Wegen neuem BMW-Werk
Bernreiter attackiert Grüne: „Sie können das Bevormunden nicht lassen“

30.07.2022 | Stand 15.09.2023, 4:16 Uhr
Die Produktion bei BMW in Dingolfing. Der Autobauer ist derzeit auf Standortsuche in Bayern. Bauminister Bernreiter kann die diesbezügliche Kritik der Grünen nicht nachvollziehen. −Foto: dpa

In der Diskussion zur Standortsuche von BMW für ein neues Werk ist ein Streit zwischen Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) und den Landtags-Grünen entbrannt. „Sie können einfach das Bevormunden nicht lassen“, so der Deggendorfer.



BMW sucht derzeit nach einem Standort für ein neues Werk in Bayern.Das Werk soll „mindestens 50 bis über 100 Hektar“ groß werden, teilte der Autobauer auf Anfrage unserer Zeitung mit. Dort sollen künftig Hochvoltbatterien für eine neue Generation von E-Autos produziert werden.

Grüne gegen neues Werk

Für die Grünen eine zweischneidiges Schwert. Die Produktion von besseren, leistungsstärkeren Batterien finden sie lobenswert; dies sei ein Beitrag zum Klimaschutz und sorge für zukunftsträchtige Arbeitsplätze. Nicht nachvollziehen können Sie jedoch, dass der Autobauer dafür ein komplett neues Werk bauen will.

„Es darf nicht sein, dass Sie zusätzliche 50 bis 100 Hektar des besten Ackerlandes in der Kornkammer Bayerns versiegeln“, schreibtGrünen-Landtagsabgeordneter Toni Schuberl in einem Brief an BMW-Chef Oliver Zipse. BMW solle stattdessen auf den riesigen Parkplatzflächen in Dingolfing Tiefgaragen und darauf Produktionsstätten bauen.

Niederbayern soll „Premiumregion“ bleiben

Verkehrs- und Bauminister Christian Bernreiter hat dafür kein Verständnis. In einer, unserer Zeitung vorliegenden Stellungnahme, greift er die Grünen scharf an. „Die Grünen können einfach das Bevormunden nicht lassen. In der Tat leben wir in schwierigen Zeiten. Umso wichtiger ist es aber, dass wir erstklassigen bayerischen Unternehmen nicht noch zusätzliche Schwierigkeiten machen,“ heißt es darin.

Die Grünen redeten zwar viel „von der Mobilität der Zukunft, die Industrie dafür soll aber lieber anderswo sein.“ Ihm sei daran gelegen, dass Niederbayern weiterhin eine Premiumregion bleibe und nicht „durch ideologische Politik“ auf den Absteiger-Rängen lande.