Wirtschaft
Kliniken schließen sich zusammen

Capio zieht sich aus Bad Kötzting zurück, die Gesellschafter der Luitpold-Klinik übernehmen Anteile und Betrieb ab sofort.

01.07.2015 | Stand 16.09.2023, 7:07 Uhr
Räumlich nur wenige Meter voneinander getrennt liegen die Kliniken Luitpold (l.) und Maximilian (r.) – innerbetrieblich gab es schon länger eine Kooperation, die nun in einem Zusammenschluss endet. −Foto: Archiv

Mit dem Mittwoch beginnt auf dem Hügel hinauf auf den Ludwigsberg und nach Weißenregen eine neue Zeitrechnung für die Kliniken Maximilian und Luitpold. Denn dieReha-Klinik KötztingGmbH&Co. Betriebs-KG hat die Anteile von derCapio Deutsche Klinik GmbHerworben.

Kooperation seit 2004

Was sich erst einmal kompliziert anhört, heißt vereinfacht ausgedrückt Folgendes: „Es wächst endlich zusammen, was seit elf Jahren eh schon zusammengehört.“ So bringt es Sigurd Gawinski, der Geschäftsführer der Reha-Klinik GmbH, auf den Punkt. Seine Gesellschaft – bestehend aus rund 500 Mitgliedern – betreibt das Klinikum Luitpold. Das Klinikum Maximilian wurde bis Dienstag von der Capio betrieben, einem schwedischen Gesundheitskonzern mit Sitz in Göteborg.

Das bedeutete bislang zwei unterschiedliche Träger, die seit 2004 allerdings weitestgehend unter dem Überbegriff Mittelbayerisches Rehazentrum kooperierten. Verwaltungstechnisch wurde bereits vieles von der Luitpold-Klinik aus erledigt – „vom Hausmeister über die Küche bis dahin, dass die Maximilian-Klinik bei uns auch Räume angemietet hat“, erklärt Raphael Nguyen, seit vier Jahren kaufmännischer Direktor des Mittelbayerischen Rehazentrums.

Unterm Strich steht, und das ist Gawinski und Nguyen an diesem Tag besonders wichtig, dass „alles beim Alten bleibt“. Keiner der 330 Beschäftigten in den beiden Häusern müsse um seinen Arbeitsplatz fürchten und auch organisatorisch werde sich nichts ändern, da beide Häuser weiterhin als zwei unterschiedliche Gesellschaften geführt werden. Über die genauen Pläne informierten beide die Belegschaft noch am Mittwochvormittag in einer Mitarbeiter-Versammlung.

Capio ging an die Börse

Über den Kaufpreis wurde übrigens Stillschweigen vereinbart, auch zu den genauen Gründen für den Rückzug von Capio aus Bad Kötzting wollen sich Gawinski und Nguyen nicht äußern. Doch da das schwedische Unternehmen pünktlich zum Verkauf auch an die Börse gegangen ist und sich dadurch neu ausrichten wird, schätzt Gawinski, „dass das Haus in Bad Kötzting einfach nicht mehr ins Portfolio gepasst hat“.