Gartenschau
„Magda“ war der Renner im Schloss

Die neu gezüchtete Rose kam bei den Besuchern im fürstlichen Park besonders gut an. Die Standbetreiber waren sehr zufrieden.

25.06.2017 | Stand 16.09.2023, 6:31 Uhr
Kerstin Hafner

Auf 800 Quadratmetern konnten die Besucher im Schlosspark Rosen bewundern. Foto: Hafner

„Magda“ war der Renner bei der Gartenschau im Schlosspark von Thurn und Taxis. Die neu gezüchtete dunkelviolette Rose mit weißlich-mauvefarbenen Sprenkeln verkaufte sich gut bei Agel-Rosen. Richard Agel kommt immer gerne zur fürstlichen Gartenmesse und bestreitet mit seinen Züchtungen einen Teil des 800 Quadratmeter großen Rosenparadieses an der Südfassade des Schlosses. „Klar gibt es Messen, bei denen man vor Ort mehr verkauft, denn die Leute können hier nicht direkt vor dem Tor parken und wollen ihre Waren nicht lange mitschleppen, wenn sie im Parkhaus nebenan keinen Stellplatz bekommen. Aber Rosen gehen trotzdem eigentlich immer ganz gut“, erklärt Agel, für den hier auch die Präsentation wichtig ist. Im Nachhall der Gartenschau kaufen viele Messebesucher online das, was sie vor Ort bei Richard Agel anschauen und beschnuppern konnten.

Der kleine Korbinian fand bei Agel eine gelbe Rose für seine Oma. „Die wird ein Geburtstagsgeschenk“, erklärte seine Mama. Vom fürstlichen Ambiente waren sowohl Agel als auch seine Kundschaft angetan. Der Händler meinte: „Die Umgebung ist wunderbar. Das höre ich auch von den Besuchern. Ich schätze mal, alles, was hochpreisig ist, verkauft sich hier gut.“

Information steht im Mittelpunkt

Einige Aussteller sahen die terminliche Kombination Bürgerfest/Gartenschau als nicht unbedingt günstig gewählt, andere konnten darin kein Problem erkennen. Andreas Cole von der RST Beschichtungs GmbH sah die Lage entspannt: „Wir machen überall unser Geschäft, weil wir vor Ort ja keinen Abverkauf haben.“ Seinen Worten zufolge haben die Leute Terrassen, Balkone, Treppen oder Garagen daheim, informieren sich bei der Gartenschau über seine Produkte und vergeben die Aufträge später. „Es läuft gut, wir können nicht klagen“, sagte Cole.

Christian Maier von der Baywa erklärte grinsend: „Wir präsentieren unsere Rasenroboter und Aufsitzmäher und zeigen dem Gartenbesitzer, dass die BayWa mehr ist als Fendt & Co.“ Beim Gemüseschnitzer Arthur Felger gab es Spatzen aus Karotten und Zucchini-Männlein mit Hut zu bestaunen, am Shakin‘ Juicer Küchenstand brachte ein österreichisches Verkaufsgenie mit Ziegenbart Trauben von Leuten mit seinen Frotzeleien zum Lachen.

Annette Anzinger-Baur war extra aus Kelheim gekommen, um Rankgitter zu kaufen. „Ich bin zum ersten Mal hier und muss sagen, mir gefällt es gut unter den schattigen alten Bäumen.“ Sie findet die Mischung der Anbieter gut. Besonders gefallen hat ihr, dass sie am Eingang extra gefragt wurde, ob sie eine Mittelbayerische Club-Karte besitzt und dann zum ermäßigten Preis reingelassen wurde. „Selber hätte ich daran gar nicht gedacht. Das war sehr zuvorkommend“, lobte sie die Veranstalter.

Mit dem Eintrittspreis von 9,50 Euro konnte sich auch eine Besucherin gut anfreunden, die nicht namentlich genannt werden wollte, aber viele Gartenmessen und Ausstellungen besucht. „Ich liebe das Ambiente hier. Ich komme auch immer zum Weihnachtsmarkt. Was schön ist, kostet eben auch ein bisserl was. Das ist auch auf Schloss Guteneck oder war früher in Hexenagger so.“

Die weiblichen Gäste im Blick

Ilona Werner, die selbst an die hundert Rosenstöcke zuhause im Garten hat, zeigte sich etwas enttäuscht. „Mir sind zu wenig Pflanzen hier und zuviel Krimskrams, der meiner Meinung nach nicht auf eine Gartenmesse gehört Man fühlt sich ein bisschen wir auf einem Basar.“ Das ist allerdings mittlerweile auf allen Gartenausstellungen so. Die Veranstalter orientieren sich am vorwiegend weiblichen Publikum, und darunter befinden sich eben auch viele Schmuck-Elstern.

Gegen Mittag war die Gartenschau gut besucht, der Biergarten vor dem Schloss bis auf den letzten Platz besetzt. Besucher probierten stylishe Sitzmöbel aus, genossen kulinarische Köstlichkeiten, Häppchen hier und Häppchen da. Viele ließen sich an der Mönchshof Schaubrauerei ihr eigenes Bierflascherl zapfen. Durch die schattenspendenden Bäume war es angenehm kühl beim Flanieren. Das Rosenherz wurde als Fotopoint lebhaft angenommen und war praktisch dauerbesetzt.