Seide:
Einer Sage nach soll der chinesische Kaiser Fu Xi knapp 3000 Jahre vor Christi Geburt bereits die Idee gehabt haben, Seidenraupen für die Herstellung von Kleidung zu verwenden. Denn Seidenfäden sind das Produkt der Maulbeerspinner, einer chinesischen Schmetterlingsart. Dieser beginnt sich 30 Tage nach der Geburt zu verpuppen und produziert für seinen Kokons einen fast 3000 Meter langen Doppelfaden. Für die Herstellung der Textilseide müssen mehrere Kokons zusammen abgewickelt und durch den Seidenleim zu einem Faden zusammengehalten werden. Daraufhin wird der Faden in Seifenwasser gekocht, wodurch sich der Leim löst und der Seidenfaden ein reines Weiß erhält. Für die Herstellung von 250 Gramm Seide wird ein Kilogramm Rohseide benötigt, was etwa 3000 Raupen entspricht. (Foto: Fotolia)
Leinen:
Leinen-Hosen und –Kleider sind vor allem im Sommer beliebte Kleidungsstücke, weil sie besonders luftig sind. Doch was ist Leinen überhaupt? Der Stoff ist ähnlich wie Baumwolle eine pflanzliche Naturfaser und wird aus Flachs gewonnen. Die Pflanze benötigt kein tropisches Klima und wird daher auch in Deutschland angebaut. In einem äußerst aufwendigen Prozess werden die Leinenfasern aus den Stängeln der Flachspflanze gewonnen, daher ist Leinen auch kostspieliger als Baumwolle. (Foto: dpa)
Kaschmir:
Der kostbare Stoff wird aus dem Flaum und dem Unterfell der Kaschmirziege gewonnen. Diese war ursprünglich in höheren Himalayaregionen beheimatet, vor allem im ehemaligen Fürstentum Kaschmir. Heute ist China der größte Produzent von Kaschmirwolle. Die Fasern haben einen maximalen Durchmesser von 19 Mikrometer, aber können sogar dünner als 12 Mikrometerwerden. Dabei besitzen sie bei einem geringen Eigengewicht eine außergewöhnlich gute Wärmerückhaltung. Von einem Tier beträgt die Jahresproduktion gerade einmal 150 bis 200 Gramm, die entweder ausgekämmt oder herausgezupft werden. Daraufhin wird die Wolle maschinell von Oberhaar und Verunreinigungen befreit, jedoch von Hand farblich Sortiert. All diese Faktoren machen Kaschmir so wertvoll und begehrt, weswegen die Fasern mit anderen Stoffen kombiniert werden. In Deutschland muss ein Produkt mindestens 85 Prozent Kaschmirwolle enthalten, um es auch als Kaschmir verkaufen zu dürfen. (Foto: Fotolia)
Viskose:
Ein weiterer Stoff, der sich ebenfalls vor allem für leichte Sommerkleidung eignet, ist Viskose. Viskose ist eine der ältesten Chemiefasern – schon 1850 wurde das Verfahren für die Gewinnung des Materials entwickelt. Die Basis des Stoffes bildet wiederum die Naturfaser Zellulose. Viskose wird auch häufig als Kunstseide bezeichnet und findet ihren Einsatz nicht nur in Kleidungsstücken, sondern auch in Wattestäbchen und Haushaltsschwämmen. (Foto: dpa)
Jeans:
Die Geschichte der Jeans beginnt Mitte des 19. Jahrhunderts an der amerikanischen Westküste. Der deutsche Auswanderer Levi Strauss schneiderte in San Francisco Arbeitshosen für die Goldgräber. Der Schneider Jacob Davis hatte die Idee, die Nähte der Hosen mit Nieten zu verstärken. Da er sich jedoch das Patent nicht leisten konnte, meldeten es Davis und Strauss am 20. Mai 1873 gemeinsam an. Zu Beginn stellten sie ihre Hosen noch aus Segeltüchern her, erst Jahre später wurden diese durch den blau gefärbten Baumwollstoff abgelöst – die Blue Jeans war geboren. Durch Stars wie James Dean und Marlon Brando wurde die Jeans in den 1950er Jahren populär, denn sie galt als jung, modern und rebellisch. In der ehemaligen DDR war die Jeans wegen ihrem westgeprägtem Symbolwert teilweise sogar verboten. Heute werden Jeans in Entwicklungsländer unter prekären Bedingungen produziert. An die einstige Bestimmung als Arbeiterhose erinnert heute nur noch die künstlich produzierte Abnutzung, der sog
Baumwolle:
Wolle, die auf Bäumen wächst gibt es nicht denken Sie? Falsch gedacht, denn Baumwolle, daher auch der Name, wächst sehr wohl auf Bäumen. Genauer gesagt trägt der sogenannte Baumwollbusch, aus der Gattung der Malvengewächse , die bauschige Wolle. Baumwollbüsche wachsen in Mittelamerika, Indien und Asien. Sobald sich die Früchte des Busches öffnen, können die Baumwollfasern von den Samen entfernt werden. In der heutigen Zeit wird dies vorwiegend maschinell erledigt. In Deutschland wird Baumwolle schon seit dem 12. Jahrhundert genutzt. Der Stoff überzeugt durch ein angenehmes Tragegefühl auf der Haut und eine hohe Widerstandsfähigkeit. (Foto: Fotolia)
Polyester:
Polyester ist keine Naturfaser sondern wird chemisch hergestellt. Das Material wurde 1930 in den USA entwickelt, um einen alternativen Stoff zur Seide zu haben. Obwohl Polyester von vielen Menschen als unangenehmen auf der Haut empfunden wird, hat das Material einige Vorteile. Beispielsweise ist es nahezu knitterfrei und reißfest. Da es kaum Feuchtigkeit aufnimmt, eignet es sich vor allem für Sport- und Funktionskleidung. (Foto: dpa)