Automobil
Der neue iX1: BMW Regensburg baut E-Autos in Großserie

13.11.2022 | Stand 15.09.2023, 2:54 Uhr
Der symbolisch erste Elektro-BMW iX1 aus Regensburg mit (v.l.) Werkleiter Carsten Regent, Produktionsvorstand Milan Nedeljkovic, Montageleiterin Britta Erdmann und Verkehrsminister Christian Bernreiter −Foto: Tino Lex

Mit dem Start des iX1 beginnt eine neue Ära des BMW-Werkes Regensburg. Auch die Batterien werden hier produziert.



Seit vielen Monaten bereits laufen in zunehmender Zahl vollelektrische X1 im Regensburger BMW-Werk vom Band. Den Vorserienfahrzeugen des kompakten SUV folgen nun offiziell diejenigen Exemplare, die an Händler und Kunden ausgeliefert werden: Am Freitag feierte der Autohersteller den offiziellen Produktionsstart des ersten Elektroautos aus Regensburg.

Konzern-Produktionsvorstand Milan Nedeljkovic pilotierte mit Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) auf dem Beifahrersitz den weißen iX1 aus der Werkhalle. Das Fahrzeug wird, so kündigte Werkssprecherin Romy Ertl an, an eine soziale Einrichtung gespendet und dann „für die ganze Region Ostbayern“ zur Verfügung stehen. Die genaue Bestimmung des Autos werde bald bekanntgegeben.

„Der X1 ist ein sehr wichtiges Fahrzeug“

Mit der begonnenen Elektro-Ära in Regensburg ist der Hochlauf der Elektromobilität in den deutschen BMW-Werken komplett. Die Fabriken in Leipzig, München und Dingolfing fertigen bereits reine Stromer. Regensburg steuert mit dem iX1 nun ein Modell bei, das für große Stückzahlen sorgen soll. Nedeljkovic nannte den X1 ein „sehr wichtiges Fahrzeug und das Volumenmodell in der Premium-Kompaktklasse“. Es werde erheblich dazu beitragen, dass „im Jahr 2024 mindestens jeder dritte BMW aus unseren bayerischen Werken ein Elektroauto sein wird“.

Anfangs werden rund 30 Prozent der neuen X1-Generation rein elektrisch angetrieben sein. Die übrigen sind Hybride (teilelektisch) und Verbrenner. Ob der Anteil der elektrischen X1, die zu einem Basispreis von 55.000 Euro noch in diesem Jahr bei den Händlern stehen werden, bald zunehmen wird, darauf will sich bei BMW niemand festlegen. BMW werde „dem Markt folgen“, sagte Nedeljkovic auf Nachfrage.

Zum Teil hängt das auch von Faktoren wie der Ladeinfrastruktur ab, die wiederum die Nachfrage der Kunden beeinflusst. Verkehrsminister Bernreiter erinnerte daran, dass Bayern bis zum Jahr 2030 rund 70.000 neue Ladesäulen plane.

Neben dem X1 laufen in Regensburg gegenwärtig die Modelle X2, 1er und 2er Gran Tourer vom Band. Das Oberpfälzer Werk ist das Leitwerk für die Kompaktklasse bei BMW. Der etwas sportlicher als der X1 modellierte X2, der noch auf der Vorgängergeneration des X1 basiert, wird in absehbarer Zeit ebenfalls auf die neue X-Version umgestellt werden. Offiziell ist nichts bestätigt. Aber es gilt als unzweifelhaft, dass der künftige X2 aus Regensburg kommen wird, selbstredend auch als Elektrovariante.

Im Autowerk laufen alle Modelle und Varianten hintereinander von der selben Linie. Laut Montageleiterin Britta Erdmann rollt alle 57 Sekunden ein Fahrzeug vom Band.

400 Mitarbeiter in Batterieproduktion

Die rund 500 Kilogramm schwere Hochvoltbatterie für den iX1 (der etwas kleinere Speicher für den Hybrid wiegt etwa 400 Kilogramm) wird exakt 3,7 Kilometer entfernt in der Werks-Dependance an der Leibnitzstraße gefertigt. Die Anlieferung in die Autoproduktion geschieht per Elektro-Lkw. Der kurze Weg spart Energie und Emissionen.

Rund 400 Mitarbeiter sind den Angaben zufolge inzwischen in der nahen Batterieproduktion tätig. Insgesamt hat das Werk Regensburg, zu dem der Standort Wackersdorf zählt, 9000 Beschäftigte.

Bei der Batteriefertigung handelt es sich im Grunde um eine Montage zugelieferter Komponenten. Zudem werden die Batteriezellen hier lackiert.

Mit dem Anlauf der Elektrofahrzeuge vollzieht die Regensburger Fabrik laut Nedeljkovic „die größte Transformation in der Werksgeschichte“, in der laut dem neuen Werkleiter Carsten Regent seit 1986 insgesamt rund acht Millionen Autos gebaut worden sind. 2020 wurde hier erstmals ein Plug-in-Hybrid (kombinierter Elektro- und Verbrennerantrieb, Lademöglichkeit per Kabel) gefertigt. Allein in die Batterieproduktion seien 250 Millionen Euro investiert worden.