Soziales Engagement in Regensburg
Rengschburger Herzen versorgen 700 Menschen mit Lebensmitteln

04.01.2024 | Stand 04.01.2024, 16:55 Uhr
Tino Lex

Das Team versorgte kurz vor Jahresende 700 Menschen mit Essen. Die Schlange reichte von der Dr.-Gessler-Straße bis in die Dürer-Straße. Fotos: Birkenfelder

2019 wurde der Verein Rengschburger Herzen gegründet. Ein paar Menschen haben sich zusammengetan, um zu helfen. Ziel: Einsame ältere Menschen sowohl mit persönlicher Zuwendung, aber auch mit Sachspenden zu unterstützen. Mittlerweile ist der Verein auf rund 180 Mitglieder angewachsen. Tatsächlich aber, und dies wurde bei der Jahreshauptversammlung klar, hilft immer ein fester Kern von Mitstreitern von Arno Birkenfelder, dem Ersten Vorsitzenden, bei den Essensausgaben und fährt an den Feiertagen wie Ostern und Weihnachten zu den Altenheimen.

Viele folgen den Rengschburger Herzen auf Facebook

Birkenfelder klärte auf, dass er immer sehr kurzfristig von Firmen erfahre, dass sie überschüssige Ware hätten oder spenden wollen, und dabei ginge es nicht um handelsübliche Mengen, sondern um palettenweise Lebensmittel. Wichtiger Partner hierbei, stellte der Vorsitzende fest, sei der Fruchthof seines Freundes Metin, der ihn die zu kühlende Waren in seinen Kühlhäusern kurzfristig unterstellen lässt, bis die anderen Institutionen wie die umliegenden sieben Tafeln kommen und dankbar für diese Spenden sind.

„Ich denke, dass wir ganz gut damit zurechtkommen, wenn wir auch dann helfen, wenn andere nicht geöffnet haben. Die Menschen müssen versorgt sein“, dafür sei man schließlich da, betonte Birkenfelder. Überaus stolz zeigte sich Birkenfelder auf die mediale Präsenz der Rengschburger Herzen. So konnte man mit dem Medium Facebook im vergangenen Jahr über zwei Millionen Menschen erreichen.

Doch die letzte Verteilung brachte die Mitglieder an ihre physischen und psychischen Grenzen. „Wir haben rund 700 Menschen versorgt und das mit nur zwölf überaus engagierten Mitgliedern gewuppt. Das ist der Wahnsinn“, war Birkenfelder voll des Lobes über seine Mannschaft. Teilweise standen die Menschen bis zu vier Stunden in der Schlange, die sich von der Dr.-Gessler-Straße bis in die Dürer-Straße zog. Als sich abzeichnete, dass die Letzten in der Schlange wenig bis gar nichts bekommen würden, fuhr Birkenfelder nochmals los und holte Lebensmittel aus dem Lager im Fruchthof, so dass für jeden genügend da war. „Man sah die Dankbarkeit in den Augen der Menschen – das erwärmt das Herz“, so Birkenfelder, der dann das Wort an seine Partnerin Monika Hölzl übergab, die die weiteren Aktivitäten des Jahres aufzeigte: Angefangen von den monatlichen Ausflügen mit Senioren und den mehrmals wöchentlich stattfindenden Treffen im Seniorencafé, teilweise mit Frühstück, zählten die großen Aktionen bei den Festen (Ostern und Weihnachten mit über 1200 Geschenken) zu den großen Aktivitäten des Vereins. Ganz vorne auch die logistische Meisterleistung im Leeren Beutel, wo die Weihnachtsfeier für rund 300 Bedürftige ausgerichtet wurde. Mehr als 50 Helfer bedienten beim Drei-Gänge-Menü, spendierten Crepés oder Zuckerwatte. Sogar ein Basar, bei dem jeder Weihnachtsgeschenke mitnehmen durfte, war aufgebaut.

Künstler spielten bei Weihnachtsfeier im Leeren Beutel gratis

Künstler spielten gratis, damit dieser Abend unvergesslich wurde. Für die Helfer wurde ein Fest beim Vize-Vorsitzenden der Herzen, Andreas Adlhoch, in Hönighausen mit den „Gäubodn-Gschwerl“ (Perchten) organisiert, als Dank für die ehrenamtliche Arbeit.

Birkenfelder bereitet die derzeitige Lage in Deutschland große Sorge: „Ich glaube, dass wir uns darauf einstellen müssen, dass noch mehr Menschen zu uns kommen. Wir werden gefragter denn je sein.“