Wirtschaft
Mühlbauer: „Die Welt vertraut uns“

Mühlbauer Gruppe aus Roding mit hoffnungsfrohem Ausblick auf Zukunft. Flexibilität und Geschwindigkeit zählen im Wettbewerb.

06.08.2015 | Stand 16.09.2023, 7:03 Uhr
Peter Nicklas
Die Führungsriege der Mühlbauer Holding, rechts Konzernchef Josef Mühlbauer. −Foto: Nicklas

„Es gibt kein Handy, wo wir nicht dabei sind“. So Josef Mühlbauer bei der Aktionärsversammlung am gestrigen Donnerstag im Tecurity-Center des Headquarters im Industriegebiet am Bahnhof in Roding. Die negative Meldung stellte der Konzernchef an den Beginn seiner Ausführungen: Ein Verlust von rund vier Millionen Euro, hervorgerufen durch eine notwendige Rückstellung in Höhe von rund 30 Millionen, begründet durch einen Rechtsstreit, dessen Ausgang noch ungewiss ist.

Erfreuliche Daten und Fakten

Doch ansonsten konnte Josef Mühlbauer in Rückschau und Ausblick mit durchaus erfreulichen Daten und Fakten aufwarten. Er sprach von einem zweijährigen Restrukturierungsprozess im Betrieb und der Konzentration auf Kernbereiche. Insgesamt habe dieMühlbauer Groupderzeit 3000 Beschäftigte an 30 Standorten auf allen Kontinenten, gut 80 Prozent des Umsatzes werden im Ausland generiert. 400 Ingenieure sind in Forschung und Entwicklung eingesetzt, alle Produkte aus der Firma Mühlbauer sind von ihr selber entwickelt. „Soziale Verantwortung und Nachhaltigkeit sind die Basis unseres Unternehmens“, so Josef Mühlbauer.

Genug Ideen für die Zukunft

Auch im vergangenen Jahr sei wieder kräftig investiert worden, Maschinen wurden gekauft und neue Fabriken errichtet. „Wir haben das notwendige Rückgrat, um auch Krisen sicher durchstehen zu können“.

Ausschlaggebend dafür sei auch, dass in den vergangenen Jahren jeweils rund 20 Millionen neu investiert wurden: „Investitionen in die Zukunft sichern das Wachstum“. „Wir haben auch für die Zukunft genug Ideen, um uns auf dem Markt behaupten und bestehen zu können“, so Josef Mühlbauer.

Vor allem im Bereich der Sicherheitstechnologien sowie auf dem Gebiet des Ausweis- und Passwesens sei der Betrieb in der Lage, überall auf der Welt innerhalb von zwei Monaten eine Fabrik aufzubauen, ren Hilfe der Staat seine Aufgaben auf diesem Gebiet erfüllen und für Sicherheit sorgen kann.

„Unsere Stärke ist, dass wir komplette Systeme anbieten können und überall mit Vertrieb und Service vertreten sind“, sagte der Konzernchef. Die Mühlbauer Holding habe die höchsten Sicherheitszulassungen und erfülle alle Voraussetzungen. Um jedoch erfolgreich sein zu können, müsse man sich bemühen, mit den Kulturen der Staaten und Staatsmänner zu befassen und sie zu verstehen. Finanzchef Manfred Forster legte die Bilanz des Jahres 2014 vor einschließlich der Veränderungen gegenüber dem Vorjahr.

Nach einem schlechten ersten Halbjahr habe sich das Gesamtergebnis noch deutlich besser entwickelt, als es urprünglich ausgesehen hatte. Die genauen Zahlen sind im Internet nachzulesen. „Im Unternehmen wurde viel bewegt, ohn die Rückstellung wäre ein Gewinn von rund 20 Millionen zustande gekommen“, so Manfred Forster.

Preisdruck nimmt weiter zu

In seinem Ausblick sprach von Josef Mühlbauer von einr „positiven Entwicklung in allen Bereichen“. „Die Welt dreht sich schneller, mit Flexibilität und Geschwindigkeit werden wir Schritt halten“, betonte er. Der Wettbewerb sei schwierig und werde oft auch mit harten Bandagen geführt, doch die Mühlbauer AG habe es geschafft, sich Vertrauen zu schaffen und zu sichern.

„Das Streben nach Sicherheit und nach Daten ist ungebrochen“, betonte Mühlbauer, aber auch der Preisdruck werde zunehmen. „Geradlingkeit und Qualität des Unternehmens zahlen sich aus“ wagte Josef Mühlbauer als Prognose für dieses Jahr einen Umsatz „zwischen 250 und 300 Millionen Euro“ mit einem nicht auszuschließenden Risiko, was die Zahlungsfähigkeit oder Zahlungswilligkeit von Staaten mit Krisengebieten anbelangt.