Jetzt ist der 1,97-Mann Stammspieler
Für den Jahn war Fortunas Jason Sarajlic einst zu schmächtig und zu klein

03.05.2024 | Stand 03.05.2024, 20:00 Uhr
Markus Schmautz

Fortuna-Angreifer Jason Sarajlic (Mitte in Grün) sorgt mit seinen Dribblings für Furore. Foto: Markus Schmautz

Am Mittwoch half dem SV Fortuna auch eine couragierte Leistung beim Spitzenreiter Hankofen-Hailing nicht, um die 1:2-Niederlage zu vermeiden. Da gleichzeitig der TSV Kornburg gegen Neumarkt gewann, beträgt der Fortuna-Rückstand auf den rettenden 14. Tabellenrang jetzt fünf Zähler und sorgt für eine klare Marschroute. „Für uns heißt das, das wir alle drei noch ausstehenden Partien gewinnen müssen, um noch eine Chance zu haben, der Relegation zu entrinnen“, erklärt Fortuna-Coach Helmut Zeiml.

Da ist ein Heimsieg am Samstag um 16 Uhr gegen den Tabellenvorletzten Würzburger FV, der mit 27 Zählern zwölf Punkte weniger als Fortuna auf dem Konto hat, an der Isarstraße natürlich erst recht Pflicht. Fehlen werden erneut Nico Wagner, Thomas Schmidbauer und Phillip Dziemba. Es gilt, den 4:1-Hinspielsieg zu wiederholen.

Dribbling als größte Stärke

Mit dabei ist erneut Fortuna-Angreifer Jason Sarajlic, der in den vergangenen Jahren einen kometenhaften Aufstieg erlebte. In 32 Partien kam der 22-Jährige zum Einsatz, erzielte elf Treffer selbst und steuerte neun Assists bei. Mit einem Gardemaß von 1,97 Metern bereitet der Wirbelwind mit seiner Schnelligkeit und Kopfballstärke jedem Gegenspieler Probleme. „Meine größte Stärke ist mein Dribbling“, meint der Regensburger, der eine Ausbildung zum Versicherungskaufmann absolviert.

Vor ein paar Jahren hatte Nachwuchstalent Sarajlic von den höherklassigen Vereinen niemand auf dem Zettel. „Erst vor dem letzten A-Jugend-Jahr wechselte ich zum SC Regensburg in die Junioren-Landesliga. Zuvor kickte ich ausschließlich bei meinem Heimatverein, der SpVgg Ziegetsdorf“, erklärt er. Beim Jahn war Sarajlic zwar einmal beim Probetraining, doch daraus wurde nichts. „Mir wurde gesagt, ich sei schmächtig und zu klein“, denkt der heutige 1,97-Mann mit einem Lächeln zurück.

In der Jugend wurde der Angreifer übrigens ausschließlich als Linksverteidiger eingesetzt. Seine ersten Sporen im Herrenbereich verdiente sich Sarajlic beim Sport-Club. In den letzten drei Partien wirkte er im SC-Aufstiegsjahr mit. In der Saison 21/22 wurde er auf Anhieb Stammspieler beim Bezirksliga-Rückkehrer. „Zuerst wurde ich noch defensiv in der Dreierkette eingesetzt, dann stellte mich Thomas Karl weiter nach vorne.“ Zur Spielrunde 22/23 wechselte er zum FC Tegernheim und entwickelte sich dort zum brandgefährlichen Offensivspieler.

Zur aktuellen Saison zog es Sarajlic zum Bayernliga-Aufsteiger SV Fortuna. „So richtig rechnete wohl niemand mit mir. Daher bin ich schon etwas stolz, dass ich mir einen Stammplatz erkämpft habe und mich Woche für Woche beweisen darf.“

Defensiv „lautstark motiviert“

Inzwischen erinnert sich Sarajlic auch wieder an seine Defensivqualitäten. „Die letzten Jahre habe ich mir lieber so manchen Meter gespart. Je höher man aber spielt, desto wichtiger ist es, dass alle Defensivarbeit verrichten. Gerade unser Leader Lucas Altenstrasser hat mich lautstark dazu motiviert, auch nach hinten alles zu geben“, lächelt Jason Sarajlic, der sicher ist: „Ich bin guter Dinge, dass wir den Klassenerhalt schaffen werden.“ Sollte es nicht auf dem direkten Weg klappen, ist er dennoch zuversichtlich. Schließlich konnte er vor rund einem Jahr mit Tegernheim den nervenaufreibenden Relegationsmarathon gegen Pfreimd und Hahnbach erfolgreich bestreiten. „Die Stimmung in der Mannschaft war und ist immer positiv. Egal, ob wir uns in einer schlechten oder einer guten Phase befanden. Das macht die Fortuna aus.“