Ersatzspieler sind Mangelware
SV Donaustauf stolpert dem Ausstand in der Bayernliga entgegen

04.05.2024 | Stand 04.05.2024, 4:45 Uhr
Gerd Winkler

Harte Zeiten erleben Altin Maxhuni (links) und Donaustauf im Endspurt der Bayernliga. Foto: Brüssel

Hinten raus wird’s jetzt bitter für den vor dem Rückzug aus der Fußball-Bayernliga stehenden SV Donaustauf (18., 22 Punkte). Erschütternd ist die Verletzungsmisere und die einhergehende Ergebniskrise: Kein Ersatzkeeper, insgesamt elf Ausfälle, nur ein Wechsler auf der Bank – und am Mittwoch ein unausweichliches 0:6-Debakel in Cham.

Nach der fünften Pleite in Serie sowie 312 torlosen Minuten macht am Samstag um 15 Uhr der abstiegsbedrohte TSV Kornburg (14., 44) nun seine Aufwartung an der Regensburger Straße.

Trotz einer ausgeglichenen Bilanz (11/11/11) rangieren die Nürnberger auf Relegationsplatz 14. Die restlichen Gegner sind eine noch größere Herausforderung: Nächsten Samstag ist beim Tabellenvierten FC Ingolstadt II vorzuspielen, zum Saisonfinale gastiert der Dritte VfB Eichstätt. Gegen Kornburg wird wohl Imran Krasniqi wieder einsatzfähig sein, bei Kevin Hoffmann ist das sehr fraglich, lässt der gebeutelte Trainer Andre Kleinknecht wissen. Heißt: maximal 13 Feldspieler.

„Werden wir dann sehen“

Krankheitsbedingt ist Keeper Johannes Herrnberger seit Wochen raus – wer würde sich zwischen die Pfosten stellen, wenn sich Josip Jokanovic verletzt? „Das werden wir dann sehen“, kommentiert Kleinknecht schulterzuckend. Die letzten drei Spiele wolle er möglichst vernünftig über die Bühne bringen. „Wir wollen uns so gut wie möglich verkaufen und reinhängen, durch Kampf die Defizite kompensieren.“

Am 18. Mai endet für Kleinknecht das nervenaufreibende Kapitel. Nach dann sechs Jahren in Diensten von Abensberg, Neutraubling, Tegernheim, wieder Abensberg und eben Donaustauf kehrt Kleinknecht zur Jahnschmiede zurück. Am Kaulbachweg übernimmt der 37-Jährige die U13. „Ich freue mich drauf, das ist eine superinteressante Aufgabe“, merkt Kleinknecht an. „Wir waren immer in losen Austausch, allein schon durch meine Trainertätigkeit am Stützpunkt.“

Derweil kündigt Betreuer Hans Kaiser an: „Ich nehme erstmal nix an und möchte erstmal ausruhen.“ Vielleicht gehe er sogar in die Fußballrente. Der 61-Jährige, die Söhne Lukas und Fabian spielen in Tegernheim bzw. in Regenstauf, heuerte während der Corona-Saison in Donaustauf an. Nach einem Anruf bei Matthias Klemens sei er schnell im Amt gewesen. „Ich wollte mal den höheren mit dem unteren Amateur-Fußball vergleichen“, nennt Kaiser seinen Antrieb damals.

Kaiser hat zwei Beispiele

Kaisers zwei Beispiele: Faruk Maloku, im Sommer 2021 nach nur zwei Monaten zurückgetreten, sei in der Spielnachbetrachtung sehr fleißig gewesen und habe alles im Detail geplant. Kleinknecht sei ein Taktikfuchs. „Schade, dass Andre nicht früher dazugestoßen ist. Er hätte die Mannschaft vor zwei Jahren richtig vorwärtsbringen können.“