Menschen
Von Dampfmaschine zum Elektro-Mobil

BMW Bock verabschiedete in Nittenau Gerhard Schmid nach fast 50 Jahren in der Firma in den Ruhestand.

23.05.2016 | Stand 16.09.2023, 6:46 Uhr
Josef Bock verabschiedet Gerhard Schmid nach 50 Jahren in der Firma in den Ruhestand. −Foto: tfe

Er ist der letzte der alten Garde, der letzte, der bereits beim Großvater des jetzigen Besitzers, Josef Bock, gelernt hat. Gerhard Schmid sagte seinem Arbeitsplatz, wie es eben seine Art ist, ein kurzes, leises Servus. In den fast 50 Jahren die er bei BMW Bock gearbeitet hat, habe er viel erlebt. Er hat er den Wandel von der KFZ-Werkstatt mit angeschlossener Schlosserei bis hin zum „BMW i Service-Vertragspartner“ miterlebt.

Gelernt hat Schmid bereits bei Georg Bock sen., dem Großvater des jetzigen Besitzers Josef Bock. Bei Georg Bock sen. lernte er das Automechaniker-Handwerk von Grund auf. Auch Landmaschinen und sogar noch die eine oder andere Dampfmaschine, wurden damals in der Werkstatt repariert. Als der Betrieb nach einigen Jahren um eine Lackiererei erweitert wurde half er beim Bau mit und lernte so auch noch wie man Mauern hochzieht und Fliesen verlegt. Auch sei er hin und wieder beim Heizöl ausfahren mit dabei gewesen. Als der Sohn Georg Bock jun. den Betrieb 1969 übernahm, hat er auch den Neubau des Betriebs und den Aufbau der Tankstelle miterlebt. Als im Jahr 2000 die Firma BMW Bock in die Hände von Josef Bock über ging, erlebte Gerhard Schmid die dritte Generation in der Firma und mit den Söhnen von Josef Bock sah er auch noch die vierte Generation heranwachsen.

Er sei immer gerne im Betrieb gewesen und es erstaunt ihn immer noch, welchen Wandel der Beruf des Automechanikers genommen habe. „Zu Beginn meiner Lehre konnte man einen Pkw noch mit einem Hammer, Schrauber und Prüflampe reparieren, so was gibt es jetzt gar nicht mehr.“

Als Monika Bock ihm dann für seine beinahe 50-jährige Tätigkeit in der Firma danke sagt und betonte, dass sie sehr froh seien, dass sie ihn gehabt haben, wird der eh sehr ruhige Schmid noch ein bisschen ruhiger. Ein bisschen komisch sei das jetzt schon und er könne es sich momentan nicht vorstellen, dass er ab sofort nicht mehr zur Arbeit gehen muss. Langweilig werde es ihn aber sicher nicht werden. Er werde jetzt, so nach und nach, sein Elternhaus renovieren und er freue sich schon, dass er nun viel Zeit für seine Leidenschaft, das Pilzesammeln, habe. Josef und Monika Bock überreichte ihm, neben einer Dankurkunde auch ein kleines Präsent und betonten, dass sie sich freuen würden, wenn er mal wieder vorbeischauen würde. Dies, so Gerhard Schmid, werde er auf jeden Fall machen, war die Firma Bock doch fast eine zweite Familien für ihn. (tfe)