Gesellschaft
Eine Nacht voller Glanz und Glamour

Neue Veranstalter, neues Konzept: So fröhlich und locker ist der Nürnberger Opernball. Mehr als 2000 Gäste genießen ihn.

17.09.2017 | Stand 16.09.2023, 6:23 Uhr
Birgit Ropohl

Die stimmungsvolle, abwechslungsreiche Musik begeistert die Gäste und lockt sie auf die riesige Tanzfläche. Fotos: Ropohl

Bis morgens um 6 Uhr halten die Unermüdlichsten in der Disco durch, feiern die Wiederbelebung des Opernballs und lassen Simon und Andreas Röschke hochleben. „Der Ball soll den Besuchern vor allem Spaß machen“, hatten sich die beiden Organisatoren zum Ziel gesetzt. Ihr Konzept geht voll auf.

Der frische Wind, den die Inhaber einer Werbeagentur ins Opernhaus gebracht haben, ist deutlich spürbar. Zum Auftakt des Programms ein Mini-Konzert der Stargeigerin Tianwa Yang, später der umjubelte Auftritt der Pop-Sängerin Lena Meyer-Landrut, dazwischen mitreißende Tanzmusik. Die Thilo Wolf Bigband – im Wechsel mit Gastinterpreten – lockt selbst die aufs Parkett, die sonst nicht zu den eifrigsten Tänzern zählen.

Glanz und Glamour ins Haus bringen neben den Damen in ihren eleganten Roben und Herren im Frack auch prominente Gäste, wie zum Beispiel Filmregisseur Joseph Vilsmaier, Schauspielerin Mariella Ahrens, Tamara Gräfin von Nayhauß oder Dieter Kempf, der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie.

Lob von Maly und Söder

Humorvoll führt TV-Moderator Jörg Pilawa durchs Programm. Die Schirmherren, Oberbürgermeister Dr. Ulrich Maly und Staatsminister Dr. Markus Söder, freuen sich über die Wiederbelebung des Opernballs. Maly hält es für richtig, dass der Ball „jetzt privatwirtschaftlich gestemmt wird“. Söder dankt den Brüdern Röschke für ihren Mut: „Großartig, dass Sie sich getraut haben“.

Mehr als 2000 Gäste genießen den Abend, tanzen, flanieren durchs Haus, plaudern bei einem Drink im Gluck-Saal, beobachten das Geschehen von den Rängen oder machen es sich in einer der unzähligen Sitzecken gemütlich. Wein und Bier sind reichlich vorhanden, bequem, dass die Getränke nicht extra bezahlt werden müssen. Sie sind im hochwertigen All-inclusive-Paket enthalten, das jeder Gast mit seiner Eintrittskarte gebucht hat. Delikate Speisen werden an Gala-Tischen und im fränkisch-rustikalen „Röslein“ im Untergeschoss serviert – von Angus-Rind bis zu Weißwürsten. Wer Lust auf Süßes verspürt, kann sich im Wiener Kaffeehaus bei Sachertorte und Pianomusik entspannen.

Möglich geworden ist die Neuauflage des Opernballs allerdings nur, „weil uns Unternehmen aus der Metropolregion unterstützt haben“, betonen Simon und Andreas Röscke. Unterstützt, indem sie Logen mieteten. Da treffen sich Firmenchefs und Manager der unterschiedlichsten Branchen. „Metropolen brauchen ein solches erstklassiges gesellschaftliches Ereignis“, sagt etwa Messe-Chef Peter Ottmann: „Wo sonst können wir so ungezwungen stundenlang mit Geschäftspartnern zusammensitzen.“ Immobilien-Entwickler Gerd Schmelzer schwärmt von der „völlig entspannten Atmosphäre“. Medien-Unternehmer Gunther Oschmann zeigt sich überzeugt, dass „viele das Format Opernball vermisst haben“ und jetzt die „Lockerheit des Abends“ in vollen Zügen auskosten.

Ein eigener Ball vorm Opernhaus

Damit auch jene, die gerne tanzen, aber kein Geld ausgeben möchten, ebenfalls Opernball-Luft schnuppern können, steigt vor dem Opernhaus erstmals ein Opern-Air. Mit eigenständigen Programm: Die Chris Genteman Group spielt zum Tanz, Tianwa Yang tritt live auf, besondere Höhepunkte aus dem Ballsaal werden auf einer Leinwand übertragen, kommentiert von Moderator Martin Cernan. Für 1000 Gäste gleichzeitig wäre Platz gewesen, so viele aber kommen nicht. Vielleicht wegen des Wetters, vielleicht aber muss sich erst noch herumsprechen, wie toll die Party im Freien ist.

An einer Tradition des Opernballs haben die neuen Veranstalter festgehalten: der Tombola. Ihr Erlös und ein Teil der Einnahmen fließt zehn gemeinnützigen Zwecken in der Region zu. Zehn prominente Charity-Paten sorgen für eine ausgewogene Verteilung. Der Losverkauf läuft ganz hervorragend, Preise im Wert von mehr als 30000 Euro stehen zur Verfügung – vom Diamant-Armband bis zu zwei All-inclusive-Karten für den Opernball 2018. Denn den soll es nach dem grandiosen Neustart auf jeden Fall geben. „Wir haben schon ein paar tolle neue Ideen“, versprechen Simon und Andreas Röschke.