Kelheim Speedway

Grand-Prix-Quali ist zurück in Abensberg

Publikumsliebling Martin Smolinski ist nicht am Start. Mit Norick Blödorn mischt aber „das größte deutsche Talent“ mit.

31.05.2022 | Stand 15.09.2023, 4:59 Uhr
Speedway-Talent Norick Blödorn feiert in Abensberg seine GP-Quali-Premiere. −Foto: Tom Schueler

Eines von vier Qualirennen für den Speedway-Grand Prix 2023 trägt der MSC Abensberg aus. Und die Abensberger Speedway-Macher sind bereits „richtig heiß“ auf das Rennen am 6. Juni. Der MSC Abensberg erwartet am Pfingstmontag 16 Fahrer aus zwölf verschiedenen Nationen. Darunter sind Piloten aus Österreich, Frankreich, Australien, Neuseeland, Tschechien, Schweden, Norwegen, Dänemark, Polen, USA, England und natürlich Deutschland.

Das Fahrerfeld ist international besetzt, Fahrer aus allen Ecken der Erde kommen nach Abensberg ins Speedway-Stadion. Noch lassen sich die verschiedenen Verbände Zeit, ihre Fahrer zu melden. Das deutsche Duo ist allerdings bereits klar. Leider müssen die Fans auf Routinier und Publikumsliebling Martin Smolinski verzichten. Der 36-Jährige fällt nach seiner Hüftoperation aus. Ein junger Wilder kommt aber zu seinem Grand Prix-Quali-Debüt: Norick Blödorn reist aus dem hohen Norden an.

Vorrunde:Finale:
Neben Abensberg finden die weiteren Rennen in Debrecen (Ungarn, 6. Juni), Nagyhalasz (Ungarn, 11. Juni) und Zarnovica (Slowakei, 11. Juni)) statt. Ziel ist die Qualifikation für das Grand-Prix-Challenge in Manchester.Maximal vier Fahrer pro Rennen werden in die Challenge einziehen. Die ersten drei der Challenge in Manchester qualifizieren sich für den Grand Prix 2023. Martin Smolinski war 2014 der bisher einzige deutsche Grand Prix-Starter.

Blödorn, der einige Tage vor dem Rennen seinen 18. Geburtstag feiert, machte im vergangenen Jahr durch viele Erfolge Schlagzeilen und ist laut Rennleiter Sascha Dörner „das derzeit größte deutsche Talent“. Er war 2021 zweimal im U21-WM-Finale und wurde Dritter bei der deutschen Meisterschaft.

Blödorn setzt auf Speedway

Seit heuer ist Blödorn als Profi in England unterwegs und startet zudem für den AC Landshut in der polnischen Liga. „Weiterführende Schule und Sport unter einen Hut zu bringen war auf die Dauer zu stressig. Jetzt versuche ich es mal für ein paar Jahre, mal schauen, was dabei rauskommt. Eine gute Ausbildung kann ich auch danach noch machen“, sagt Blödorn.

Bis jetzt ist er mit seinem Leben als Speedway-Profi voll und ganz zufrieden. „Man sitzt endlich mal mehr auf dem Motorrad, als dass man dahinter steht.“ Zwei bis drei Rennen pro Woche sind da keine Seltenheit. Zudem seien international alle in seinem Alter bereits Profis, „in fünf Jahren brauche ich das dann nicht mehr versuchen, da ist der Zug abgefahren“.

Das viele Reisen zwischen England, Polen und Deutschland sei natürlich stressig. „Aber eigentlich ist das schon ein super Leben und ein echter Traum: Motorradfahren und damit Geld verdienen. Auch wenn es jetzt noch nicht so viel ist“, sagt er lachend. In Abensberg, bei seinem Debüt in der Qualifikation für den Grand Prix, geht es für ihn in erster Linie darum, Erfahrungen zu sammeln. „Ich gehe rein wie in jedes andere Rennen.“

Man könne sich die anderen Fahrer anschauen und sehen, wo man in drei oder vier Jahren sein kann. Noch weiß Blödorn nicht, wer seine Gegner sein werden, „aber ich rechne damit, dass ich viele davon aus England kenne“. Optimal wäre für ihn eine Platzierung unter den ersten 8 bis 10 Fahrern. „Ich wurde nominiert und will auch zeigen, dass ich zurecht dabei bin.“ Abensberg kennt Blödorn vom Auftritt beim Paar-Cup aus dem vergangenen Jahr und vom Winter-Trainingslager in der Stanglmeier-Halle mit dem Nationalteam.

Lob für den MSC Abensberg

„Ich kenne die Bahn kaum, also kann ich nicht sagen, dass ich einen echten Heimvorteil habe. Doch ich kenne einige Leute vom Club und ich weiß, dass hier gut gearbeitet wird. Deshalb freue ich mich drauf.“ Dass Publikumsliebling Martin Smolinski nicht dabei ist, sei natürlich schade, auch wenn Blödorn betont, dass er in erster Linie sein eigenes Rennen fahre und nicht auf andere schaue.

„Aber so einen echten deutschen Leader zu haben, das ist schon gut.“ Doch auch Smolinski-Ersatz Kai Huckenbeck sei ein sehr guter Fahrer. Die bayerischen Fans in Abensberg dürfen sich am Pfingstmontag also auf einen sehr sympathischen jungen norddeutschen Fahrer freuen. Start ist um 14 Uhr, vorher gibt es eine Fahrervorstellung. Die Eintrittspreise betragen 20 Euro für Erwachsene und zehn Euro ermäßigt für Menschen mit Behinderung.

Jugendliche bis 16 sind frei. Ein Tribünenplatz kostet fünf Euro zusätzlich. Am Pfingstsonntag, 5. Mai, findet ab 14 Uhr das freie Training statt. Der Eintritt ist frei. Karten gibt es ab 27. Mai im Vorverkauf bei der Raiffeisenbank Abensberg.

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