Regensburger Halbleiterhersteller
AMS Osram mit Verlust im zweiten Quartal: 54 Millionen Euro

31.07.2022 | Stand 15.09.2023, 4:14 Uhr
AMS Osram hat 2500 Beschäftigte in Regensburg. −Foto: dpa

Der österreichisch-deutsche Konzern AMS Osram hat sich im 2. Quartal 2022 nach eigenen Worten „solide“ entwickelt. Der Umsatzrückgang sei einkalkuliert.



Der von Premstetten aus gesteuerte Halbleiterhersteller, der in einem heftigen Bieterkampf Osram übernommen hat, verzeichnete einen Umsatzrückgang von fünf Prozent auf 1,18 Milliarden Euro. Dies sei im Rahmen der Erwartungen gelegen. AMS Osram verweist zur Begründung für die Abschwächung auf Lieferkettenprobleme und zunehmend ungünstige Konjunkturtrends. Dazu hätten die Lockdowns in Asien beigetragen. Die Nachfragetrends im Automobilsektor schwächten sich obendrein ab.

2500 Beschäftigte in Regensburg

Die Integration von AMS Osram habe weiter Vorrang, heißt es in dem am Freitag veröffentlichten Bericht. Dazu gehört auch der Standort Regensburg (ehemals Osram Opto Semiconductors) mit aktuell gut 2500 Beschäftigten. Hier gab es in der turbulenten Phase mehrere Chefwechsel, neuerdings ist Robert Feuerle am Steuer.

Auch das um Sonderfaktoren bereinigte operative Ergebnis des gesamten Unternehmens gab um fünf Prozent nach auf 104 Millionen Euro. Ein einmaliger Steuereffekt habe dazu geführt, dass unterm Strich ein Verlust von 54 Millionen Euro verblieb. Im vergleichbaren Vorjahresquartal gab es noch einen Gewinn von 70 Millionen Euro.

Im dritten Quartal rechnet AMS Osram mit einem Umsatz von 1,15 bis 1,25 Milliarden Euro. Das Produktionsvolumen dürfte sich verringern.

Portfolio-Neuausrichtung weitgehend abgeschlossen

Vorstandsvorsitzender Alexander Everke erklärte, nach einer Reihe von Verkäufen von Aktivitäten sei die „Portfolio-Neuausrichtung“ weitgehend abgeschlossen. Besondere Erwartungen gründet er auf die Investition in die „branchenführende“ 8-Zoll-Produktionskapazität für LED und Micro-LED.

Der Aktienkurs des Unternehmens reagierte mit deutlichen Abschlägen. Am Freitagabend betrug der Tagesverlust gut vier Prozent. Binnen Jahresfrist hat sich der Aktienkurs mehr als halbiert.

− fl