Tradition
Krautfest begeistert seit über 30 Jahren

Wenn die Würste oben schwimmen, geht das Fest in Oberndorf los. Heuer kamen Bauernpfälzer in den Kessel.

07.08.2017 | Stand 07.08.2017, 13:22 Uhr

Kraut, Pfälzer, Brot und sonst nichts – die Speisekarte ändert sich nicht beim Oberndorfer Krautfest. Foto: Hueber-Lutz

Etliche Tische waren schon belegt vor dem Hanslberg-Stadl, als sich Herbert Karl aufmachte, um die schweren Kessel mit dem Sauerkraut zu holen. Das Kraut steht naturgemäß im Mittelpunkt des Oberndorfer Krautfestes, das der Kriegerverein Jahr für Jahr am ersten Freitag im August ausrichtet.

Und auch heuer wieder war das Kraut nicht nur ein Fasskraut, sondern eines, das mit Fleischeinlage gekocht worden ist. Die Verkaufsmannschaft durfte vorkosten und war sehr zufrieden. Bei einer Halben Berghammer Bier warteten die Besucher geduldig, dass es sechs Uhr wurde und der Sturm auf Pfälzer mit Kraut Brot oder Brezen beginnen konnte.

Ausschlaggebend für den Beginn waren die Würste. Wenn die oben in dem großen Kessel schwimmen, sind sie so richtig schön heiß, erklärte Hans Gleixner. Die „Regensburger Wirtshausmusikanten“ begannen zu spielen, die Leute stellten sich an.

Auch beim „Personal“ wird die Tradition weitergegeben. Da gibt es die, die immer schon dabei waren, und diejenigen, die neu dazukommen. „Lehrling“ Claudia durfte zum Beispiel heuer die Kasse übernehmen. Vielleich steigt sie ja irgendwann bis zur Krautausgabe auf. Anton Bierek schenkte das Bier aus. Wie viel geht denn weg bei so einem Krautfest? „Schooo was“, sagte er, präzisierte dann aber auf erhoffte zehn Hektoliter. Je nach Wetter.

Meist bleibt alles, wie es immer war, beim Krautfest. Manchmal verändert sich was. Heuer waren das die Würste. Bauernpfälzer kamen in diesem Jahr in den Kessel. Weniger fett und angeräuchert. Den einen haben die Würste getaugt, die anderen hätten lieber die alten wieder gehabt. Mal schauen, wie es im nächsten Jahr wird.

Denn auch, wenn es einmal eine Änderung gibt – das Krautfest bleibt Tradition. Begonnen hat diese Tradition vor rund drei Jahrzehnten und auch der Straßenname „Am Krautfeld“ belegt die Verbindung. Beim historischen Festzug 1984 stellten ein paar Oberndorfer auf einem Festwagen das Krauteintreten dar. Der Festzug war aus, das Kraut blieb über. Es wurde gekocht und schließlich gemeinsam verspeist. Weil man in Oberndorf zu feiern versteht, entwickelte sich daraus das Krautfest. (lhl)

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