Automobil-Branche
Regensburg: Frank Bachmann wird BMW-Chef

Der bisherige Leiter des Standorts Oxford wechselt zum 1. Juni nach Regensburg. Manfred Erlacher geht in den Ruhestand.

22.02.2019 | Stand 16.09.2023, 5:41 Uhr
Claudia Bockholt

Frank Bachmann wird das BMW-Werk Regensburg ab Juni leiten. Foto: BMW

Die rund 9000 Beschäftigten des Regensburger Werks der BMW Group bekommen im Frühsommer einen neuen Chef: Werkleiter Manfred Erlacher (63), der das Werk zum prestigeträchtigen Titel „Fabrik der Zukunft“ geführt hatte, verabschiedet sich am 31. Mai 2019 in den Ruhestand. Sein Nachfolger wird, wie die Mittelbayerische am Freitag erfuhr, der 57-jährige Frank Bachmann. Bachmann ist derzeit Leiter des Mini-Werkes im britischen Oxford und wird seinen neuen Posten am 1. Juni in Regensburg antreten.

Mit Manfred Erlacher beendet einer der erfahrensten Produktionsmanager der BMW Group seine berufliche Laufbahn. Er hatte bereits die Werke München, Leipzig und Spartanburg (USA) geführt, bevor er Anfang 2017 das Zepter von Andreas Wendt in Regensburg übernahm. Hier in der Oberpfalz steuerte Erlacher mit seinem Team den erfolgreichen Serienanlauf des Lifestyle-Modells BMW X2. Ende des letzten Jahres feierte der Standort das Produktionsjubiläum des siebenmillionsten BMW made in Regensburg. „Unsere Erfolgsgeschichte ist kein Grund, auszuruhen“, sagt Manfred Erlacher mit Blick auf die 9000 Mitarbeiter des Werkes, „vielmehr ist sie Ansporn, die richtigen Weichen für unsere ‚Fabrik der Zukunft‘ zu stellen.“

Ein digitaler „Leuchtturm“

Fabrik der Zukunft – das ist die wichtige Auszeichnung, die Anfang dieses Jahres weit über die Grenzen Regensburgs hinaus für Aufsehen sorgte: Das Regensburger Werk wurde vom Weltwirtschaftsforum in Davos als „Leuchtturm der Digitalisierung“ geadelt. Diesen Qualitätstest bestanden 2018 unter mehr als 1000 geprüften Fabriken weltweit nur neun.

„Offensichtlich machen wir bei der Digitalisierung eine Menge richtig“, sagte Werkleiter Manfred Erlacher Ende Januar, als die gute Nachricht vom Weltwirtschaftsforum eintraf. „Darauf kann die Mannschaft mächtig stolz sein“. Die Jury war vor Ort zu dem Schluss gekommen, dass BMW das Internet der Dinge auf vorbildliche Weise implementiert.

Erfahrung aus vielen Spitzenpositionen

Ende Mai wird Manfred Erlacher den Stab nahtlos an den neuen Werkleiter Frank Bachmann übergeben. Der gelernte Maschinenbau-Ingenieur, der an der Technischen Hochschule Karlsruhe studiert hat, bringt Erfahrung aus vielen Spitzenpositionen im Produktionsnetzwerk der BMW Group mit.

Seit 2012 trägt Bachmann die Verantwortung für das Mini--Werk Oxford und den Standort Swindon mit rund 6000 Mitarbeitern. Unter seiner Führung haben sich die britischen Werke zu stabilen und wettbewerbsfähigen Pfeilern im BMW Produktionsnetzwerk entwickelt. Dass die Mini-Familie just in dem Segment erfolgreich unterwegs ist, in dem die Regensburger mit dem X1 einen weltweiten Bestseller produzieren, gibt dem Führungswechsel nach Auffassung der Unternehmensspitze einen besonderen Charme.

Täglich 1100 neue BMW

Am BMW-Standort Regensburg, wo seit 1986 produziert wird, werden heute sieben Modelle auf einer Linie hergestellt. Jeden Tag rollen hier 1100 Autos vom Band. 2016 feierte der Standort sein 30-Jähriges Bestehen mit einem Tag der offenen Tür. Die Zahl der Besucher belegt die Bedeutung für die Region: 75 000 Menschen strömten an diesem Tag ans Werk. Zum Regensburger Werk zählt auch der Innovationspark Wackersdorf.

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