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Der Beruf Notfallsanitäter im Steckbrief

Ein dreijähriger Mix aus dem Besuch einer Fachschule und der Ausbildung in einer Lehrrettungswache führt zum Berufsabschluss.

14.01.2016 | Stand 16.09.2023, 6:53 Uhr
Der Patiententransport in die Klinik ist eine zentrale Aufgabe. Um die Arbeit dort kennen zu lernen, haben die Schüler auch Ausbildungsblöcke in einer Klinik- −Foto: Fotos: dpa

Der/die Notfallsanitäter/in wird künftig die höchste nicht-ärztliche Qualifikation des Rettungsdienstpersonals darstellen. Im Rahmen der Notfallrettung ist der Notfallsanitäter maßgeblich verantwortlich für die Versorgung einer verletzten oder erkrankten Person, bis diese in der Klinik ist.

Dazu muss er / sie eigenverantwortlich fähig sein, die Lage am Einsatzort und den Gesundheitszustand von erkrankten/verletzten Personen zu beurteilen. Er/sie muss Patienten erstversorgen und entscheiden, ob Notarzt, weitere Rettungsmittel oder sonstiges erforderlich sind. Explizit darf und muss er/sie auch „invasive Maßnahmen“, z.B. das Verabreichen eines Schmerzmittels, beherrschen, um Patienten vor ernster Gefahr zu bewahren, so lange noch kein Notarzt da ist. Er/sie muss Patienten zu einem transportfähigen Zustand verhelfen und diesen Transport fachgerecht durchführen. Auch Dokumentations- und technische Aufgaben gehören zum Spektrum.

Wer Notfallsanitäter/in werden will, braucht mindestens einen mittleren Bildungsabschluss; alternativ den Hauptschulabschluss plus eine abgeschlossene Ausbildung von mindestens zweijähriger Dauer. Auch die gesundheitliche Eignung zur Ausübung des Berufes muss gewährleistet sein.

Die Ausbildung zum Notfallsanitäter ist bundeseinheitlich über das Notfallsanitätergesetz und die Ausbildungs- und Prüfungsverordnung geregelt. Die Ausbildung dauert in Vollzeit drei Jahre und umfasst insgesamt 4600 Stunden. Sie ist dual strukturiert: Der theoretische und praktische Unterricht ( 1920 Stunden) erfolgt an staatlich anerkannten Notfallsanitäterschulen. Die praktische Ausbildung findet in einer Lehrrettungswache (1960 Stunden) und an geeigneten Kliniken (720 Stunden) statt.

Die Bezahlung einer „angemessenen Ausbildungsvergütung“ erfolgt durch den Ausbildungsträger.

Die Anforderungen an den Schüler steigern sich von Jahr zu Jahr. Im ersten Jahr erlernt man vor allem die Durchführung von Krankentransporten. Im zweiten Jahr kommt die Notfallrettung hinzu. Die Kenntnisse darin erarbeitet man sich so weit, dass man am Ende des dritten Jahres für die „verantwortliche Übernahme der Notfallrettung“ bereit ist.

Quelle /mehr Infos:Rettungsdienstschule Schwabmünchen