agilitäts-Veranstaltungen weiterbilden. Die weiteren drei Finalisten durften sich über jeweils 1000 Euro freuen.

Das Jahr 2020 geprägt von kreativen, mutigen und innovativen Ideen

Dr. Veronika Fetzer, Projektleiterin Digitale Gründerinitiative Oberpfalz (DGO), beobachtete viele spannende Gründungen in der Region. Für die Laudatorin war die Vielzahl an guten und qualitativ hochwertigen Bewerbungen ein Beleg dafür. „Das Jahr 2020 war geprägt von vielen neuen technischen Möglichkeiten. Dies haben die Bewerber in ihre Ideen transferiert. Eindeutiger Gewinner ist die Region Ostbayern mit kreativen, mutigen und innovativen Ideen“, sagte Fetzer und sprach von einer sehr schwierigen Aufgabe für die Jury. Unter den drei Finalisten waren die Ideenplattform für Innovationen „Jemand müsste mal…“, „Labelbird“, eine Plattform für regionale und nachhaltige Mode, sowie die Regensburger ESy-Labs GmbH.

Deren innovatives Verfahren, die Technologie der Elektrosynthese zu nutzen, um aus chemischen Abfallstoffen organische und anorganische Rohstoffe wie etwa Aromastoffe oder Metalle herzustellen, überzeugte die Jury am meisten. Dr. Tobias Gärtner, Gründer und CEO von ESy-Labs, freute sich sehr über den Gewinn des „Gründerpreises 2020 der Wirtschaftszeitung“. Die zum dritten Male verliehene Auszeichnung ist nicht nur mit einem ganzseitigen Unternehmensporträt in der Wirtschaftszeitung im Wert von 4000 Euro dotiert, sondern auch mit einer einjährigen Mitgliedschaft im Businessclub und der Möglichkeit, an einem Förderprogramm der DGO teilzunehmen. Gärtners Rat an Gründungsinteressierte: „Man muss den Mut haben, anzufangen und einmal öfter aufstehen als hinfallen.“

Keine „Pandemiedelle“ bei Bewerbungen

WZ-Redaktionsleiter Thorsten Retta sprach von einem herausfordernden Jahr für die Unternehmen in Ostbayern, aber auch die Wirtschaftszeitung. Umso schöner sei es gewesen, dass bei den Bewerbungen keine „Pandemiedelle“ zu spüren war und es sogar mehr Einreichungen gegeben hätte.

„Viele Innovationen haben sich mit der Bekämpfung von Corona oder den Auswirkungen befasst“, sagte Retta. Er verlieh seiner Hoffnung Ausdruck, dass auch 2021 weiter viele spannende Bewerbungen für den Innovations-, Gründer- und Studentenpreis eingereicht würden. „Die drei Preise wollen wir 2022 dann wieder im Rahmen einer richtigen Gala mit Gästen verleihen“, sagte Retta.